Dormagen Verbraucherberatung half 2015 über 4000 Menschen

Dormagen · Kostenfallen bei Freemail-Diensten, die gar nicht so "frei" sind, weil Zusatzangebote durchaus Kosten verursachen, ohne entsprechend gekennzeichnet zu sein, Abzocke mit mobilen Zahlungsmitteln und angebliche Null-Prozent-Finanzierungen, mit denen zusätzliche Verträge abgeschlossen werden - das sind nur einige der Themen, mit denen sich die Verbraucher in Dormagen im vergangenen Jahr an die Beratungsstelle gewandt haben.

"Wir hatten insgesamt 4.662 Anfragen", sagt Beratungsstellen-Leiterin Paulina Wleklinski. 891 davon führten denn auch zu einer Rechtsberatung und Rechtsvertretung.

Auch das Online-Shopping ist nach wie vor ein großes Thema, stand im vergangenen Jahr sogar im Mittelpunkt des Verbrauchertages 2015. Ab in den Warenkorb, Adressdaten eingeben, Zahlungsart auswählen und Bestellung aufgeben - immer mehr Nutzer kaufen online ein. "Doch bereits beim Bestellvorgang können kostenträchtige Gefahren lauern. Dass wesentliche Produktmerkmale oder Endpreise nicht angegeben werden, Kunden bei unbemerkten Extras oder wegen kostenpflichtiger Zahlungsarten draufzahlen, hat 2015 für viele Nachfragen gesorgt", so Wleklinski.

Nachfragen gibt es auch immer, wenn es um das Thema Energie geht. Strom- und Gas: Tarifwechsel oder Anbieterwechsel - was ist sinnvoller? Und auch dabei, weiß Verbraucherberaterin Monika Orthmann, gebe es nicht die Patentlösung. Daher ihr Vorschlag: sich nie länger als ein Jahr zu binden. Außerdem wichtig: auf die Abschläge, die die Anbieter vorschlagen, zu achten. Denn laut einem Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf müssen die jetzt nach dem tatsächlichen Verbrauch berechnet werden. "So kann es künftig auch nicht mehr passieren, dass sie viel zu niedrig sind und am Jahresende die dicke Nachzahlung kommt", sagt Paulina Wleklinski, die in diesem Zusammenhang von "Energie-Armut" spricht, weil viele das nicht bezahlen können. Sie geht davon aus, dass die Beratungen für Flüchtlinge zunehmen werden. Und dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass ab dem 18. Juni jeder Anspruch auf ein Zahlungskonto hat. "Schon jetzt kommen Flüchtlinge mit ihren Mobilfunkverträgen zu uns."

(goe)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort