Tsv Bayer Dormagen Zwei Punkte sind auf dem Wunschzettel

Dormagen · Mit den Partien am Freitag bei der DJK Rimpar und am Sonntag im TSV-Sportcenter gegen den TV Neuhausen beschließt Zweitligist TSV Bayer Dormagen das Handballjahr. Beide Male ist der Neuling Außenseiter, trotzdem sollen Punkte her.

 Drei Wölfe gegen Tobias Plaz: Julian Bötsch, Benedikt Brielmeier und Tom Spieß (v. r.) versuchen, den Dormagener zu stoppen. Spieß fehlt am Freitag, weil er Ende November bei einem Autounfall schwer verletzt worden war.

Drei Wölfe gegen Tobias Plaz: Julian Bötsch, Benedikt Brielmeier und Tom Spieß (v. r.) versuchen, den Dormagener zu stoppen. Spieß fehlt am Freitag, weil er Ende November bei einem Autounfall schwer verletzt worden war.

Foto: M. Jäger

Noch besteht kein Grund zur Besorgnis: Zwar hat der TSV Bayer Dormagen aus den 19 Partien der Hinrunde nur elf Zähler geholt, doch das Mittelfeld der Zweiten Handball-Bundesliga befindet sich noch in Reichweite für den Aufsteiger - von Platz elf, mit dem die Zone der abstiegsgefährdeten Klubs beginnt, trennen ihn gerade mal sechs Punkte.

Besorgnis erregender ist da schon der Blick auf die Tabelle des Vorjahres. Da hatte die HG Saarlouis zwölf Zähler aus der Hinrunde geholt - und wäre am Ende abgestiegen, wenn es nicht den Lizenzwirrwarr um den HSV Hamburg und die einstweilige Verfügung des Landgerichts Dortmund gegeben hätte.

Auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz (16.) stand damals mit 14:24 Punkten die DJK Rimpar. Die Wölfe aus der Nähe von Würzburg empfangen am Zweiten Weihnachtstag (26., 17 Uhr, s.Oliver-Arena Würzburg) den TSV Bayer zum ersten Rückrundenspiel - und sie tun dies als Tabellenvierter mit der erstaunlichen Bilanz von 29:9 Zählern. "Da zu punkten, wird unheimlich schwer", sagt TSV-Trainer Jörg Bohrmann, "wie stark die sind, haben wir ja schon im Hinspiel gesehen." Das entschieden die Rimparer dank einer beeindruckenden zweiten Halbzeit letztlich souverän mit 32:25 für sich.

Dennoch sagt Bohrmann: "Wir fahren da nicht einfach hin" - los geht's am Freitag um 10.30 Uhr - "um Geschenke abzuliefern." Und auch nicht, um sich für die zweite Partie dieses strapaziösen Doppelspieltages zu schonen, die am Sonntag (28., 17 Uhr) den TV Neuhausen ins TSV-Bayer-Sportcenter bringt. "So etwas ist meistens kontraproduktiv", weiß der Handball-Lehrer. Deshalb fährt er seit Montag die Vorbereitung "zweigleisig auf beide Spiele" - selbst heute und morgen Vormittag wird trainiert, am Samstag steht zwischen den beiden Begegnungen eine weitere Trainingseinheit auf dem Plan.

Eine hohe Belastung, vor allem für die jungen Spieler. "Aber da müssen wir durch", sagt Bohrmann. Schließlich möchte er in diesem Jahr noch zwei Punkte holen, egal, wie sie in den beiden Partien zustande kommen. Das wäre nicht nur gut mit Blick auf die Tabelle, das "wäre vor allem gut für die Moral", sagt der Trainer, der eines fürchtet: "Irgendwann fangen die jungen Spieler das Nachdenken an."

Und dann wäre es gut, zu diesem Zeitpunkt nicht (mehr) auf einem Abstiegsplatz zu stehen. Zehn Heimspiele, eins mehr als in der Hinrunde, haben die Dormagener noch vor der Brust. In sechs davon erwarten sie Gegner aus der unteren Tabellenhälfte, beginnend am Sonntag mit dem TV Neuhausen (11. mit 17:21 Punkten). Mithelfen, (mindestens) aus diesen Begegnungen die maximale Punktausbeute zu holen, sollen auch die Fans - kommen zu einem Heimspiel mehr als 2000 von ihnen, wird das mit einer Verlosung mit attraktiven Preisen, unter anderem ein Auto im Wert von 10 000 Euro, belohnt (mehr dazu unter handball-dormagen.de).

Im Vorjahr hätten 24 Punkte (aus nur 36 Partien, da die SG Tarp-Wanderup den Spielbetrieb während der Saison einstellte) zum Ligaverbleib gereicht. Kein unmögliches Unterfangen, zumal die Dormagener mit etwas mehr Glück und etwas mehr Geschick beim Torewerfen schon in der Hinrunde durchaus mehr als die elf Punkte hätten holen können. "Wir müssen uns sorgfältig auf die entscheidende Saisonphase vorbereiten", sagt Bohrmann, der damit am 11. Januar startet.

Bis dahin haben seine Schützlinge trainingsfrei, "und diese Erholung haben alle auch bitter nötig", weiß der Trainer. Der in diese Pause unbedingt ein Erfolgserlebnis mitnehmen möchte. Dafür steht ihm der gesamte Kader zur Verfügung. Sein Rimparer Kollege Jens Bürkle weiß jedenfalls, was ihn erwartet - er richtet sich auf einen Gegner ein, "der aufopferungsvoll bis zum Umfallen kämpfen wird."

(NGZ)
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