Dormagen Tilmann Jens war Gast bei der Hozpizbewegung Dormagen

Dormagen · Lesung des Schriftstellers über selbstbestimmtes Ende des Lebens stieß in der Kulturhalle auf großes Interesse.

 Den Autor und Filmemacher Tilmann Jens (l.) konnte Sabine Köhler, Vorsitzende der Hospizbewegung, in der "Kulle" begrüßen.

Den Autor und Filmemacher Tilmann Jens (l.) konnte Sabine Köhler, Vorsitzende der Hospizbewegung, in der "Kulle" begrüßen.

Foto: Hospizbewegung

Die Selbstbestimmung des Menschen bis zu seinem Tode stand im Fokus der Lesung des Schriftstellers und Filmemachers Tilman Jens. Auf Einladung der Hospizbewegung Dormagen las Jens aus seinem Buch "Du sollst sterben dürfen - Warum es mit einer Patientenverfügung nicht getan ist". Rund 150 Gäste waren der Einladung in die Kulturhalle an der Langemarkstraße gefolgt.

Bekannt ist Jens, seit er seinen Vater Walter Jens während dessen letzten Lebenszeit begleitet und seine Erfahrungen im Buch "Demenz - Abschied von meinem Vater" beschrieben hat. In seinem Vortrag in der "Kulle" gab der Autor Einblick in die Themen Be- und Missachtung von Patientenverfügungen, sprach über die Selbstbestimmtheit des Menschen bis zum Tod und verwies auf die die wirtschaftlichen Interessen der einzelnen Berufsgruppen, die mit Kranken und Sterbenden zu tun haben.

Rund 50 Minuten lang trug Jens aus seinem Buch vor, bevor er sich den zahlreichen Fragen des Publikums stellte. "Die Besucher der Lesung haben auch freimütig von ihren eigenen Erfahrungen berichtet und so zum Austausch und der Diskussion beigetragen", fasst Sabine Köhler, die Vorsitzende der Hospizbewegung Dormagen, zusammen. Die Fragen der Teilnehmer der Lesung betrafen vor allem die Gültigkeit sowie die Be- und Missachtung von Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten. "Mehrfach wurde auch der oftmals unsensible Umgang von Ärzten mit Patienten an deren Lebensende kritisiert. Für die Dormagener Hausärzte allerdings wurde eine Lanze gebrochen", sagt Köhler.

An die Lesung des Schriftstellers schloss sich ein intensiver Austausch der Besucher an. "Die Atmosphäre habe ich als sehr gut, fast familiär empfunden", sagt die Vorsitzende. Besonders gefreut habe sie, dass nicht nur viele Vereinsmitglieder, sondern auch viele neue Interessierte den Weg zur Veranstaltungen gefunden hätten. "Und das bei einem so schwierigen Thema", fügt sie hinzu. An einem Büchertisch gab es die Möglichkeit, die Bücher von Jens direkt signieren zu lassen. Bei freiem Eintritt zur Veranstaltung hatten die Organisatoren der Hospizbewegung Dormagen eine Spendendose aufgestellt. "Am Ende sind über 300 Euro für unsere Arbeit gespendet worden. Ein tolles Ergebnis", äußert sich Sabine Köhler zufrieden.

(NGZ)
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