Dormagen Tourismusbarometer zeigt Potenziale der Region auf

Dormagen · Die Industrie- und Handelskammern (IHKs) im Rheinland haben erstmals in einer gemeinsamen Initiative ein Tourismusbarometer veröffentlicht. Vorgestellt wurde es am Donnerstagabend auf dem Drachenfels in Königswinter.

Die Zahlen lesen sich auf den ersten Blick zwar gut: Im vergangenen Jahr generierte das Rheinland mit 27,3 Millionen Übernachtungen mehr als die Hälfte aller gewerblichen Übernachtungen in NRW. Zwischen 2011 und 2016 stieg der Marktanteil von 53,6 auf 55,1 Prozent. Aber der Niederrhein - hierzu gehört auch der Rhein-Kreis Neuss - hat noch Luft nach oben.

Mit 4,4 Millionen Übernachtungen ist er zwar drittstärkste Rheinland-Region nach Köln und Düsseldorf. Bei der Bettenauslastung belegt er aber mit 38,7 Prozent den letzten Platz. Und auch beim Tagestourismus zeigt das Barometer, dass die Niederländer als größte ausländische Gästegruppe in erster Linie in die Eifel und die Region Aachen reisen. "Die Tourismusregion Niederrhein ist stark. Sie könnte aber noch attraktiver für In- und Auslandstouristen werden, wenn die Kommunen in der Region großräumiger zusammenarbeiten würden und die Vermarktung des Niederrheins gemeinsam aus einer Hand organisieren würden", erklärt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein.

Daher macht sich die IHK für eine gemeinsame Tourismus-Dachmarke Niederrhein stark. In der vergangenen Woche fand dazu ein Fachforum in Mönchengladbach statt. Eine Schwierigkeit auf dem Weg zur gemeinsamen Dachmarke besteht darin, die eher ländlichen Regionen wie zum Beispiel Kleve mit anders ausgerichteten Regionen wie dem Rhein-Kreis Neuss, Mönchengladbach oder Krefeld zusammenzubringen. Dazu wurden Gespräche aufgenommen. Kreisdirektor Dirk Brügge hatte im Nachgang zum Forum angemerkt, dass sich die IHK bei der Ausgestaltung "nicht nur mit Fachforen, sondern gerne auch finanziell beteiligen darf".

Das jetzt vorgestellte Tourismusbarometer erfasst das touristische Angebot und die Nachfrage im Rheinland insgesamt und seiner Teilregionen. Dabei handelt es sich um den Niederrhein, Köln und den Rhein-Erft-Kreis, um Düsseldorf und den Kreis Mettmann, die Eifel und die Region Aachen, Bonn und den Rhein-Sieg-Kreis, das Bergische Land sowie das Bergische Städtedreieck.

(abu)
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