Dormagen Tendyck in Dormagen schließt
Dormagen · Das Autohaus hat den Standort Kempen abgegeben, nur Lobberich läuft weiter.
In Dormagen habe Tendyck zwei der zehn Mitarbeiter entlassen, die anderen acht hätten zuvor selbst gekündigt. Die acht Angestellten am Standort Kempen habe der neue Inhaber der Werkstatt mit übernommen. Der Betrieb an der Heinrich-Haanen-Straße in Lobberich läuft derweil weiter, und "die Kunden kommen", sagte Tendyck. Er bleibe optimistisch: "Wir sind mit zwei Marken im Gespräch." So kämpft das Autohaus Tendyck weiter gegen die drohende Pleite. Am 1. April sei das Insolvenzverfahren eröffnet worden, sagt der Inhaber.
Der Autohändler, der auch Obermeister der Kfz-Innung Kreis Viersen ist, hatte am 24. Januar einen Insolvenzantrag gestellt. "Auslöser waren 2015 die Ungereimtheiten mit Diesel-Fahrzeugen", erklärt Tendyck. Hinzu seien die Abgasnormen gekommen, die Feinstaub-Debatte, die beginnende Unsicherheit bei den Autofahrern. Die Zahl der so genannten Leasing-Rückläufer sei gestiegen: Nach Ende der Laufzeit kaufen die Kunden die Autos nicht wie sonst üblich, sondern geben sie häufiger wieder zurück. Bei manchen Marken gingen diese Wagen dann an den Hersteller, bei Nissan, einer von Tendycks Hauptmarken in Dormagen und Lobberich, müsse dagegen der Händler die Wagen zurücknehmen. Der Weiterverkauf solcher Dieselwagen sei schwierig. In Dormagen verkaufte er Autos der Marken Nissan, in Lobberich der Marken Nissan und Volvo. Im Kempen hat er eine freie Werkstatt. "Der Verkauf von Dieselautos hat bei uns immer mehr als 50 Prozent ausgemacht, jetzt ist er runter auf nur noch 20 Prozent."
Für die Dormagener "Automeile" ist dies ein Rückschlag. Gerade in Top West hat sich in den vergangenen Jahren eine breit aufgestellte Autohändler-Landschaft entwickelt. Jüngster Zugang war im vergangenen Herbst das Autohaus Beikirovski. Der Vertragshändler von Kia und Ssang Yong zog von Köln nach Dormagen.