TSV Bayer Dormagen Ausfälle trüben die Aufbruchstimmung

Dormagen · Nach dem mit 4:2 Punkten gelungenen Start aus der WM-Pause herrscht bei Handball-Zweitligist TSV Bayer Dormagen vor der morgigen Partie gegen TV Bittenfeld Aufbruchstimmung. Die Liste der Ausfälle dämpft jedoch die Erwartungen.

 Er ist jetzt gefordert: "Robin Doetsch hat schon in etlichen Spielen bewiesen, wie wichtig er für die Mannschaft ist," sagt Trainer Jörg Bohrmann über den 24-Jährigen, der nach dem Ausfall von Peter Strosack alleiniger Rechtsaußen ist.

Er ist jetzt gefordert: "Robin Doetsch hat schon in etlichen Spielen bewiesen, wie wichtig er für die Mannschaft ist," sagt Trainer Jörg Bohrmann über den 24-Jährigen, der nach dem Ausfall von Peter Strosack alleiniger Rechtsaußen ist.

Foto: HJZ

Eigentlich sollte überm Höhenberg die Sonne scheinen: Mit 4:2 Punkten ist der TSV Bayer Dormagen nach der WM-Pause der Zweiten Handball-Bundesliga gut aus den Startlöchern gekommen. Und mit 6:4 Zählern steht der Aufsteiger in der oberen Hälfte der Rückrundentabelle. "Am Saisonauftakt hatten wir zum gleichen Zeitpunkt 4:6 Punkte", vergleicht Handball-Geschäftsführer Björn Barthel die Lage.

Trotzdem ist die Gemütslage eher bedrückt beim Neuling. Schuld ist zum einen der Spielplan, der ihm mit dem Tabellendritten TV Bittenfeld (morgen 19 Uhr, TSV-Bayer-Sportcenter) und Spitzenreiter SC DHfK Leipzig (6. März, 19.30 Uhr, Arena Leipzig) innerhalb von nicht einmal einer Woche die vermeintlich schwierigsten Aufgaben beschert, die die Liga zu bieten hat. Wie schwer verdaulich die beiden Brocken sind, verdeutlicht allein schon der Blick auf die Hinspielresultate: In Bittenfeld kassierten die Dormagener mit 19:34 die erste richtige "Klatsche" nach dem Aufstieg und die bislang zweithöchste Pleite der gesamten Saison. Und das 28:35 gegen Leipzig war die bisher höchste Heimniederlage.

Schuld sind zum anderen die personellen Probleme, mit denen sich der Aufsteiger herumschlagen muss: Rechtsaußen Peter Strosack fällt mit angerissenen Kreuzbändern mindestens zwei Monate aus. Wann Neueinkauf Marijan Basic zum ersten Mal auflaufen kann, ist wegen einer Einblutung im Oberschenkel offen, morgen wird der Kroate auf jeden Fall fehlen. Mannschaftskapitän und Abwehrchef Dennis Marquardt lag bis gestern mit Grippe flach. Und zu allem Überfluss musste Bastien Arnaud das Training am Mittwochabend vorzeitig beenden. Was der Franzose genau hat, wusste Jörg Bohrmann gestern Mittag noch nicht. "Aber wenn Dennis und er ausfallen, muss ich eine komplett neue Abwehrformation basteln", sagt der Trainer - was gegen den drittbesten Angriff der Liga (684 Treffer, mehr haben nur Eisenach/727 und Hamm/723 erzielt) nicht gerade förderlich wäre.

Doch noch ist nicht aller Tage Abend. Bei aller Wertschätzung für den Leistungssprung, den Peter Strosack gemacht hat, "haben wir in Robin Doetsch einen Rechtsaußen, der schon in etlichen Spielen bewiesen hat, wie wichtig er für die Mannschaft ist", sagt der Trainer. Und in Sachen Deckung ist ihm bislang immer noch etwas eingefallen - vielleicht probiert er es ja mit dem bislang weitgehend nur offensiv eingesetzten Max. "Bei den Junioren spielte ich immer in der Verteidigung. Aber jetzt, wo es um jeden Punkt für den Klassenerhalt geht, und wo man gegen richtig erfahrene und gute Gegenspieler verteidigt, kann mich mein Trainer noch nicht so ohne weiteres hinten einsetzen. Aber im Training werden bei mir auch dort Schwerpunkte gesetzt und ich sehe da auch Fortschritte", meinte der 20-Jährige dazu in einem Interview mit dem Online-Dienst "handball-world" in dieser Woche.

Ausfälle lassen sich mitunter auch durch Stimmung auffangen - und die ist trotz allem gut beim Aufsteiger: "Die Jungs haben jetzt gemerkt, wie viel Spaß Gewinnen macht", sagt Jörg Bohrmann, "deshalb würden wir am liebsten direkt nachlegen." Doch er weiß auch, dass dafür "gegen einen Gegner wie Bittenfeld bei uns alles stimmen muss: Disziplin, taktische Umsetzung und Fehlerquote." Dass die Gäste ihre letzten beiden Begegnungen in Emsdetten (22:24) und gegen Bad Schwartau (23:24) verloren, möchte Bohrmann nicht überbewerten: " Da haben nur Kleinigkeiten gegen den TVB entschieden. Ich würde da nicht von einer Krise sprechen."

Doch tut auch seiner Kollege Jürgen Schweikardt nicht: "Wir verschließen sicher nicht die Augen vor dem, was schiefgelaufen ist. Wir fangen jetzt jedoch nicht damit an, an allen möglichen Stellschrauben zu drehen und unser gesamtes Konzept infrage zu stellen." Weil von den gegen Schwartau fehlenden Spielern allein Jürgen Müller auch morgen nicht dabei sein kann, ist er überzeugt, "dass wir wieder ganz anders spielen werden, wenn wir körperlich präsenter auftreten können." Trotzdem warnt er vor Dormagen: "Die sind mittlerweile in der Liga angekommen. Für uns wird das ein sehr schweres Auswärtsspiel."

(NGZ)
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