Dormagen Unfallkreuzung soll sicherer werden

Dormagen · Der Regionalrat entscheidet über den Ausbau der Kreuzung am A57-Anschluss in Richtung Köln.

 Zu den spektakulärsten Unfällen an der Kreuzung L 280/L 380 gehörte diese Kollision von zwei Sattelschleppern im Sommer 2014.

Zu den spektakulärsten Unfällen an der Kreuzung L 280/L 380 gehörte diese Kollision von zwei Sattelschleppern im Sommer 2014.

Foto: Dieter Staniek

Gottfried Koch blickt gespannt auf den kommenden Donnerstag. Dann tagt in der Landeshauptstadt Düsseldorf der Regionalrat, und danach dürfte der Leiter der Technischen Betriebe Dormagen (TBD) wissen, wann mit der Lösung eines dringlichen Verkehrsproblems in der Chemiestadt zu rechnen ist: mit der Entschärfung der unfallträchtigen Kreuzung Franz-Gerstner-Straße/Provinzialstraße (L 380/L 280). "Wir als Stadt bauen da zwar selber nichts, weil es sich um zwei Straßen in Zuständigkeit des Landes handelt. Aber ich hoffe trotzdem, dass dem Ausbau dieses Verkehrsknotens hohe Priorität eingeräumt wird", sagt Koch.

Grund zu verhaltenem Optimismus besteht, wie Ratsherr Hermann Harig herausgefunden hat, der die Entwicklung als Verkehrsexperte der CDU ebenfalls mit großem Interesse verfolgt. Denn die Kreuzung ist für das Landesstraßenbauprogramm 2016 vorgesehen. Und die Bezirksregierung Düsseldorf hat vorgeschlagen, das Projekt in der Prioritätenliste für das kommende Jahr auf Rang sechs zu setzen. Die Vorplanung habe begonnen, der Planungsauftrag sei erteilt worden, heißt es darüber hinaus in einer Vorlage für die Sitzung des Regionalrats, die Harig unserer Redaktion vorgelegt hat.

An der Kreuzung wird das umgesetzt, was Gerlinde Quack, Projektleiterin beim Landesbetrieb Straßen NRW, vor einem Jahr im Gespräch mit unserer Redaktion angekündigt hatte. Für die Verkehrsteilnehmer sollen aus allen vier Fahrtrichtungen längere, gesonderte Rechtsabbiegerstreifen angelegt werden, und zwar jeweils mit eigener Ampelzuordnung. Davon versprechen sich die Planer eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Kreuzung und des Verkehrsflusses. Dies sei aufgrund der sehr hohen Verkehrsbelastung erforderlich, urteilen die Planer, die darin den Hauptgrund für die vielen Unfälle in dem Bereich ausgemacht zu haben glauben. Die noch vorhandenen Verkehrsinseln sollen aus Platzgründen beseitigt werden. Nötig wird nach Lage der Dinge ein Ankauf von Flächen durch das Land sein, damit die Pläne realisiert werden können.

Der Knoten Franz-Gerstner-Straße/Provinzialstraße (L 380/L 280) gilt seit 2011 offiziell als Unfallhäufungsstelle. Der Fachbereich für Sicherheit und Ordnung bei der Stadt Dormagen übermittelte gestern für die jüngere Vergangenheit folgende Zahlen: 2013 krachte es an der Kreuzung 17 Mal, zwölf Menschen wurden leicht verletzt. Acht der 17 Unfälle seien Bagatellunfälle gewesen, also ohne, dass Fahrerflucht oder Alkoholeinwirkung eine Rolle gespielt hätten. Für 2014 nannte die Stadt an der betreffenden Stelle 13 Unfälle mit 16 Leichtverletzten. In diesen Zahlen seien die Bagatellunfälle allerdings nicht mehr enthalten. Für das laufende Jahr teilte Polizeisprecher Hans-Willi Arnold folgende Zahlen mit (Stand 17. November 2015): vier Unfälle, ausnahmslos mit Pkw, acht Leichtverletzte. Drei Mal sei es wegen zu geringem Abstands zum Zusammenstoß gekommen, einmal wegen eines Fehlers beim Abbiegen.

(NGZ)
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