Lokalsport TSV Bayer wird Favoritenrolle gerecht

Dormagen · 3. Handball-Liga West: Schon zur Pause war die gestrige Partie gegen die Bergischen Panther entschieden. Trotzdem bemängelte Dormagens Trainer Ulli Kriebel nach dem 31:21-Sieg (Halbzeit 18:9) die ungenügende Chancenverwertung.

 In der Nacht zu Freitag zum dritten Mal Vater geworden, ließen sich die Unkonzentriertheiten von Daniel Eggert noch am ehesten entschuldigen. Die seiner Nebenleute fand TSV-Trainer Ulli Kriebel hingegen weniger spaßig.

In der Nacht zu Freitag zum dritten Mal Vater geworden, ließen sich die Unkonzentriertheiten von Daniel Eggert noch am ehesten entschuldigen. Die seiner Nebenleute fand TSV-Trainer Ulli Kriebel hingegen weniger spaßig.

Foto: H. J. Zaunbrecher

Hermann Gröhe stand mit seiner Ansicht sicher nicht alleine: "Das hat Spaß gemacht", kommentierte der Bundes-Gesundheitsminister den 31:21-Sieg (Halbzeit 18:9) des TSV Bayer Dormagen über die HSG Bergische Panther, den er gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Heike Troles und weiteren 905 Zuschauern gestern Abend im TSV-Bayer-Sportcenter miterlebte.

Mit dem dritten Sieg im dritten Spiel haben sich die Dormagener zusammen mit Zweitliga-Absteiger TuS Ferndorf (31:21 beim OHV Aurich) und der HSG Krefeld (29:25 über SG Schalksmühle-Halver) erst einmal an der Tabellenspitze der Dritten Handball-Liga West festgesetzt - das ohnehin favorisierte Dreigestirn ist allein noch ohne Verlustpunkt.

Trotzdem war der Spaß bei Ulli Kriebel nicht ungetrübt: "Wir Trainer finden doch immer ein Haar in der Suppe", meinte der Übungsleiter nach dem dritten Sieg im dritten Spiel unter seiner Regie. Was den 39-Jährigen störte, war vor allem der zweite Durchgang: "Mit dem bin ich nicht hundertprozentig zufrieden." Konnte er auch nicht sein, denn seine Schützlinge zeigten sich wie in den voraufgegangenen Partien nur unzureichend in der Lage, einen früh herausgespielten klaren Vorsprung ruhig, konzentriert und kontinuierlich auszubauen: Zwei Minuten nach Wiederbeginn hatte Daniel Eggert mit dem Treffer zum 19:9 erstmals eine Zehn-Tore-Führung herausgeworfen - höher wurde sie bis zum Schluss nicht mehr.

Waren dem dänischen Linkshänder angesichts der voraufgegangenen turbulenten Familien-Tage (siehe Info-Kasten) seine Lässlichkeiten noch zu verzeihen, brachten die seiner Nebenleute Ulli Kriebel schon ein bisschen auf die Palme. So leistete sich Kevin-Christopher Brüren alleine zwei Fehlwürfe vom Siebenmeterpunkt, so wurden manche Angriffe viel zu überhastet abgeschlossen: "Eine solch mangelhafte Chancenverwertung können wir uns in den nächsten Spielen nicht leisten", sagt der Trainer mit Blick auf die Partien am Samstag in Schalksmühle und sechs Tage später in Krefeld.

Was ihm gefiel, war die Tatsache, dass seine Jungs - in der Startformation brachte allein der in der vergangenen Woche 28 Jahre alt gewordene Alexander Kübler den Altersschnitt des ansonsten locker als U23 durchgehenden Aufgebots durcheinander - schon weitaus besser mit der gegnerischen Taktikvariante des siebten Feldspielers zurecht kamen als zuletzt. Die hatte sein Kollege Marcel Mutz gewählt, weil er ohne den angeschlagenen Justus Ueberholz "keinen richtigen Regisseur auf Rückraummitte" zur Verfügung hatte. Spätestens, nachdem der anfangs gut aufgelegte Lukas Stutzke nach sieben Minuten bereits zum zweiten Mal ins leere Gästetor traf, war klar, dass mit dieser Taktik den Dormagenern kaum beizukommen sein würde.

Mutzke sprach denn auch von einem "mehr als verdienten Dormagener Sieg, auch wenn wir uns vorgenommen hatten, hier nicht so hoch zu verlieren." Kriebel war am Ende dann auch zufrieden: "Auch aus solchen Spielen lernt die Mannschaft."

(NGZ)
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