Dormagen Werbegemeinschaft vor der Auflösung?

Dormagen · Auf der Mitgliederversammlung im April sollen die Mitglieder über die Einstellung eines Citymanagers abstimmen und einen neuen Vorstand wählen. Einen Kandidat für den Vorsitz gibt es nicht und damit droht die Auslösung der WSD.

 In vier Wochen wird sich entscheiden, wie es mit der Händlergemeinschaft WSD weiter geht. Ein solches Gremium halten viele Handelnde für nötig.

In vier Wochen wird sich entscheiden, wie es mit der Händlergemeinschaft WSD weiter geht. Ein solches Gremium halten viele Handelnde für nötig.

Foto: LH

In der nächsten Woche bekommen die Händler und Gastronomen die schriftliche Einladung zur Mitgliederversammlung der Werbegemeinschaft Stadt Dormagen am 13. April im Hotel-Restaurant "Höttche". Gestern gab es bereits vorab einen "Sachstandsbericht" zur WSD, der nicht viel Gutes verheißt. Kernbotschaft: Nach wie vor gibt es niemanden, der bereit ist, die Nachfolge des Vorsitzenden Frank Lemke anzutreten. Für Hans-Dieter Lehnhoff vom Ring-Center ist der Fall ohnehin klar: "Die WSD sollte aufgelöst werden."

Lemkes Amtszeit ist bereits im April vergangenen Jahres abgelaufen und der Inhaber der gleichnamigen Caféserie an der Kölner Straße hat schon lange erklärt, aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidieren zu wollen. Seitdem kümmert sich der Gastronom so gut er kann. Das Szenario für den 13. April ist vorgezeichnet: Findet sich an diesem Abend kein Vorsitzender, dann wird die Werbegemeinschaft aufgelöst. Dazu ist eigentlich die Zustimmung von drei viertel der Mitglieder notwendig. Die Satzung eröffnet die Möglichkeit, direkt im Anschluss an die reguläre Mitgliederversammlung eine außerordentliche Zusammenkunft anzuberaumen. Dort würde dann das Votum von drei viertel der anwesenden Mitglieder ausreichen.

Lemke hofft, dieses Szenario abwenden zu können. "Wenn wir unser Konzept für eine ,neue WSD' vorgestellt haben, dann findet sich vielleicht jemand bereit zu kandidieren." Seit Herbst hat eine achtköpfige Arbeitsgruppe an der "WSD 2.0" gearbeitet. Ein Kernpunkt: die Einstellung eines Citymanagers. Der soll kommen, dessen Finanzierung klar sein und den Mitgliedern vorgestellt werden. Stadt und Händlergemeinschaft sollen sich offenbar daran beteiligen. In der Arbeitsgruppe herrscht aber auch ein gutes Stück Frustration, weil von der Aufbruchstimmung, die in der letzten Versammlung im Herbst unter Leitung von Bürgermeister Erik Lierenfeld herrschte, nur wenig geblieben ist. "Zweiter Vorsitzender, Kassierer, Schriftführer, Beisitzer - diese Posten könnten mit guten Leuten besetzt werden", sagt Lemke. Nur nicht der Vorsitz. Für diese Position gab es mit Michael Jonas eine Interessentin. Die Steuerberaterin wollte dort Verantwortung übernehmen. Gegenüber unserer Zeitung sagt Jonas: "Ich bin bereit mich zu engagieren, wenn eine gute Vorbereitung durch die Arbeitsgruppe erfolgt. Und mit einem starken Team." Danach sah es zuletzt jedoch nicht aus.

Eine klare Position nimmt der einflussreiche Hans-Dieter Lehnhoff ein. Der Inhaber des Ring-Centers an der "Kö" sagt: "Man muss etwas Neues anstelle der WSD finden. Die Mitglieder der Werbegemeinschaft sind zu heterogen, jeder verfolgt nur seine eigenen Interessen." Besser sei es, wenn es ein neues Gremium aus Händlern und Gastronomen gäbe, das gezielt an Projekten arbeitet. Eine Interessensgemeinschaft für unverzichtbar hält Guido Schenk, verantwortlich für das Marketing bei der Stadtmarketing und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD): "Ansonsten ist eine vernünftige Entwicklung der Innenstadt nicht möglich."

(NGZ)
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