Dormagen Von der Leidenschaft des Tangos gepackt

Dormagen · Ute Trommer und Hojo Peters tanzen Tango. Nicht den Standardtanz, sondern den Tango Argentino. Bald werden sie den auch unterrichten.

 Konzentriert auf die Musik und den Partner: Ute Trommer und Hojo Peters führen den Tango Argentino vor.

Konzentriert auf die Musik und den Partner: Ute Trommer und Hojo Peters führen den Tango Argentino vor.

Foto: Linda Hammer

Wenn er denn in Dormagen ankommt, wollen sie ganze Tangonächte veranstalten. Doch das ist noch Zukunftsmusik, denn Ute Trommer und Hojo Peters müssen die Dormagener für "ihren" Tango erst einmal begeistern. Das wollen sie im Oktober und November bei zwei Tango-Workshops in der erst vor wenigen Wochen eröffneten Tanzfabrik.

Dabei geht es nicht um den Tango, der zum Standardrepertoire jedes Tanzkurses gehört, sondern um den Tango Argentino, eine Art Improvisationstanz, der allerdings mittlerweile auch feste Tanzelemente hat, und der erst in den achtziger Jahren auch bei uns bekannt wurde.

Initiator der Tango-Argentino-Bewegung in Deutschland war Juan Dietrich Lange aus Uruguay, der seit damals und auch heute noch Tanzlehrer ausbildet - darunter auch Ute Trommer und Hojo Peters aus Dormagen. Zwar tanzten beide schon seit 15 Jahren Standard, aber ihre Leidenschaft für den Tango Argentino kam erst 2010 - und nun werden die Ärztin für Allgemeinmedizin und der Elektroingenieur in Berlin zu Tanzlehrern ausgebildet.

Seit gut einem Jahr fahren sie jedes vierte Wochenende in die Bundeshauptstadt, um sich von Juan Lange trainieren zu lassen. Der nimmt übrigens nicht jeden in seine Kurse auf. Und so mussten auch Ute Trommer und Hojo Peters erst einmal vortanzen. "Zwei Mal müssen wir noch nach Berlin, dann haben wir es geschafft", sagt die 54-Jährige. Zur "Abschlussprüfung" gehöre, fährt sie fort, nicht nur Vortanzen, sondern auch Theorie sowie Kenntnisse über diverse Entspannungstechniken.

Und dann wollen die beiden den Tanz in Dormagen populär machen. Die Grundelemente des Tango Argentino seien einfaches Gehen, das "Caminar", Stopps und Drehungen, erklärt Hojo Peters. Typische Merkmal seien neben dem engen Kreuzen der Beine (Cruzada) die sogenannten "Achten" (Ochos), die vor allem von den Frauen getanzt werden.

Dabei räumt der 49-Jährige aber mit der gängigen Variante "Der Mann führt, die Frau reagiert" auf: "Beim Tango Argentino ist es üblich, dass diese Rollen gewechselt werden. Es kann durchaus die Frau die Führende und der Mann der Folgende sein." Für Peters ist der südamerikanische Tanz eine Umarmung "gegangen im Takt der Musik". Die Gage für ihren Einsatz als Tanzlehrer wollen die beiden einem sozialen Projekt spenden. "Wir möchten unsere Kenntnisse weiter vermitteln, weil es uns unheimlich Spaß macht, nicht, weil wir etwas verdienen wollen", sagt Peters.

Wer sich übrigens einmal die "Tango-Argentino-Szene" in Düsseldorf anschauen möchte, dem empfiehlt Jochen Jüttner von der Tanzfabrik an einem Samstag Abend zur Rhein-Knie-Brücke zu fahren: Darunter lebe der Tango.

(NGZ)
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