Tsv Bayer Dormagen "Die Jungs können befreit aufspielen"

Dormagen · An Gründonnerstag beginnt für den TSV Bayer Dormagen die Serie der vier vielleicht entscheidenden Spiele um den Verbleib in der Zweiten Handball-Bundesliga. Doch morgen reist der Aufsteiger erst noch zum VfL Bad Schwartau.

 Pascal Noll ist nach auskurierter Verletzung vor dem Spiel beim VfL Bad Schwartau wieder in den Kader von Handball-Zweitligist TSV Bayer Dormagen zurückgekehrt.

Pascal Noll ist nach auskurierter Verletzung vor dem Spiel beim VfL Bad Schwartau wieder in den Kader von Handball-Zweitligist TSV Bayer Dormagen zurückgekehrt.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Undankbar und dankbar zugleich, so nennt Jörg Bohrmann die nächste Aufgabe für den von ihm trainierten TSV Bayer Dormagen. Undankbar, denn die Fahrt in die 480 Kilometer entfernte Lübecker Hansehalle, wo morgen um 19 Uhr der VfL Bad Schwartau auf den Zweitliga-Neuling wartet, zählt zu den weitesten Reisen dieser Saison. Und die Aussicht, auf dem ebenso langen Rückweg den Gewinn eines Zählers oder gar den von zwei Punkten feiern zu können, ist eher gering.

Doch genau deshalb stuft Bohrmann die Partie auch in die Kategorie der dankbaren Aufgaben ein: "Die Jungs können ganz befreit aufspielen, da erwartet doch keiner etwas von ihnen." Das wird in den folgenden vier Begegnungen ganz anders aussehen, denn an Gründonnerstag beginnt für den TSV die Serie der vielleicht entscheidenden Spiele um den Ligaverbleib.

Erst gegen TuSEM Essen (2. April, 19.30 Uhr), das zur Zeit einen Zähler voraus auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz liegt. Dann (11. April, 19 Uhr) gegen den bereits als Absteiger feststehenden Tabellenletzten Eintracht Baunatal, dem die Dormagener mit ihrer 32:35-Niederlage im Hinspiel dummerweise zu einem von erst zwei Saisonsiegen verhalfen. Am 18. April (19.30 Uhr) geht es zur gleichfalls akut gefährdeten HG Saarlouis, bevor eine Woche später (25. April, 19 Uhr) der HCE Rostock ins Bayer-Sportcenter kommt. Gesichert werden die Dormagener danach sicher noch nicht sein - doch wenn sie nicht wenigstens sechs Punkte aus diesen Begegnungen holen, könnte der Anschluss ans rettende Ufer schon verloren sein.

Das weiß auch Bohrmann. Deshalb hätte er gegen den einen oder anderen "Zusatzpunkt" nichts einzuwenden. Ob das morgen in der "Hansehölle" klappt, weiß er freilich nicht: "Da zu punkten ist immer schwierig. Die Halle ist immer voll, mit einer tollen Atmosphäre. Und Bad Schwartau ist körperlich extrem stark und hat in Dennis Klockmann den vielleicht besten Torhüter der Liga."

Trotzdem gelang es TuSEM Essen vor Wochenfrist, mit dem 26:26 einen Punkt zu entführen, der im Kampf um den Klassenerhalt Gold wert sein könnte. In Bohrmanns Augen fällt das wieder in die Kategorie "undankbar: Das Glück hatten wir schon öfter in dieser Saison, dass eine Mannschaft nach einem überraschenden Punktverlust gegen uns besonders auf der Hut war." Doch Bangemachen gilt nicht, deshalb haben seine Schützlinge in der Woche "sehr anständig trainiert". Und deshalb fahren sie morgen auch bereits um 10 Uhr ab: "Dann können wir mehrere Pausen einlegen, so dass sich die Spieler vor dem Warmmachen noch die Beine vertreten können", erläutert der Trainer.

Wer alles dabei ist, weiß Bohrmann noch nicht genau: Patrick Hüter musste im Training krankheits bedingt passen, dafür ist Pascal Noll nach auskurierter Verletzung wieder in den Kader zurück gekehrt. Da Tobias Plaz in diesen Tagen zum zweiten Mal Vater werden soll, steht noch nicht fest, ob der Routinier die Reise in den Norden mitmacht. Weil Peter Strosack weiterhin ausfällt, "hätte ich dann nur zwei Linkshänder und somit wenig Wechselalternativen", sagt Bohrmann. Deshalb hofft er, dass Neuzugang Marijan Basic weitere Fortschritte in Sachen Physis gemacht hat, denn der Kroate könnte sowohl Maximilian Bettin im linken als auch Jo-Gerrit Genz im rechten Rückraum vertreten und den beiden ein paar Spielpausen verschaffen. Die könnten sich mit Blick auf das Folgeprogramm als ungemein wertvoll erweisen.

(NGZ)
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