Dormagen Vielfältige Instrumente bei Musikantentreffen

Dormagen · Die Amateur- und Hobbymusiker brachten verschiedene Instrumente mit und improvisierten viele Songs. Auch Gesang war dabei.

Von einem C-Melody-Saxofon von 1922 über ein Trichterhorn mit Baujahr 1911 bis hin zur afrikanischen Trommel Djembe konnten die Besucher im Radio- und Phonomuseum am Sonntagnachmittag den verschiedensten Klängen lauschen.

Bei der bereits 14. Auflage des Dormagener Musikantentreffens spielten Musiker aller Alters- und Fähigkeitsklassen zusammen verschiedene Stücke und improvisierten dabei sehr viel. Egal ob Anfänger oder fortgeschrittener Musiker, jedermann konnte mit seinem Instrument teilnehmen und in die Lieder mit einsteigen. Die weiteste Anreise hatte mit etwa 360 Kilometern Mike Tönjes aus Wilhelmshaven, der sein C-Melody-Saxofon mitgebracht hatte: "Dieses Saxofon unterscheidet sich von einem normalen Saxofon dadurch, dass es dünner im Ton ist und kam deshalb früher bei den Amerikanern in den Haushalten bei Partys zum Einsatz, weil es eben relativ leise ist. Das Instrument wurde aber ab 1929, als die Weltwirtschaftskrise einsetzte, immer weniger nachgefragt, und die Produktion 1934 schließlich eingestellt", sagt Tönjes. Ab der Jahrtausendwende waren die C-Melody-Instrumente aber wieder gefragt und wurden restauriert. "Ich habe ein versilbertes erworben, denn durch die Versilberung wird der spezielle Ton der 20-er-Jahre hervorgehoben", sagt der Wilhelmshavener.

Der jüngste Musiker im Bunde war Aaron Dappen (14), der das Klavier, die Gitarre und die Violine beherrscht, und auf seinem Lieblingsinstrument Klavier schon seit seinem fünften Lebensjahr musiziert. Am Sonntag spielte er verschiedene Melodien und Akkorde auf dem Klavier, in die die anderen Musiker einstimmten. Dies geschah auch mit Gesang. So sang unter anderem Rosi Giessmann zur spontanen Musik: "Den Reiz der Veranstaltung macht für mich aus, dass wir Musiker alle dieselbe Sprache sprechen und so ungeprobt locker und gut Musik gemeinsam machen können", sagt die Hobbysängerin.

Diese musikalische Lockerheit und Spontanität wurde mit der Trommel Djembe in den Händen von Ingo Koppatz auch um einem Hauch afrikanischen Flairs erweitert. Koppatz hatte vor einigen Jahren die Idee für das Musikantentreffen. "Das Musizieren hier im Radio- und Phonomuseum ist entstanden, weil ich irgendwann mal meine Gitarre hier ausgepackt und gespielt habe."

Mittlerweile gesellen sich einige andere Musikbegeisterte hinzu und Ingo Koppatz, der auch gesanglich viele spontane Texte beisteuerte, ist froh, damals begonnen zu haben: "Ich finde es immer schön, unvorbereitet zu improvisieren. Hier steht der Spaß an vorderster Stelle."

Volkmar Hess, Mitbetreiber des Radio- und Phonomuseums, sang und tönte zwischenzeitlich durch das Trichterhorn und fand: "Es ist schön, wieder gemeinsam mit verschiedenen Musikern etwas auf die Beine stellen." Zudem "haben wir wieder Musiker dabei, die bei ,Dormagen Kulturbunt' mitwirken und ich finde es schön, dass die Initiative somit auch zur Bereicherung unseres Museums beiträgt."

Norma Kohnert war als Besucherin gekommen und "fand es sehr interessant , weil vieles andersartig ist, wenn die Musiker etwas Neues, Improvisiertes und Einzigartiges spielen und jeder seine Stärken einbringt."

(NGZ)
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