Dormagen Verbotsschild ärgert Nachbarn

Dormagen · Seit Jahrzehnten steht es auf einem Wiesenstück. Stadt will es nun entfernen.

 Das Schild des Anstoßes: Seit Jahrzehnten steht es auf dem Grünstreifen an der Saarwerdenstraße. Warum, weiß niemand.

Das Schild des Anstoßes: Seit Jahrzehnten steht es auf dem Grünstreifen an der Saarwerdenstraße. Warum, weiß niemand.

Foto: Lothar Berns

Das Schild trägt die Spuren der Zeit, am Eisenpfosten nagt unübersehbar der Rost: Seit wann genau das Verbotsschild auf der kleinen Grünanlage an der Saarwerdenstraße steht, lässt sich kaum sagen. Anwohner Joachim Fischer ist überzeugt: "Das steht dort so lange, wie wir hier wohnen, also 40 Jahre."

Er ist nicht der einzige Nachbar, der sich über dieses seltsame Schild wundert und ärgert, das so gar keinen richtigen Sinn macht. "Benutzung auf eigene Gefahr?" Welche Gefahr droht auf diesem Wiesenstück? Genau geregelt ist die Aufenthaltsdauer, ebenso, was dort verboten ist: Hunde dürfen nicht über das Grün flitzen, Kinder kein Ballspiel ausüben und als Fahrradweg sollte der Streifen auch nicht genutzt werden. Ein Absender dieser Botschaften ist darauf nicht zu finden. "Solch ein Schild gehört nicht mehr in die heutige Zeit", findet Fischer. Er vermutet, dass dieses Schild vor vier Jahrzehnten vielleicht von privat aufgestellt wurde. "Es wirkt jedenfalls." Auch auf die Stadtverwaltung. Auf Nachfrage unserer Redaktion kündigte Stadt-Sprecher Harald Schlimgen an, dass der Baubetriebshof das Schild kurzfristig entfernen wird. "Das Verbotsschild steht nach Recherchen der Technischen Betrieben Dormagen schon sehr lange an der Saarwerdenstraße, wohl ca. 25 oder 30 Jahre." Es wurde seinerzeit aufgestellt, weil auf der Grünfläche oft gebolzt wurde. "Dies führte zu Beschwerden aus der Nachbarschaft", so Schlimgen. "Zum Fußballspielen ist die Fläche auch von der Größe her und aus Sicherheitsgründen wegen der rundherum angrenzenden Straße nicht geeignet." Da es in jüngerer Vergangenheit aber zu keinen Beschwerden mehr über gefährliches Bolzen gekommen ist und weitere Hinweise auf dem Schild (wie etwa der Zutritt nur bis Einbruch der Dämmerung, längstens 20 Uhr) "aus heutiger Sicht nicht mehr nachvollziehbar sind", kann das Schild weg.

Info Die NGZ-Redaktion fragt ihre Leser: Gibt es noch andere Beispiele in Dormagen? Kennen Sie aus Ihrer Sicht unsinnige Verbotsschilder oder unklare Beschilderungen? Schreiben Sie uns (gerne auch mit Foto) unter dormagen@ngz-online.de

(schum)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort