Dormagen Umweltscouts besuchen das Tierheim

Dormagen · Wie die Arbeit in einem Tierheim aussieht und dass die unterschiedlichen Tiere auch unterschiedlich behandelt werden müssen, das erfuhren zehn Mädchen, die gestern das Dormagener Tierheim näher kennenlernten.

 Achtung nass und kalt: Pittbull Motte sucht Nähe. Die jungen Besucher des Tierheims lernten neben Hunden auch Katzen, Kaninchen und Degus kennen. Tierpflegerhelfer Alex Feldkamp (l.) führte sie durch die Einrichtung.

Achtung nass und kalt: Pittbull Motte sucht Nähe. Die jungen Besucher des Tierheims lernten neben Hunden auch Katzen, Kaninchen und Degus kennen. Tierpflegerhelfer Alex Feldkamp (l.) führte sie durch die Einrichtung.

Foto: LBEr

Oje - da rümpften alle erst einmal die Nase, als gestern im Dormagener Tierheim die Tür zum "Katzentrakt" geöffnet wurde. Tierpflegerhelfer Alex Feldkamp lachte. Das kennt er schon von Besuchern, ihm selbst machen die besonderen Düfte nichts mehr aus. Die "Igitt-Gesichter" der jungen Besucher, die im Rahmen der städtischen Umweltscout-Angebote die Einrichtung in Hackenbroich besuchten, waren aber schnell wieder verschwunden, als die Mädchen in einem Raum die Katzenbabys entdeckten. Genüsslich räkelten die sich auf flauschigen Decken. Erst seit kurzem ist ihr vorläufiges Zuhause das Heim, befreit worden waren sie aus einem dunklem Kellerverschlag. In der Katzenküche, lernen die Besucher, wird nicht nur das Futter zubereitet, sondern werden auch die Medikamente portioniert, beispielsweise für Apollo. Der Kater hat nämlich Husten und Schnupfen. 60 Katzen wohnen zurzeit an der Bergiusstraße. Für alle wird ein neues Zuhause gesucht - für fast alle, denn Cammi wird wohl keines mehr finden, weshalb Alex sie auch die "Tierheimkatze" nennt. Denn sie ist nicht nur alt, sondern hat auch Diabetes, muss zwei Mal pro Tag mit Insulin versorgt werden.

Die zehnjährige Nelli besitzt drei Hamster und einige Fische. Sie interessiert sich für den Beruf des Tierpflegers. Alex schlägt ihr vor, später einmal ein Praktikum im Tierheim zu machen. Linn (9) hätte am liebsten einen Hund. Geht aber nicht - "weil wir so oft in Urlaub fahren", sagt sie. "Wer ein Tier hat, muss sich auch kümmern", sagt Alex Feldkamp und blickt in die Runde. Die meisten nicken, den Spruch kennen sie auch von ihren Eltern, wenn das Quengeln um ein Haustier mal wieder groß ist.

Neben den 60 Katzen leben im Tierheim aktuell noch 20 Hunde, drei Meerschweinchen, sechs Dogus, zwei Nymphensittiche und einige Kaninchen als Pensionstiere. Pittbull Motte hat nach zweijähriger Wartezeit endlich ein neues Zuhause gefunden hat und wird bald abgeholt. Erfreulich, findet Tierheimleiterin Tanja Kalkowsky, dass kaum noch Tiere ausgesetzt werden, auch nicht zu Beginn der Sommerferien, wenn das Tier plötzlich lästig wird.

Jeden Tag, erfahren die Besucher, werden die Käfige und Katzenzimmer von 8 bis 12 Uhr gereinigt, um 13 Uhr beginnt die Vermittlungszeit. "Jetzt in den Ferien kommen auch Familien, die bewusst darauf verzichten, wegzufahren, weil sie sich ein Tier nach Hause holen wollen und ihre Urlaubszeit dann zur Eingewöhnung nutzen", sagt Kalkowsky. Für die Hunde steht übrigens ein großes Planschbecken bereit. Da dürfen sie hinein, wenn die Umweltscouts wieder weg sind.

(NGZ)
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