Dormagen Unternehmer lernen Raphaelshaus kennen

Dormagen · Kontaktpflege beim Netzwerktreffen der Unternehmer des Gewerbegebiets Roseller Straße.

Kontakte zu Nachbar-Betrieben und ihren Besitzern pflegen, um sich auszutauschen - das ist das Ziel des Netzwerktreffens, zu dem sich einmal im Jahr Unternehmer aus dem Gewerbegebiet Roseller Straße zusammenfinden. Auf Einladung von Raphaelshaus-Direktor Hans Scholten und Bürgermeister Erik Lierenfeld trafen sie sich im Jugendhilfezentrum Raphaelshaus an der Krefelder Straße. Die Bedeutung dieser Kontakte betonte Lierenfeld, der die Anwesenden auch einlud, diese Treffen als Gelegenheit zu direkten Gesprächen mit ihm und der städtischen Wirtschaftsförderung zu nutzen.

Direktor Hans Scholten und Prokurist Marco Gillrath stellten das Jugendhilfezentrum vor: Das Raphaelshaus mit seiner Förderschule ist eine weit über die Grenzen Dormagens geschätzte Einrichtung der Jugendhilfe, bundesweit kooperiert es mit 55 Jugendämtern. In 24 stationären, teilstationären und ambulanten Gruppen betreut die Einrichtung aktuell 270 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, darunter zehn Flüchtlinge. Das Raphaelshaus, dessen Jahresbilanz sich auf rund zehn Millionen Euro beläuft, beschäftigt 240 Mitarbeiter und vergab allein 2015 Aufträge in Höhe von ca. drei Millionen Euro an Firmen aus der Region. Einer der erzieherischen Ansätze ist die "handlungsorientierte Pädagogik", für die auf dem Gelände eine beeindruckende Infrastruktur geschaffen wurde. Sie reicht von Sport-, Freizeit- und Erlebnispädagogik über Zirkus- und tiergestützte Pädagogik bis zum bürgerschaftlichen Engagement. Die Jugendlichen beteiligen sich an sozialen Aktionen, sie besuchen Altenheime und putzen die "Stolpersteine", die an die Opfer der Nationalsozialisten erinnern.

Bei einem Besichtigungsrundgang präsentierte Scholten unter anderem den neuen Übungsparcours. Dort bereiten sich Kinder und Jugendliche mit heimeigenen Tieren wie Pferden, Kamelen, Lamas und Eseln auf bevorstehende Outdoor-Unternehmungen vor. Scholten betonte, dass Maßnahmen wie diese nur dank der finanziellen Unterstützung durch Sponsoren realisiert werden könnten. "Alles, was hier bunt und schön ist, wird nicht aus Steuergeldern, sondern aus Spenden finanziert. Wir sind Nutznießer des Wohlstands, den Sie erwirtschaften", bedankte sich Scholten bei den Unternehmern. Mit Praktikumsplätzen unterstützen Betriebe aus der Nachbarschaft das Raphaelshaus auch direkt bei dessen pädagogischer Arbeit.

(cw-)
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