Dormagen Vereine hoffen auf Stopp für Nutzungsentgelte

Dormagen · Seit dem 1. Juli gibt es die umstrittenen Sportstättennutzungsentgelte. Die Verwaltung will erneut das Gespräch mit den Vereinen suchen.

 Vereine wie der VdS Nievenheim tun sich schwer mit der Akzeptanz der Sportstättennutzungsentgelte. Die Verwaltung will erneut das Gespräch suchen.

Vereine wie der VdS Nievenheim tun sich schwer mit der Akzeptanz der Sportstättennutzungsentgelte. Die Verwaltung will erneut das Gespräch suchen.

Foto: LH

Offiziell müssen Dormagens Sportvereine seit dem 1. Juli Entgelte für die Nutzung der städtischen Sportanlagen zahlen. Eingeführt sind sie, laut Ratsbeschluss, bezahlt werden müssen sie aber erst im Januar. Kämmerer Kai Uffelmann sagte, dass diese Entgelte "grundsätzlich rückwirkend abgerechnet werden. Dann haben wir einen exakten Stand und die Vereine werden nicht im Vorhinein belastet." Vor Ort herrscht bei vielen Vereinen noch Skepsis, Misstrauen und Ärger - auf Begeisterung stoßen die Sportstättennutzungsentgelte nicht. "Ich habe noch die Hoffnung, dass sie im nächsten Jahr wieder entfallen werden", sagt Joachim Fischer, Vorsitzender der Sportgemeinschaft Zons.

Die Hoffnung trägt einen Namen: Bürgermeister Erik Lierenfeld (SPD), der vor der Wahl angekündigt hatte, diese Entgelte kippen zu wollen. Die Nutzung der Sportstätten soll weiterhin kostenlos sein, hatte er im Vorfeld verdeutlich, SPD-Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt hat diese Haltung nach der Kommunalwahl und seiner Bestätigung im Amt unterstrichen. In seiner Grundsatzrede in der ersten Ratssitzung klang alles ein wenig anders. Lierenfeld äußerte sich zufrieden, dass "wir uns interfraktionell einigen konnten, nach den Sommerferien dieses Thema noch einmal aufzugreifen. Rat und Verwaltung erhalten die Möglichkeit, noch einmal in ein Gespräch untereinander sowie vor allem mit den Vereinen und dem Sport-Verband Dormagen einzutreten, um am Ende eine für alle verträgliche und dauerhafte Lösung zu finden."

Es geht darum, dass die Vereine fünf Euro pro Nutzungsstunde zahlen sollen. Weil die finanzielle Förderung des Kinder- und Jugendsports angehoben wird, "profitieren Vereine, die dort ihren Schwerpunkt haben, sogar", so Kämmerer Uffelmann. Seinen Angaben zufolge wird im Rathaus mit einer Einnahme von rund 120 000 Euro gerechnet. "Dieser Ertrag fließt ins Budget des Sportservice und wird für den Unterhalt der Sportstätten und für Investitionen dort veranschlagt", so Uffelmann, "also fließt das Geld komplett wieder zurück in den Sport." Dieses Geld gebe es "momentan on top" dazu.

Beim SSV Delrath ist Vorsitzender Olaf Temp skeptisch: "Wir haben die Mitglieder informiert, aber keine Beiträge erhöht oder Gelder dafür eingezogen. Bürgermeister Lierenfeld hatte angekündigt, dieses Entgelt abzuschaffen, aber scheint sich damit schwer zu tun." Unklar ist für ihn, wie die Einnahmen eingesetzt werden sollen: "Wo, wie und für wen?" Beim über tausend Mitglieder starken VdS Nievenheim wurden, sagt Vorsitzende Daniela Herz, in den Abteilungen die Beiträge angehoben. "Ich befürchte, dass der Verwaltungsaufwand in keinem vernünftigen Verhältnis steht. Wenn witterungsbedingt das Training ausfällt, muss das ja jeweils wieder berücksichtigt werden." Kämmerer Uffelmann: "Wir werden alle Vereine anschreiben und noch einmal mit den Vorsitzenden das Gespräch suchen."

(NGZ)
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