Dormagen Warum wir gern Mädchen sind...

Dormagen · Zum Internationalen Mädchentag finden deutschlandweit viele Aktionen statt. Die NGZ befragte junge Frauen aus Dormagen zu den Vor- und Nachteilen des Mädchenseins, und wollte wissen, worin Mädchen besser sind als Jungs.

Dormagen: Warum wir gern Mädchen sind...
Foto: Tinter Anja

Es gibt viele Gründe, warum es großartig ist, ein Mädchen zu sein. Und ebenfalls das ein oder andere, was Frauen einfach besser können als Männer, finden Megen Nell und ihre Mutter Elvira. "Wir können definitiv besser shoppen", sagt Elvira Nell, "die meisten Männer sind dafür viel zu ungeduldig." Aber nicht nur das - Männer seien auch "wehleidiger", "besonders in der kalten Jahreszeit, wenn sie krank werden", sagt die 55-Jährige. Einige Dinge, die oft Mädchen zugeschrieben werden, wären heute jedoch überholt: "Dass nur Mädchen gut kochen und stricken können, ist Blödsinn", sagt Elvira. Ihre Tochter Megen (19) findet, dass "Mädchen viel besser basteln und dekorieren und außerdem reden und zuhören können."

Einerseits stimmt Darine Konosidou (21) Elvira zu, das Mädchen "einfühlsamer und reflektierter" wären als Jungs: "Wir denken einfach mehr nach". Aber "basteln und dekorieren" könnten Mädchen nur besser, weil sie damit aufgewachsen seien, meint Darine. "Mit Mädchen basteln und malen Eltern von Anfang an viel. Von denen wird erwartet, dass sie das gut können. Bei Jungs hat man diese Erwartungshaltung nicht." Sie sieht das kritisch und glaubt, dass man viele dieser Attribute, die Mädchen zugeschreiben werden, nicht pauschalisieren könne. Ähnlicher Meinung ist auch Christina Schneider. Die 22-Jährige meint zwar, dass "Mädchen bei vielen Dingen oft präziser und genauer sind", es jedoch bei beiden Geschlechtern ganz unterschiedliche Typen gebe. So ließen sich gewisse Eigenschaften einfach nicht mehr verallgemeinern und weder Mädchen noch Jungen eindeutig zuordnen. "Außer beim Diskutieren", denn da würden Mädchen einfach schneller schalten als ihre männlichen Gesprächspartner. Für die Mutter Mai Fu (29) ist allerdings klar: "Mädchen sind handwerklich einfach weniger geschickt als Männer". Dennoch sieht sie viele der klassischen Rollenbilder als überholt an und gerade in Familien fiele außer der "Aufgabe des Kinderkriegens immer mehr Verantwortung im Haushalt und alltäglichen Dingen auch auf Jungs zurück". Anders sei das in der heutigen Zeit auch einfach nicht mehr möglich.

Es habe sowohl Vorteile, ein Mädchen zu sein, als auch Nachteile, findet Laura Aronica. "Gut ist, dass man sich als Mädchen schminken und generell mehr aus sich machen kann als Jungs", sagt die 17-jährige. Außerdem hätte der "weibliche Charme" seine Vorteile: "Damit können wir Mädchen manchmal viel erreichen", sagt Laura. Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern merke man in der Schule, "wo Mädchen organisierter sind", findet sie. Und grundsätzlich seien Mädchen ernsthafter als Jungs: "Ich glaube, wir sind reifer", sagt Laura. In dieser Reife sieht sie jedoch auch Nachteile: "Eltern und Lehrer haben oft höhere Erwartung an uns Mädchen und wir müssen viel zielstrebiger sein." Somit sei Mädchen sein nicht nur toll, sondern manchmal auch anstrengend.

(NGZ)
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