DHC Rheinland Am Freitag geht eine Ära zu Ende

DHC Rheinland · Mit der Partie gegen den SC Magdeburg endet am Freitag eine Ära: Das 489. Bundesliga-Spiel einer Dormagener Mannschaft ist zugleich das vorerst letzte vor heimischem Publikum in der "stärksten Liga der Welt". Nur elf Vereine sind länger in der Ersten Liga dabei als die Dormagener

Dormagener Handball-Legenden
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Es begann am 19. September 1987 mit einer 18:19-Niederlage gegen den TV Großwallstadt, es endet am Freitag, 27. Mai 2011, gegen 21.15 Uhr, wenn die Unparteiischen Christian Moles und Lutz Pittner (Heddesheim/Hernsbach) die Partie gegen den SC Magdeburg abpfeifen — die vorerst letzte, die eine Dormagener Handballmannschaft in der vermeintlich "stärksten Liga der Welt" vor heimischem Publikum bestreitet.

Dazwischen liegen knapp 24 Jahre, von denen Dormagen 16 in der Ersten Liga verbrachte — nur elf der 18 Bundesligisten haben eine längere Verweildauer. Das bringt die Rheinländer auf Platz 15 der "ewigen Tabelle". Auch wenn eine Rückkehr in die Erstklassigkeit nach momentanem Stand der Dinge so gut wie ausgeschlossen scheint, werden sie diesen Platz noch eine Zeitlang verteidigen können, denn der einzige aktuelle Erstligist im "Verfolgerfeld", die HSG Wetzlar (17. mit 13 Spielzeiten) muss noch mehr als 60 Punkte aufholen.

Es ist der dritte Abstieg aus der Beletage des deutschen Handballs: 1998 verlor der damalige TSV Bayer Dormagen als Drittletzter (14.) der Abschlusstabelle in der Relegation gegen Süd-Zweitligist TuS Schutterwald mit 24:21 und 19:25, stieg aber ein Jahr später direkt wieder auf. 2001 stieg der TSV Bayer als 17. (von damals 20 Teams) nicht nur sportlich ab, aus wirtschaftlichen Gründen zog sich der Verein in die Regionalliga zurück. Ob dem DHC Rheinland dieses Schicksal erspart bleibt, hängt im Wesentlichen von der heute tagenden Gläubigerversammlung der insolventen Spielbetriebs-GmbH ab.

Die Dormagener Bundesliga-Geschichte in Zahlen und Daten:

Spiele in der Ersten Liga bisher 488 Siege 173 Unentschieden 44 Niederlagen 271

Punkte: 390:586

Tore: 10.650:11.335

Beste Platzierungen: 5. Platz 1987/88 (damals "bester Aufsteiger aller Zeiten), 5. Platz 1990/91 (Teilnahme an den Play-off-Spielen um die Meisterschaft), 6. Platz 1994/95

Schlechteste Platzierungen: 17. (von 20 Vereinen) 2000/2001; 14. (von 16 Vereinen) 1996/97 und 1997/98; 16. (von 18 Vereinen) 2008/09, 2009/10 und voraussichtlich auch 2010/11

Größte Erfolge: Finale im IHF-Europapokal 1993 gegen Teka Santander/Spanien (24:20, 20:26), Halbfinale im Europapokal der Pokalsieger 1994 gegen Olympique Marseille/Frankreich (26:20, 12:21), Endspiel im DHB-Pokal 1993 (21:24 gegen SG Wallau-Massenheim)

Rekordspieler: absolut: Dieter Springel (1988 -1998) 299 Spiele; Michael Klemm (1988-1997) 247; Andreas Thiel (1992-2000) 221; Jörg Scheuermann (1990-1996) 204; Klaus Dyllong (1998-1995) 194; Norbert Nowak (1989-1996) 185; Maik Handschke (1993-1997) 153; Dieter Bartke (1988-1991, 1994-1995) 152; Mirko Bernau (1996-2001) 147; Christian Fitzek (1991-1995) 130; Aktueller Kader: Jens Vortmann 97; Michiel Lochtenbergh 95; Maciej Dmytruszynski 80; Max Holst 73; Kentin Mahé 64; Tobias Plaz 62

Meiste Bundesliga-Tore: absolut: Michael Klemm 671, Dieter Springel 659; Karsten Kohlhaas 516. Meiste Tore pro Spiel: Nikolaj Jacobsen (1998) 189/28=6,75; Marian Dumitru (1991/92) 274/43=6,4; Karsten Kohlhaas (1993-1996) 516/115=4,5; Robert Nowakowski (2000) 113/26=4,3; Aktueller Kader: Michiel Lochtenbergh 396/95=4,1; Max Holst 190/73=2,6; Kentin Mahé 135/64=2,1

(NGZ)
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