Tsv Bayer Dormagen Dormagens Gastgeber steht unter Druck

Dormagen · Mit dem Sieg über die HG Saarlouis hat Handball-Zweitligist TSV Bayer Dormagen den Anschluss ans untere Mittelfeld hergestellt, mit einem Sieg morgen in Rostock könnte der Neuling einen weiteren Klub in die gefährdete Zone ziehen.

 Punkten sie morgen Nachmittag beim HCE Rostock, dann dürften die Autogramme der Dormagener Handballer Sven Bartmann, Jonathan Eisenkrätzer, Tobias Plaz und Sebastian Damm (v.l.) noch begehrter werden.

Punkten sie morgen Nachmittag beim HCE Rostock, dann dürften die Autogramme der Dormagener Handballer Sven Bartmann, Jonathan Eisenkrätzer, Tobias Plaz und Sebastian Damm (v.l.) noch begehrter werden.

Foto: H. J. Zaunbrecher

Beim Handball-Club Empor Rostock hängt der Haussegen schief. Trotz des schon früh in der Saison erfolgten Trainerwechsels - Ex-Nationalspieler Aaron Ziercke,vorher bei Drittligist GWD Minden II in der Verantwortung, übernahm für Rastislav Trtik - dümpeln die Nordlichter am Rande der Abstiegszone, holten aus den jüngsten fünf Partien nur 2:8 Punkte.

Vereinsvorsitzender Jens Gienapp, schreiben die Norddeutschen Neuesten Nachrichten, "nimmt daher auch kein Blatt vor den Mund: 'In den nächsten vier Partien müssen acht Pluspunkte eingefahren werden'". In denen treffen die Rostocker auf die hinter ihnen platzierten Kellerkinder aus Dormagen, Baunatal, Saarlouis und Essen. Gienapp erwartet "eine bedingungslos kämpfende Mannschaft. Es steht einiges auf dem Spiel." Kommt es nicht zur Maximalausbeute, "kann ich auch unangenehm werden", sagt der Vorsitzende.

Jörg Bohrmann kommen solche markigen Worte aus den Reihen der Gastgeber vor der morgigen Partie (16.30 Uhr, Stadthalle Rostock) nicht ungelegen: "Wir fahren da ganz gelassen hin", sagt der Trainer des TSV Bayer Dormagen, "Rostock steht doch mehr unter Druck als wir." In der Tat haben es seine Schützlinge in der Hand, nach der HG Saarlouis einen weiteren Kontrahenten aus dem unteren Mittelfeld in den Kreis der akut abstiegsgefährdeten Mannschaften zu ziehen. Dessen sind sich seine Spieleroffensichtlich bewusst: "Die Jungs haben diese Woche unglaublich konzentriert und intensiv trainiert", sagt der Trainer.

Wozu auch der Verlauf des letzten Heimspiels, in dem die Dormagener einen 20:24-Rückstand gegen die HG Saarlouis noch in einen 31:26-Sieg drehten, sein Scherflein zu beigetragen hat: "Jetzt haben sie selbst erlebt, was es bringt, wenn man nicht resigniert, sondern bis zum Schluss kämpft", sagt Bohrmann, der morgen Ähnliches von seinen Spielern erhofft. Auch die lange Anreise - mit 593 Kilometern die mit Abstand weiteste Auswärtsfahrt der Saison - kann ihn nicht schrecken. Um sechs Uhr morgen früh geht es los. "Die Mannschaft hat sich das selbst so ausgesucht", verrät der Trainer. Heute anreisen und vor Ort übernachten hätten seine Schützlinge abgelehnt, weil sie "in ihrem gewohnten Umfeld und ihrem gewohnten Rhythmus bleiben"wollten. Bohrmann hofft, dass sie trotz der langen Busfahrt hellwach in der Rostocker Stadthalle ankommen: "Wir werden gemeinsam zu Mittag essen und auch sonst genügend Stopps einlegen, damit die Mannschaft in Bewegung bleibt." Ob dabei auch Pascal Noll mit von der Partie ist, wird sich kurzfristig entscheiden - der Linksaußen ist bis heute krank geschrieben. Dafür ist Patrick Hüter am Donnerstag wieder ins Training eingestiegen, kann er morgen spielen, "hätten wir eine Alternative mehr für den Innenblock", sagt Bohrmann.

Der in dieser Woche mehrfach mit seinem Rostocker Kollegen Aaron Ziercke telefonierte. Das ist in der Trainerszene nicht unbedingt üblich, doch die beiden ehemaligen Bundesliga-Spieler besuchen zur Zeit gemeinsam den A-Lizenz-Lehrgang des Deutschen Handball-Bundes. "Und so 'was verbindet", stellt Bohrmann fest. Geht es nach HCE-Chef Jens Gienapp, sollte diese freundschaftliche Verbundenheit morgen Nachmittag zumindest 60 Minuten lang ruhen.

(NGZ)
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