Tsv Bayer Dormagen Dormagener wollen heutiges Pokalspiel "genießen"

Dormagen · Handball-Zweitligist TSV Bayer Dormagen erwartet heute Erstligist Balingen-Weilstetten in der zweiten DHB-Pokalrunde

Nicht nur die zwei Punkte, die ihn wieder auf einen Nicht-Abstiegsplatz haben vorrücken lassen, haben dem TSV Bayer Dormagen gut getan. Sondern vor allem die Art und Weise, wie das 33:29 über den HSC Coburg am Samstag herausgespielt wurde.

"Das hat allen Spaß gemacht, entsprechend war die Stimmung", verrät Trainer Jörg Bohrmann. Da kommt die heutige Partie - Anwurf durch die Unparteiischen Thomas Hörath und Timo Hofmann ist um 19.30 Uhr im TSV-Bayer-Sportcenter - gegen Erstligist HBW Balingen-Weilstetten gerade richtig: "Wir stehen nicht unter Druck, deshalb können wir dieses Spiel richtig genießen", sagt Bohrmann, "und nach dem Sieg über Coburg können wir da auch selbstbewusst 'rangehen."

An ein Vorrücken in die dritte Pokalrunde verschwendet der Dormagener Trainer trotz allem keinen Gedanken: "Der Kampf um den Verbleib in der Zweiten Liga hat absoluten Vorrang", sagt Bohrmann nicht zuletzt mit Blick auf das bereits am Samstag (19 Uhr, Emshalle) folgende Punktspiel beim überraschenderweise nach acht Spieltagen punktgleichen Erstliga-Absteiger TV Emsdetten. Deshalb will er heute auch "den Spielern, die bisher noch nicht so häufig gespielt haben", stärkere Einsatzzeiten geben.

Was freilich nicht bedeutet, dass er das Ganze wie ein Testspiel angehen würde. Im Gegenteil: "Die Jungs können jetzt mal unter Ernstfall-Bedingungen sehen, wie weit wir von einer Mannschaft wie Balingen noch entfernt sind." Wobei die "Gallier von der Alb" im Normalfall ein Kontrahent im Meisterschaftsbetrieb gewesen wären. Denn neben Emsdetten und dem ThSV Eisenach standen die Balinger nach Jahren des erfolgreichen Kampfes um den Ligaverbleib am Ende dervergangenen Saison als dritter Absteiger fest. Nur dem Lizenzwirrwarr um den HSV Hamburg und einer einstweiligen Verfügung des Landgerichts Dortmund haben sie die erneute Chance, in der Ersten Liga auf Punktejagd gehen zu können. Eine Chance, die sie trotz eines in aller Eile zusammengestellten Kaders bislang überraschend gut haben nutzen können: Mit 11:11 Punkten belegen sie derzeit den fünften Tabellenplatz, auch wenn sie die letzten beiden Spiele in Hannover-Burgdorf (23:29) und gegen die Rhein-Neckar Löwen (27:32) verloren gingen.

"Die haben auch einen richtig starken Kader", sagt Bohrmann über das Aufgebot seines Kollegen Markus Gaugisch, der vor knapp einem Jahr Dauerbrenner Rolf Brack auf der Balinger Bank ablöste. In Martin Strobel, vor Jahresfrist aus Lemgo in seine Heimat zuückgekehrt, haben die Balinger heute Abend einen aktuellen Nationalspieler dabei: Der 28 Jahre alte Mittelmann wurde gestern von Bundestrainer Dagur Sigurdsson in den Kader für die Europameisterschafts-Qualifikationsspiele gegen Finnland (Mittwoch, 29. Oktober, 20.15 Uhr, Schwalbe-Arena in Gummersbach) und Österreich (Sonntag, 2. November, 18 Uhr, Albert-Schultz-Eishalle in Wien) berufen.

Sein älterer Bruder Wolfgang Strobel und Ex-Nationalspieler Christoph Theuerkauf am Kreis und der Franzose Olivier Nyokas auf Halblinks, der zuletzt gegen die Rhein-Neckar Löwen elf Tore erzielte, sie die weiteren herausragenden Akteure auf Seiten der Gäste. Die freilich heute auf die Linkshänder Dragan Tubic (Kreuzbandriss) und Yann Polidore (Knie-OP) ebenso verzichten müssen wie auf Torhüter Matej Asanin (Oberschenkeloprobleme). Dafür rückt der zuletzt fehlende Rechtsaußen Dennis Wilke wieder ins Aufgebot. Ob zu dem auch der kurzzeitig beim DHC Rheinland tätige Fabian Böhm gehören wird, ist nach seinem Fingerbruch noch fraglich.

(NGZ)
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