Tsv Bayer Dormagen "Wir dürfen nicht nach Ausreden suchen"

Dormagen · Handball-Zweitligist TSV Bayer Dormagen drohen vor dem heutigen "Abstiegs-Endspiel" gegen Eintracht Hildesheim sechs Ausfälle.

 Bei solchen Paraden eigentlich kein Wunder, wenn der Rücken schmerzt: Torhüter Sven Bartmann ist einer von sechs Spielern des TSV Bayer Dormagen, deren Einsatz heute Abend gegen Hildesheim fraglich ist.

Bei solchen Paraden eigentlich kein Wunder, wenn der Rücken schmerzt: Torhüter Sven Bartmann ist einer von sechs Spielern des TSV Bayer Dormagen, deren Einsatz heute Abend gegen Hildesheim fraglich ist.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Der "Ausflug" nach Eisenach kann den TSV Bayer Dormagen teuer zu stehen kommen: Vor dem heutigen "Abstiegs-Endspiel" (19 Uhr, TSV-Bayer-Sportcenter) gegen den Tabellenvorletzten Eintracht Hildesheim drohen dem Handball-Zweitligisten sechs Ausfälle.

Die Torhüter Sven Bartmann (Rücken) und Michael Jäger (Schulter), Rechtsaußen Peter Strosack (Knie) und Abwehrchef Dennis Marquardt (Fuß angeschwollen) kehrten alle mit mehr oder weniger schmerzhaften Blessuren aus Thüringen zurück. Am schlimmsten erwischte es Kreisläufer Bastien Arnaud, der sich in seinem zweiten Spiel im Bayer-Dress zum zweiten Mal in seiner Laufbahn die Nase brach. Und Rechtsaußen Robin Doetsch ist weiterhin krank geschrieben.

Wer von ihnen heute Abend aufläuft, wird sich wohl erst im Laufe des Tages entscheiden. Doch Jammern ist Jörg Bohrmanns Sache nicht: "Wir dürfen jetzt nicht nach Ausreden suchen", sagt der Trainer des Aufsteigers, "jetzt müssen wir alles herausholen: Kampf, Biss und handballerische Intelligenz." Schließlich ist sich der ehemalige Erstliga-Spieler der Bedeutung der heutigen Partie voll und ganz bewusst: "Wenn wir das nicht gewinnen, ist das nicht nur schlecht für die Tabelle, sondern vor allem schlecht für die Moral."

Denn im Falle einer Niederlage würde nicht nur der heutige Gegner punktgleich zu den Dormagenern aufschließen, dann droht der Neuling auch trotz noch drei ausstehender Spiele in diesem Jahr (in Großwallstadt, in Rimpar und gegen Neuhausen) auf einem Abstiegsplatz zu überwintern. Psychologisch sicher nicht die beste Voraussetzung, um sich in der sechswöchigen WM-Pause bis zum Neustart am 11. Februar auf den entscheidenden Teil der Saison vorzubereiten. Das weiß auch Bohrmann: "Zwei Punkte in diesem Jahr müssen wir auf jeden Fall noch holen." Und da erscheint mit Blick auf die Tabelle im Vergleich zum TV Großwallstadt (6.), der DJK Rimpar (2.) und dem TV Neuhausen (11.) Eintracht Hildesheim noch als der "machbarste" Gegner.

Freilich warnt Bohrmann: "Die kommen jetzt mit Rückenwind zu uns." Schließlich gelang dem Tabellenvorletzten am Mittwoch mit dem drei Sekunden vor dem Schlusspfiff durch das Tor von Niko Tzoufras sichergestellten 20:19 über den VfL Bad Schwartau der dritte Saisonsieg. Wobei Trainer-Dauerbrenner Gerald Oberbeck dabei auf fünf Spieler aus seinem 23 Namen umfassenden Kader verzichten musste, die schon länger fehlen und wohl auch heute nicht dabei sein werden: Mittelmann Robin John, die Halblinken Marvin Nartey und Savvas Savvas, Rechtsaußen Dimitrios Tzimourtos und Linksaußen Lothar von Hermanni.

Ein sechster Ausfall gesellte sich am Mittwoch kurz nach der Pause hinzu: Andreas Simon zog sich in seinem zweiten Spiel für Eintracht Hildesheim einen Muskelfaserriss in der Wade zu. "Ob er in diesem Jahr noch einmal spielen kann, ist unklar", heißt es im Vorbericht auf der Internetseite der Eintracht, "dabei hätte Simon am Samstag gerade an seiner alten Wirkungsstätte gern sein Können aufblitzen lassen, denn in Dormagen kam er nicht so zum Zug wie erhofft."

Schlüssel zum Erfolg war dabei am Mittwoch eine doppelte Manndeckung gegen den Schwartauer Rückraum, auf die Oberbeck nach der Pause umschaltete. Durchaus denkbar, dass er gegen die ohnehin zu grundloser Hektik neigenden Dormagener eine ähnliche Taktik wählt. Für Jörg Bohrmann steht ohnehin fest: "Wir müssen diszipliniert spielen und unsere Fehler minimieren - auch wenn wir mal in Rückstand geraten, müssen wir die Ruhe bewahren und uns an die taktische Marschroute halten." Und das ohne Rücksicht darauf, wer heute tatsächlich aufläuft.

(NGZ)
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