Tsv Bayer Dormagen TSV Bayer steht gegen Saarlouis unter Druck

Dormagen · Nur mit einem Sieg über den Tabellennachbarn HG Saarlouis kann Dormagen Anschluss ans Mittelfeld der 2. Handball-Bundesliga halten

 Mit seiner Rückkehr erhofft sich Dormagens Trainer Jörg Bohrmann eine Stabilisierung der Abwehr: der zuletzt erkrankte Dennis Marquardt.

Mit seiner Rückkehr erhofft sich Dormagens Trainer Jörg Bohrmann eine Stabilisierung der Abwehr: der zuletzt erkrankte Dennis Marquardt.

Foto: HJZ

Die Tabelle lügt nicht. Und der Blick auf die der Zweiten Handball-Bundesliga verrät, dass der TSV Bayer Dormagen morgen ab 19 Uhr mächtig unter Druck steht. Denn dann gastiert die HG Saarlouis zum "Spieltag der Vielfalt" im TSV Bayer-Sportcenter.

Und die Saarländer, nur durch den Lizenzwirrwarr um den HSV Hamburg und eine einstweilige Verfügung des Landgerichts Dortmund überhaupt zweitklassig geblieben, sind als Fünfzehnter einerseits Tabellennachbar der Dormagener, andererseits ebenso wie Mitaufsteiger SV Henstedt-Ulzburg mit 10:16 Punkten diesen bereits um drei Zähler enteilt. Nur mit einem Sieg kann der Neuling sechs Spieltage vor Ende der Hinrunde so etwas wie Anschluss ans untere Mittelfeld wahren, das im Falle einer Niederlage und eines gleichzeitigen Henstedter Sieges über den ASV Hamm schon arg außer Reichweite gerät.

Jörg Bohrmann weiß, warum das so ist: "Weil wir bereits vier, fünf Punkte verschenkt haben", sagt der Trainer des TSV Bayer und fügt ein bisschen ungläubig an: "Wenn mir das einer vor Saisonbeginn gesagt hätte, dass wir Punkteverschenken und trotzdem auf einem Nicht-Abstiegsplatz stehen..." Freilich kann sich auch das an diesem 14. Spieltag ändern, falls die Dormagener morgen nicht punkten: TuSEM Essen kann heute Abend mit einem Heimsieg über Eintracht Baunatal am TSV vorbeiziehen - im umgekehrten Fälle würde das Schlusslicht, am Sonntag 35:32-Sieger im Aufsteigerduell, punktgleich zu den Bayer-Handballer aufschließen. Und auch der TV Hüttenberg kann mit einem Sieg über den zuletzt schwächelnden TV Neuhausen die Dormagener überflügeln.

Bohrmann ist sich all dessen bewusst. "Natürlich stehen wir unter Druck", sagt der 46-Jährige, "deshalb sind wir auch nicht Favorit. Saarlouis kann doch bei uns ganz locker aufspielen." Und er verweist auf die Stärke der Gäste, die unter anderem Spitzenreiter Leipzig die bislang einzige Saisonniederlage beibrachten, in Aue und ins Emsdetten gewannen. In Panik gerät er deshalb nicht: "Was soll ich machen? Die Jungs trainieren gut, sie sind in den meisten Spielen dicht dran - da kann ich ihnen doch keinen Vorwurf machen. Was fehlt, ist einfach die Erfahrung."

Wenn dann noch einer der wenigen Routiniers ausfällt wie in Baunatal Dennis Marquardt, wirds finster unterm Bayer-Kreuz. "Unser Innenblock war in den beiden Drittliga-Jahren unsere große Stärke", sagt Bohrmann, "aber von dem war ja am Sonntag keiner mehr übrig." Simon Ernst (Gummersbach) und Moritz Preuss (Bergischer HC) sind weg, Marquardt musste erkältet passen, "da sind die anderen dann überfordert, besonders, wenn wir eine 6:0-Abwehr spielen."

Für morgen richtet sich seine Hoffnung darauf, dass sich die Deckung mit einem wieder genesenen Dennis Marquardt wieder stabilisiert, "auch wenn er noch nicht ganz fit ist." Und dass seine Schützlinge die Tormöglichkeiten, die sie sich herausspielen, auch nutzen, zumal Saarlouis mit 380 Gegentreffern nach Emsdetten (395), Hildesheim (385) und Dormagen (381) die viertschwächste Defensive der Liga stellt.

(NGZ)
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