Dormagen Technischer Defekt löste Schweinestall-Brand aus

Dormagen · In Gohr hat es gestern auf dem Bauernhof von Heinz Kemper gebrannt. Ein technischer Defekt löste das Feuer aus, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte.

Dormagen-Gohr: Dach eines Schweinestalls fängt Feuer
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Eine bis nach Nievenheim sichtbare Rauchwolke lag gestern Nachmittag über dem Dormagener Ortsteil Gohr. Grund war ein Feuer auf dem Hof von Landwirt Heinz Kemper an der Karl-Küffler-Straße. Dort war gegen 15.30 Uhr ein Schweinestall in Brand geraten. Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an den Unglücksort aus. Die 48 Kräfte mit Einsatzleiter Klaus Schiefer an der Spitze fuhren mit 15 Fahrzeugen vor und hatten die Flammen rasch gelöscht. Es gab keine verletzten Personen; nach ersten Erkenntnissen kam auch kein Tier auf dem Bauernhof zu Schaden. Ein Übergreifen der Flammen auf umliegende Gebäude konnte verhindert werden.

Für die Feuerwehr war es allerdings ein Einsatz unter erschwerten Bedingungen. Denn viele der Schweine, die in fünf Abschnitten des etwa acht mal 35 Meter langen Flachbaus untergebracht waren, liefen zunächst durcheinander und um die Löschtrupps herum. Da sich die Tiere auch untereinander beißen und verletzen können, mussten die Wehrleute parallel zum Löschen in Windeseile Ordnung schaffen. "Wir haben eine Art Zaunanlage aufgebaut", berichtete Brandamtmann Klaus Schiefer. Zudem seien die Schweine farblich markiert worden, damit sie später wieder ihrer angestammten Gruppe zugeordnet werden könnten. Die Feuerwehr benachrichtigte ebenfalls einen Veterinär, der die Schweine begutachten sollte. Denn es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die sensiblen Tiere durch den Stress stärker beeinträchtigt worden sind, als es zunächst den Anschein hatte. Einige Schweine blieben indes sogar während der Löscharbeiten im Stall, ohne sich sehr aus der Ruhe bringen zu lassen.

Hofeigentümer Heinz Kemper hatte die Feuerwehr selbst alarmiert, nachdem er den Brand entdeckt hatte. Als die Helfer an der Karl-Küffler-Straße eingetroffen waren, seien die Flammen schon aus dem Dach des Schweinestalls geschlagen, sagte Brandamtmann Schiefer. Offenbar war das als Dämmmaterial verwendete Stroh zwischen dem Eternitdach und darunter liegenden Holzlatten in Brand geraten. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, war ein technischer Defekt Auslöser für den Brand. Um Glutnester entfernen zu können, mussten die Wehrleute, die teils mit Atemschutz gegen die Flammen vorgingen, Teile des Stalldachs entfernen.

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Zeuge des Einsatzes war Dormagens Bürgermeister Erik Lierenfeld, der von Feuerwehrchefin Sabine Voss über den Brand informiert worden war. "Wann gibt es eine bessere Gelegenheit, sich von der Leistungsfähigkeit der eigenen Feuerwehr zu überzeugen, als bei einem realen Einsatz?", fragte der Bürgermeister rhetorisch, der in schwarzem Anzug und blütenweißem Hemd durch die Löschwasserpfützen marschierte. Er habe den Eindruck, dass die Wehr die Herausforderung "gut gelöst" habe, urteilte Lierenfeld.

Zum entstandenen Schaden wollte Einsatzleiter Schiefer keine Prognosen abgeben. An dem Einsatz beteiligt waren Männer und Frauen aus den Löschzügen Gohr, Delhoven, Nievenheim, Straberg und von der Berufsfeuerwehr Dormagen.

(NGZ)
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