Dormagen Vom Ehrenamt zur Berufsperspektive

Dormagen · Seit 2006 ist Nils Vonden Freiwilliger Feuerwehrmann. Jetzt studiert er Rettungs- und Brandschutzingenieurwesen.

 Nils Vonden ist seit zehn Jahren bei der Jugendfeuerwehr des Löschzugs Zons. Dort trainiert er einmal in de Woche als Jugendlehrwart mit den jungen Feuerwehrkräften. Nun studiert er, um sein Hobby zum Beruf zu machen.

Nils Vonden ist seit zehn Jahren bei der Jugendfeuerwehr des Löschzugs Zons. Dort trainiert er einmal in de Woche als Jugendlehrwart mit den jungen Feuerwehrkräften. Nun studiert er, um sein Hobby zum Beruf zu machen.

Foto: Lothar Berns

"Das gute Gefühl, Menschen zu helfen, steht natürlich im Vordergrund", sagt Nils Vonden (20) über seine Motivation, sich bei der Freiwilligen Feuerwehr zu beteiligen. Schon 2006 im Alter von elf Jahren schloss er sich der Jugendfeuerwehr des Löschzuges Zons an. "Ich bin damals eingetreten, um andere Jugendliche in meinem Alter kennen zu lernen", sagt Vonden. "Auch nach zehn Jahren macht es mich immer noch stolz, die Feuerwehruniform zu tragen", sagt der 20-Jährige. Nach und nach entwickelte er das technische Interesse an den Gerätschaften der Feuerwehr. Für Vonden steht aber auch die Geselligkeit im Vordergrund: "Wir Feuerwehrleute sind eine Gemeinschaft und sitzen auch außerhalb der Übungen gerne zusammen."

Mittlerweile ist Nils Vonden Jugendlehrwart der Zonser Wache und damit Ansprechpartner für Jugendliche und Erwachsene. Zu seinen Aufgaben gehört das Gestalten der wöchentlichen Übungsdienste der Jugendfeuerwehr sowie die Planung externer Aktivitäten wie des Sommercamps der Jugendfeuerwehr Zons. Aktuell macht er zudem seinen Lkw-Führerschein, damit er auch die Einsatzfahrzeuge fahren kann. Daneben stehen weitere Fortbildungen an: "Um meinen Wissensstand stetig zu erweitern, besuche ich Lehrgänge zu verschiedenen Themengebieten wie den Lehrgang für atomare Gefahren", wie Vonden erklärt. Dort lernt er, wie man sich am besten in einem Kontaminationsanzug fortbewegt.

Durch sein Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr ist er auch auf seinen Studiengang "Rettungs- und Brandschutzingenieurwesen" gestoßen. Das Studium an der Technischen Hochschule Köln beinhaltet zunächst viele grundlegende Aspekte eines Ingenieurstudiums, gelehrt werden Fächer wie Mathe, Physik und Chemie, und bietet die Möglichkeit, sich in Modulen wie "Brand- und Verbrennungslehre" oder "baulicher Brandschutz" zu spezialisieren.

Nach dem Studium stehen dem Zonser verschiedene Berufsperspektiven offen. So kann er bei einer Berufsfeuerwehr arbeiten, dabei die Ausbildung zum Feuerwehrmann nachholen und in den gehobenen Dienst einsteigen. Oder in einem Ingenieurbüro beispielsweise Brandschutzbedarfspläne aufstellen. Wofür er sich entscheiden wird, weiß er jetzt - knapp drei Jahre vor Studienende - noch nicht.

Seit seinem 18. Lebensjahr fährt Vonden als aktiver Feuerwehrmann auf Einsätze: "Als Mitten in der Nacht das erste Mal mein digitaler Meldeempfänger ging, habe ich mich umgedreht und bin erst zehn Minuten später an der Wache angekommen, da waren die anderen schon weg." Mittlerweile sind solche Nacht-Einsätze für ihn normal, für Freunde eher ungewöhnlich. "Sie erschrecken sich manchmal, wenn plötzlich der schrille Ton des Melders ertönt und ich quasi schon um die Ecke gesprintet bin." Auch beim Handballtraining in Zons piepste einmal der Melder beim Kreisläufer: "Da bin ich sofort in Trainingssachen mit meinem Motorroller zur Wache gefahren."

(NGZ)
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