Tsv Bayer Dormagen Der Abstiegskampf spitzt sich weiter zu

Rhein-Kreis · Die überraschenden Auswärtssiege von Neusser HV und OSC Löwen Duisburg haben den Kampf um den Verbleib in der Dritten Handball-Liga West extrem spannend gemacht. An der Spitze macht Ferndorf entscheidenden Schritt zum Titel.

 Das Bild täuscht - so frei kamen die Krefelder (hier Thomas Phlak) nur selten zum Wurf bei der 32:35-Niederlage gegen den Neusser HV mit Ivan Cosic und Thomas Bahn (r.).

Das Bild täuscht - so frei kamen die Krefelder (hier Thomas Phlak) nur selten zum Wurf bei der 32:35-Niederlage gegen den Neusser HV mit Ivan Cosic und Thomas Bahn (r.).

Foto: Thomas Lammertz

Acht Spieltage sind in der Dritten Handball-Liga West noch zu absolvieren bis zum Saisonende am 9. Mai, doch zwei Vor-Entscheidungen dürften am Wochenende bereits gefallen sein: Der TuS Ferndorf sollte sich nach seinem 30:25-Sieg (Halbzeit 15:6!) bei Verfolger Eintracht Hagen Meistertitel und Zweitliga-Aufstieg kaum noch nehmen lassen. Und Eintracht Wiesbaden (trotz des 28:26-Überraschungssieges in Schalksmühle) und der Soester TV (nach der 25:32-Niederlage gegen den TV Korschenbroich) dürften angesichts von sieben beziehungsweise fünf Punkten Rückstand zum rettenden Ufer kaum noch zu retten sein.

Dafür ist der Kampf darum, den in die Oberliga führenden 14. Tabellenplatz zu vermeiden, extrem spannend geworden. Denn der Neusser HV (35:32 bei der HSG Krefeld) und die OSC Löwen Duisburg (23:19 in Minden) sind dank ihrer überraschenden Auswärtssiege bis auf einen Punkt an den VfL Gummersbach II (verlor das Duell der Bundesliga-Reserven gegen Lemgo mit 24:28) und drei Zähler an den VfL Gladbeck (33:36 in Zweibrücken) herangerückt. Dieses Quartett dürfte den dritten Absteiger unter sich ausmachen - es sei denn, die SG Schalksmühle-Halver spielt sich mit weiteren Leistungen wie der gegen Wiesbaden noch in den Keller. "Ich hatte meinen Blick nie vom Tabellenende gelassen, weil es eine trügerische Situation ist. Auf der Zielgeraden einer Saison passiert so viel, da darfst du nie die Konzentration verlieren", sagte Trainer Matthias Grasediek, der mitansehen musste, wie seine Schützlinge eine 23:17-Führung in der letzten Viertelstunde noch verspielten.

Von den gefährdeten Klubs haben Gladbeck und Gummersbach das schwierigste Restprogramm, denn sie treffen nur noch auf jeweils drei direkte Konkurrenten. Der NHV bekommt es noch mit Schalksmühle (A), Duisburg (H), Wiesbaden (A) und Gladbeck (H) zu tun, die OSC Löwen dürfen (oder müssen) sogar noch gegen fünf Kellerkinder - Gummersbach (H), Soest (A), Neuss (A), Gladbeck (H), Wiesbaden (A) 'ran. Wobei der Kampf um den Ligaverbleib möglicherweise auch an der Wechselbörse entschieden wird: Nachdem die Duisburger bereits in der Winterpause Felix Handschke nach Neuss ziehen ließen, haben inzwischen Kreisläufer Sebastian Janus (zum VfL Gladbeck) , Rückraumspieler Michael Heimansfeld und Torhüter-Routinier Matthias Reckzeh ihren Abschied zum Saisonende angekündigt. Dessen ungeachtet feierte der OSC in Minden den zweiten Sieg in Folge - "wir haben viel in den letzten zwei Wochen getan. Die Mannschaft hat sich auch alleine zusammen gesetzt und zusammen gerauft", sagt Trainer Jörg Förderer.

Das Rennen an der Spitze scheint hingegen gelaufen, auch wenn Ferndorfs Trainer Erik Wudtke mahnt: "Ab Sonntag muss dieser Sieg wieder aus den Köpfen der Spieler raus. Die größten Fehler macht man in der Stunde des Erfolges." Sein Hagener Kollege Lars Hepp, der eigens für das Spitzenspiel vor 1725 Zuschauern die Routiniers Jörn Ilper (40) und Frank Berblinger (38) reaktivierte,gibt sich freilich keinen Illusionen hin: "Wir brauchen keinen Gedanken daran verschwenden, ob Ferndorf noch ein, zwei Mal strauchelt und den Vosprung noch einmal verspielt."

Hagen winkt freilich eine zweite Chance, denn weil die in der Gruppe Süd führenden SG Nußloch und SG Leutershausen keine Zweitliga-Lizenz beantragen wollen, dürfte es zu einer Aufstiegs-Relegation der Tabellenzweiten kommen. Da im Osten der SC Magdeburg II (punktgleich mit dem von Peter Pysall trainierten HC Elbflorenz) nicht aufsteigen darf, läuft das auf zwei Duelle zwischen Hagen und dem Nordzweiten HF Springe (sechs Zähler Rückstand hinter dem verlustpunktfreien Wilhelmshavener HV) hinaus. Viel spannender erscheint da die Frage nach der Perspektive, schließlich haben in Ferndorf schon vier Spieler - Bennet Johnen, Heider Thomas (zum Neusser HV), David und Simon Breuer ihren Abschied zum Saisonende eingereicht.

(NGZ)
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