Tsv Bayer Dormagen TSV reist selbstbewusst nach Bittenfeld

Dormagen · Mit dem 25:25-Unentschieden gegen die Nationalmannschaft der Niederlande tankte Handball-Zweitligist TSV Bayer Dormagen Selbstvertrauen für die morgige Partie beim TV Bittenfeld, einem der Anwärter auf den Bundesliga-Aufstieg.

 Nach dem Ausfall von Jonathan Eisenkrätzer ist Patrick Hüter jetzt im Dormagener Innenblock gefordert. "Jetzt kann er die Chance, die sich ihm bietet, auch nutzen", sagt Trainer Jörg Bohrmann über den 19-Jährigen.

Nach dem Ausfall von Jonathan Eisenkrätzer ist Patrick Hüter jetzt im Dormagener Innenblock gefordert. "Jetzt kann er die Chance, die sich ihm bietet, auch nutzen", sagt Trainer Jörg Bohrmann über den 19-Jährigen.

Foto: H. J. Zaunbrecher

Jörg Bohrmann ist immer für einen kernigen Spruch gut: "Wir machen doch nicht diese lange Fahrt, um uns dann kampflos zu ergeben", sagt der Trainer des TSV Bayer Dormagen mit Blick auf die morgige Auswärtstour des Handball-Zweitligisten.

Die führt den Neuling über 390 Kilometer in die "Scharrena", die 2049 Besuchern Platz bietende Halle am Stuttgarter Fritz-Walter-Weg, wo ab 20 Uhr der TV Bittenfeld auf die Dormagener wartet. Bohrmann ist freilich nicht so vermessen, aus obiger Ansage den Anspruch auf einen oder zwei Punkte abzuleiten: "Ich will sehen, dass sich die Mannschaft weiter entwickelt. Was das dann für das Endergebnis bedeutet, werden wir sehen."

Wobei schon diese Weiterentwicklung nicht so einfach zu bewerkstelligen sein wird. Schließlich müssen die Dormagener in den nächsten Partien auf Jonathan Eisenkrätzer verzichten, der am Montag erfolgreich an seinem Nasenbeinbruch operiert wurde (die NGZ berichtete). Was in der vergangenen Saison eher eine personelle Randnotiz gewesen wäre, hat inzwischen weitaus mehr Bedeutung: "Er war in den letzten Spiel hinten wie vorne richtig gut", sagt Bohrmann über den 24-Jährigen, der mit 202 Zentimetern zusammen mit Maximilian Bettin der Längste in seinem Aufgebot ist. Und das kommt vor allem im defensiven Innenblock zum Tragen, in dem Körpergröße keine ganz unwesentliche Rolle spielt und den Bohrmann nach den Abgängen von Simon Ernst (1,95 Meter) und Moritz Preuss (1,93 Meter) zum VfL Gummersbach beziehungsweise Bergischen HC ohnehin komplett umbauen musste.

Und da bleiben ihm jetzt neben dem ohnehin "gesetzten" Dennis Marquardt (1,93 Meter) nur noch zwei Spieler mit annähernd Gardemaß übrig: Jo-Gerrit Genz (1,94 Meter) und Patrick Hüter (1,95 Meter. Das Problem: Genz wurde im Mai, Hüter im Juli 19 Jahre alt. "Da fehlt natürlich die Erfahrung, die gerade im Innenblock so wichtig ist", sagt der Trainer, "vor allem für Patrick kommt diese Bewährungsprobe vielleicht noch ein bisschen früh." Doch - typisch Jörg Bohrmann - sieht er auch die positive Seite: "Jetzt kann er die Chance, die sich ihm bietet, auch nutzen." Im Testspiel am Dienstagabend gegen die Nationalmannschaft der Niederlande durften denn auch jene Spieler 'ran, "dis bisher noch nicht so viele Einsatzzeiten hatten", sagt Bohrmann, der nach dem 25:25-Unentschieden (Halbzeit 14:15) gegen die allerdings nicht in Bestbesetzung angereisten Niederländer vor allem mit dem zweiten Durchgang zufrieden war: "Da hat mir die Abwehr gut gefallen", sagt er über die Defensive, in der neben dem auch gerade erst 19 Jahre alt gewordenen Mattis Pestinger aus der U 23 erstmals in dieser Saison Frederic Rudloff stand. Erfolgreichste Werfer waren Maximilian Bettin (6), Andreas Simon und Pascal Noll (je 5).

Die Aufgabe gegen den TV Bittenfeld dürfte allerdings ungleich schwieriger sein. "Die gehören für mich ganz klar zu den Top-Teams der Liga", sagt Bohrmann über die "wild boys" aus dem zu Waiblingen gehörenden "Dorfverein", die in der vergangenen Saison als Tabellenvierter nur knapp den Aufstieg in die Bundesliga verpassten. Als Ziel gibt TBV-Trainer Jürgen Schweikardt denn auch an, "bei der Vergabe der Aufstiegsplätze eingreifen zu können."

Eine Vorgabe, der seine Schützlinge bislang mit den beiden Niederlagen in Leipzig (19:23) und Bad Schwartau (29:35) und den Siegen über Aue (29:26), in Coburg (25:21) und über Emsdetten (38:23) nur bedingt gerecht wurden. "Wir müssen die Niederlage analysieren, dürfen die Lage aber nicht dramatisieren", sagte Schweikardt nach der Schlappe in Bad Schwartau, bei der vor allem die Defensive versagte: "Ich denke, wir haben schon lange nicht mehr eine so schlechte Abwehr gespielt", urteilte der Trainer.

(NGZ)
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