Tsv Bayer Dormagen Jörg Bohrmann gehen langsam die Spieler aus

Dormagen · Mit dem 19:34 in Bittenfeld kassierte der TSV Bayer Dormagen die erste deftige Schlappe seit dem Aufstieg in die Zweite Handball-Bundesliga.

 Tief durchatmen - mehr bleibt Jörg Bohrmann angesichts der Personalsituation beim TSV Bayer Dormagen derzeit nicht übrig.

Tief durchatmen - mehr bleibt Jörg Bohrmann angesichts der Personalsituation beim TSV Bayer Dormagen derzeit nicht übrig.

Foto: H. J. Zaunbrecher

Jetzt hat es den TSV Bayer Dormagen doch erwischt: Im sechsten Meisterschaftsspiel seit dem Aufstieg in die Zweite Handball-Bundesliga kassierte der Neuling mit dem 19:34 (Halbzeit 8:20) beim TV Bittenfeld die erste deftige Schlappe und rutscht auch wegen der teilweise überraschenden Punktgewinne der Konkurrenten bis auf den 16. Tabellenplatz ab.

Besserung scheint nicht unbedingt in Sicht. Und das nicht nur, weil sich im nächsten Spiel am Samstag (19 Uhr) der SC DHfK Leipzig im TSV-Bayer-Sportcenter vorstellt, der nach seinem gestrigen 33:27-Sieg über den VfL Bad Schwartau gemeinsam mit den ebenfalls noch ungeschlagenen Rimpar Wölfen - setzten sich gestern mit 24:22 gegen Erstliga-Absteiger ThSV Eisenach durch - die Tabelle anführt.

Sondern auch, weil TSV-Trainer Jörg Bohrmann langsam die Spieler ausgehen. Nach siebenstündiger Busfahrt musste er am Freitagabend vor 1536 Zuschauern in der Stuttgarter Scharrena gleich auf drei Akteure verzichten, denn neben dem am Nasenbeinbruch operierten Jonathan Eisenkrätzer fehlten auch der fieberkranke Frederic Rudloff und Sebastian Damm, der nach seiner am Vortag erlittenen Fußverletzung mindestens einen Monat fehlen wird. Zu allem Überfluss schied nach elf Minuten - die Dormagener lagen zu diesem Zeitpunkt mit 5:4in Führung - auch noch Pascal Noll aus. Der anfängliche Verdacht eines Schulterbruchs bestätigte sich bei dem 18-Jährigen glücklicherweise nicht, doch auch gestern hatte der Linksaußen noch starke Schmerzen in der linken Schulter, über deren Ursache sich der TSV heute weitere Aufschlüsse erhofft.

Die Folge:Bohrmann musste schon früh die ohnehin neu formierte Deckungsreihe umbauen, was nur bedingt gelang: Bittenfeld erzielte fünf Treffer in Folge und hatte mit dem 20:8-Pausenstand die Partie bereits so gut wie entschieden. "In der ersten Halbzeit sind wir ganz gut weggekommen. Das lag entscheidend daran, dass unser Torwart Jürgen Müller eine überragende Leistung geboten hat", meinte anschließend Bittenfelds Co-Trainer Karsten Schäfer. Allein vier Mal scheiterten Robin Doetsch (2), Maximilian Bettin und Tobias Plaz vom Siebenmeterpunkt, fünf Mal entschärfte Müller Gegenstöße der Gäste, während die Hausherren "mit gefühlten zwanzig Kontern erfolgreich waren", sagte Jörg Bohrmann.

Trotzdem ging der TSV-Trainer mit seinen Schützlingen nicht allzu hart ins Gericht: "Ich kann den Spielern keinen Vorwurf machen, sie haben bis zum Schluss gekämpft", sagte der 45-Jährige, "die erste Hälfte haben wir zu hoch verloren, die zweite hätten wir sogar gewinnen können." Mit Blick auf die nächste Aufgabe flüchtete sich Bohrmann auf der Pressekonferenz nach dem Schlusspfiff in Galgenhumor: "Das ist ja ein richtig leichter Gegner", sagt er über die Leipziger, die mit ihren sechs Siegen aus sechs Partien ihrer Rolle als Aufstiegsfavorit bislang voll und ganz gerecht geworden sind.

(NGZ)
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