Dormagen Volkstrauertag-Landesfeier ist 2020 in Knechtsteden

Dormagen · Ordensbrüder und Soldaten - auf dem Klosterfriedhof in Knechtsteden haben sie gemeinsam den letzten Frieden gefunden. Zwischen Basilika und Waldrand befindet sich auf einem sanft abfallenden Hügel eine der geschichtsträchtigsten Begräbnisstätten des Rheinlands. Steinerne Kreuze erinnern dort nicht nur an die Mitglieder des Spiritanerordens, die nach ihrer Missionsarbeit in Afrika und Lateinamerika - oft von schweren Krankheiten gezeichnet - nach Knechtsteden heimkehrten, um dort den Lebensabend im Kreise ihrer Mitbrüder zu verbringen. Im unteren Bereich des Friedhofs existiert auch eine Kriegsgräberstätte für mehr als 150 Gefallene des Zweiten Weltkriegs. In Knechtsteden war von 1940 bis 1945 ein Lazarett untergebracht. Dort wurden bis zu 750 Soldaten versorgt - darunter viele Schwerstverwundete mit Hirnverletzungen. Wie die Ordensbrüder wurden auch die Kriegstoten auf ihrem letzten Weg aus der Klosterkirche durch das gegenüberliegende Friedhofsportal getragen.

Gemeinsam haben Landtag, Landesregierung und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) jetzt entschieden, dass in Knechtsteden die zentrale Feier des Landes Nordrhein-Westfalen zum Volkstrauertag 2020 stattfindet. "Ich freue mich, dass unser Vorschlag Zustimmung gefunden hat, denn der Klosterfriedhof bietet einen eindrucksvollen und sehr würdigen Ort für die Landesfeier", sagt Bürgermeister Erik Lierenfeld als Vorsitzender des VDK-Ortsverbandes Dormagen. Die Bewerbung für Knechtsteden hatte er mit dem inzwischen pensionierten Geschäftsführer Guido Schenk auf den Weg gebracht. Bei der Umsetzung wird der neue Geschäftsführer Olaf Moll die drei Träger der Landesfeier unterstützen. "Termin wird der 14. November 2020 sein - das ist der Samstag vor dem Volkstrauertag", so Landesgeschäftsführer Peter Bülter.

Wer aufmerksam über den Klosterfriedhof geht, wird entdecken, dass Kriege auch unter den Mitgliedern des Spiritanerordens einen hohen Blutzoll forderten. Auf einem Hochkreuz in der Mitte stehen die Namen von 151 Ordensbrüdern, die im Ersten und Zweiten Weltkrieg starben. "Auch sie werden durch die Entscheidung des Landes geehrt, bei uns die Zentralfeier auszurichten", sagt der Knechtstedener Superior, Pater Hartmut Straubinger.

(NGZ)
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