Tsvbayerdo TSV Bayer geht mit Sorgen ins erste Saisonspiel

Dormagen · Dormagen eröffnet heute um 19 Uhr mit dem Heimspiel gegen TuS Ferndorf die Mammutsaison der Zweiten Handball-Bundesliga.

 Er soll das Angriffsspiel des TSV Bayer Dormagen beleben, doch heute zum Saisonstart am heutigen Abend ist der Einsatz von Mikk Pinnonen stark gefährdet: Der estnische Nationalspieler lag unter der Woche ebenso mit einer starken Erkältung flach wie Mannschaftskapitän Dennis Marquardt.

Er soll das Angriffsspiel des TSV Bayer Dormagen beleben, doch heute zum Saisonstart am heutigen Abend ist der Einsatz von Mikk Pinnonen stark gefährdet: Der estnische Nationalspieler lag unter der Woche ebenso mit einer starken Erkältung flach wie Mannschaftskapitän Dennis Marquardt.

Foto: H. J. Zaunbrecher

Vor zwei Jahren eröffnete der TSV Bayer Dormagen schon einmal eine Handball-Saison mit einem Heimspiel gegen den TuS Ferndorf. Es gab eine 33:40-Niederlage, trotzdem standen am Ende der Meistertitel in der Dritten Liga West und der Aufstieg in die Zweite Bundesliga in den Geschichtsbüchern.

Heute Abend (19 Uhr, Bayer-Sportcenter) stehen sich beide Kontrahenten erneut in einem Saison-Eröffnungsspiel gegenüber - und trotz des einstigen Happy-Ends möchte Jörg Bohrmann eine erneute Schlappe tunlichst vermeiden. "Ferndorf ist eine Mannschaft, die ich in die gleiche Tabellenregion einordnen würde wie uns, die kämpfen genauso gegen den Abstieg wie wir", sagt der Dormagener Trainer.

Und gegen einen solchen Gegner sollte man seine Heimspiele tunlichst gewinnen, das weiß auch der 46-Jährige: "Der Druck liegt bei uns", stellt er ohne Umschweife fest. Den Druck erzeugt alleine schon der Spielplan. Den der beschert den Dormagenern in den ersten vier Partien vor heimischem Publikum drei Mal einen Zweitliga-Neuling: Nach Ferndorf den Wilhelmshavener HV (5. September) und die Handballfreunde Springe (27. September) - da sind sechs Pluspunkte eigentlich Pflicht.

Dumm nur, dass die Bayer-Handballer genau in diesen Partien auf die "eigentlich unersetzbaren" (Bohrmann) Langzeitverletzten Maximilian Bettin und Pascal Noll verzichten müssen. Noch dummer, dass heute Abend der Ausfall zweier weiterer Leistungsträger droht: Kapitän und Abwehrchef Dennis Marquardt und Neuzugang Mikk Pinnonen lagen unter der Woche mit starken Erkältungen flach. Ob sie gegen Ferndorf mitwirken können, "entscheidet sich wohl erst kurz vor dem Anpfiff", gibt sich Bohrmann verhalten optimistisch, "wenn sie auch noch ausfallen, wird es ganz ganz schwer."

Entwarnung gibt es dagegen in Sachen Torhüter: Während Max Jäger noch über leichte Schmerzen im Fuß klagt, sollte Sven Bartmann heute Abend auf jeden Fall zwischen den Pfosten stehen können. "Aber ihm fehlen nach zwei Wochen Pause natürlich Spielpraxis und Frische", sagt der Trainer über den 28-Jährigen, der in der vergangenen Saison zu einem der besten Zweitliga-Torhüter avancierte, aber immer wieder von Rückenproblemen geplagt wird. Möglicherweise rückt deshalb einer der Jugend-Torhüter Tim Hottgenroth oder Fredrik Genz mit ins Aufgebot, die ihre Sache am zurückliegenden Pokalwochenende "ausgesprochen gut erledigt haben", sagt der Trainer.

Überhaupt machten ihm nach der eher durchwachsenen Vorbereitung die Auftritte gegen Drittligist TV Kirchzell (35:24) und Erstligist HBW Balingen-Weilstetten, gegen den der TSV nur mit 25:28 den Kürzeren zog, Mut für die heutige Aufgabe. "Das war schon gut, was die Jungs da gezeigt haben, spielerisch haben wir uns gegenüber den anderen Testspielen auf jeden Fall weiterentwickelt", sagt Bohrmann, "überhaupt haben sie im Training super gearbeitet."

Das ist auch nicht das Problem der Dormagener, sondern der (zu) kleine Kader. Fallen Marquardt und Pinnonen tatsächlich aus, stehen Bohrmann heute Abend gerade mal elf Feldspieler zur Verfügung, die Jugendlichen Julian Mumme und Jan Jagieniak schon eingerechnet. Mehr als die Hälfte davon sind 20 Jahre und jünger. "Dass wir aufgrund unseres Etats keine großen Sprünge machen können, ist ja bekannt", sagt der Trainer, gibt aber auch zu, dass die bis auf die Verpflichtung von Mikk Pinnonen bislang vergebliche Suche nach Verstärkungen auch andere Gründe hat: "Wir haben keine Spieler gefunden, die in unser Konzept passen." Und der Spielermarkt sei so gut wie leergefegt: "Fast alle Klubs haben einen oder mehrere Spieler, die sich in der Saisonvorbereitung verletzt haben. Entsprechend hektisch sind alle auf der Suche", weiß Bohrmann.

Dass "Schnellschüsse" selten weiter helfen, machten in der vergangenen Spielzeit die Verpflichtungen von Andreas Simon (kurz vor dem Saisonstart) und Bastien Arnaud (in der laufenden Saison) deutlich - beide erwiesen sich letztlich als große Missverständnisse. Gegen Ferndorf wird Bohrmann deshalb heute Abend auf das zurückgreifen müssen, was der bisherige Kader hergibt: "Jeder gibt sich umglaublich viel Mühe", sagt der Trainer. Um 20.45 Uhr wird feststehen, ob das reicht.

(NGZ)
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