Dormagen Weitere Großtagespflege-Stellen geplant

Dormagen · Fünf Großtagespflegen gibt es bereits in Dormagen, zwei weitere starten im Juli. Ein achte soll noch im Sommer auf dem Gelände des Raphaelshaus öffnen, eine neunte zum Jahresende. Das Problem: zertifizierte Kräfte zu finden.

Die Drillinge Bene, Max und Ella sind am liebsten draußen - im Sand bauen, auf dem Rasen Ball spielen oder mit den neuen Bobbycars düsen. Auf dem Gelände des TSV Bayer Dormagen haben sie dazu Platz genug. Denn dort ist die Großtagespflege "Villa Purzelbaum", die Sarah Sieberger leitet, untergebracht. Eine von fünf, die es aktuell in Dormagen gibt. Neun Kinder bis zum dritten Lebensjahr werden dort betreut (wie in den anderen auch). Und in der kleinen Gruppe sei ein intensiver Kontakt sowohl zu den Kindern als auch zu den Eltern möglich, wie Sieberger sagt.

Die ausgebildete Erzieherin hat sich bewusst für die Betreuung der Kleinen in diesem familiären Rahmen entschieden und vor neun Jahren die Räume vom TSV angemietet. Gearbeitet hatte sie vorher auch in Kindertagesstätten, Kinderheimen und Jugendzentren. Bis zu 45 Stunden pro Woche können die Mädchen und Jungen dort betreut werden, die Kosten sind die selben wie für einen Kita-Platz. Die "Purzelbaum-Kinder" können aber nicht nur "ihr" Außengelände nutzen, sondern regelmäßig auch die TSV-Halle. Sieberger hat einen Trainerschein, ihre Kollegin Sabine Buchholz ist spezialisiert auf Waldpädagogik, im Sommer kommt eine dritte Kraft dazu, die den musischen Part abdecken wird.

Mit den Großtagespflegen werden U3-Bedarfe abgedeckt. Denn auch wenn die Verwaltung aktuell Geld in den Ausbau der U3- und Ü3-Plätze steckt, reichen die Kapazitäten nicht. Deshalb wird auch die Stadt über ihre Tochter, die Dormagener Sozialdienst Gesellschaft (DoS), zum 1. Juli zwei Großtagespflegen an der Römerstraße eröffnen. Eine weitere, sagt Annemarie Kampe, Fachberaterin für den Bereich Tagespflege, solle noch im Sommer auf das Gelände des Raphaelhauses kommen. Träger dort sei der Düsseldorfer Verein "Kinder, Kinder", der damit die vierte Großtagespflege im Stadtgebiet übernähme. "Außerdem planen wir eine weitere in Trägerschaft der DoS", informiert Kampe. Was das Ganze erschwert, ist nicht nur die Suche nach geeigneten Wohnungen, sondern auch und vor allem die Suche nach entsprechenden Fachkräften. "Der Markt ist wie leer gefegt", sagt sie. Dabei müssen die Tagespflegepersonen keine Erzieher-Ausbildung haben, aber immerhin eine Zertifizierung, der ein 160 Stunden umfassender Kursus vorausgeht. "Der kann zum Beispiel beim Edith-Stein-Forum gemacht werden", so Kampe. Die Kosten, die zwischen 650 und 680 Euro liegen, würden von der Stadt erstattet, wenn der Kursus abgeschlossen ist und der erste Einsatz stattfindet. "Was die Ausbildung erschwert, ist, dass sie sich oft über anderthalb Jahre hinzieht", bemerkt Annemarie Kampe. Das sei verbesserungswürdig.

Wer auf der Suche nach einem Großtagespflegeplatz ist, kann sich bei Gabriele Schwieters von der Caritas unter 02133 2500202 oder bei Annemarie Kampe unter 02133 257-496 melden.

(NGZ)
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