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Dormagen TuS-Chef Sturm hört in Hackenbroich auf

Dormagen · Auf der Delegiertenversammlung des TuS Germania Hackenbroich Ende März wird Vorsitzender und Geschäftsführer Hans Sturm nach 41 Jahren nicht mehr kandidieren. Sein Nachfolger soll André Heryschek werden.

 Der Chef und sein designierter Nachfolger: Hans Sturm und André Heryschek auf der Sportanlage.

Der Chef und sein designierter Nachfolger: Hans Sturm und André Heryschek auf der Sportanlage.

Foto: ATI

Beim TuS Germania Hackenbroich geht in gut einem Monat eine Ära zu Ende: Hans Sturm wird bei der Delegierten-Versammlung des mit rund 1200 Mitgliedern zweitgrößten Sportvereins in Dormagen nicht mehr für den Vorsitz kandidieren. Dieses Amt hat er seit dem 6. März 1976 ununterbrochen inne. Sein Nachfolger steht in der Warteposition: Mit André Heryschek wird sich ein 32-Jähriger bewerben, der gerade seine politische Laufbahn in Dormagen auf Eis gelegt hat, um auch beim TuS Germania das von ihm im vergangenen Jahr gestartete Integrations- und Flüchtlingsprojekt voranzutreiben.

Rund um den Sportplatz in Hackenbroich geht es um mehr als nur um einen Generations- und Ämterwechsel. Seit 41 Jahren prägt der 73 Jahre alte Sturm den Verein an der Spitze, seit bald 54 Jahren ist er Geschäftsführer. Sein Wissen und seine Erfahrung sind zunächst einmal unverzichtbar. Daher sagt Sturm: "Ich lasse den Verein nicht im Stich. Ich habe ihm das Angebot unterbreitet, in den nächsten drei Jahren im kaufmännischen Bereich zu unterstützen." Daher will Sturm für die Position des zweiten Vorsitzenden kandidieren. "Vielleicht auch noch als erster oder zweiter Geschäftsführer." Die Details sollen in der nächsten Vorstandssitzung besprochen und dann den rund 40 Delegierten aus den sechs Abteilungen vorgeschlagen werden. Damit ist auch klar, dass Sturm kein großer Abschied bereitet werden und es beispielsweise keine Ernennung zum Ehrenvorsitzenden geben kann (was in seinem Fall zweifelsohne in Betracht kommt), wenn er weiterhin ein Vorstandsamt bekleidet. "Wenn ich nach einem Jahr sehe, dass alles gut läuft, kann ich auch sagen: Ich höre auf."

Unter seiner Regie hat der TuS Germania in den vergangenen Jahrzehnten eine sehr positive Entwicklung genommen: So hat sich die Mitgliederzahl in dieser Zeit verzehnfacht. Der Verein wird nicht als reiner Fußballclub gesehen, mit 600 Mitgliedern stellt die Breitensportabteilung (ehemals Turnen) die größte Zahl. Auch wirtschaftlich steht die Germania auf gesunden Füßen. "Dabei sind die Anforderungen an die Vereine in den vergangenen 15, 20 Jahren immer größer geworden", sagt Sturm. Er nennt als Beispiel, dass er in jedem Quartal eine Einkommenssteuererklärung einreichen muss. Zuschüsse, Fördergelder, Abgaben, Anträge - so sieht das Tagesgeschäft von Sturm in seiner bisherigen Doppelfunktion. Das könnte in Zukunft anders werden, wenn sich der Verein personell breiter aufstellt.

Wer Hans Sturm fragt, was sein größter Erfolg als Vorsitzender war, erhält gleich zwei Antworten: 2003 wurde der Rasenplatz mit einem Spiel gegen Bundesligist Bayer Leverkusen eröffnet - "für diesen Platz habe ich 20 Jahre gekämpft". Und: "Ich habe zu unserem Vereinsjubiläum die Bläck Fööss und Höhner zum ersten Mal nach Dormagen geholt." Für die Zukunft sieht Sturm den TuS gut aufgestellt. Aber er sieht auch die generellen Veränderungen im Vereinswesen: "Je größer der Verein, desto geringer wird die Bindung an ihn."

(schum)
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