Dormagen Wie Betriebe mit Rauchern umgehen

Dormagen · Mit Raucherpausen gehen Behörden und Firmen in Dormagen unterschiedlich um. Einige Arbeitgeber drücken ein Auge zu, anderswo müssen Nikotinsüchtige ausstempeln - die Raucherpause wird von ihrer Arbeitszeit abgezogen.

 In vielen Betrieben sind Raucher nur noch eine kleine Minderheit. Bei der Stadt Dormagen müssen sie zum Schmauchen vor die Tür, im Chempark ist das Rauchen aus Sicherheitsgründen komplett untersagt.

In vielen Betrieben sind Raucher nur noch eine kleine Minderheit. Bei der Stadt Dormagen müssen sie zum Schmauchen vor die Tür, im Chempark ist das Rauchen aus Sicherheitsgründen komplett untersagt.

Foto: Andreas Endermann

Rauchen am Arbeitsplatz war lange selbstverständlich. Heute ist es in den meisten Unternehmen verboten. Aber die Umsetzung von Raucherpausen ist unterschiedlich geregelt. Während manche Firmen Raucherräume stellen und Mitarbeitern frei stellen, wie oft sie zur Zigarette greifen, wird in anderen Betrieben die Raucherpause von der Arbeitszeit abgezogen.

Bei der Stadt Dormagen etwa müssen Raucher für ihre Sucht auf die Straße. "Wie in allen öffentlichen Gebäuden ist bei uns das Rauchen generell verboten", sagt Sprecher Harald Schlimgen. Wer sich eine Zigarette anmachen wolle, müsse vor die Tür gehen und dazu ausstempeln. "Das Rauchen wird den Mitarbeitern als Pause angerechnet und gilt nicht als geleistete Arbeitszeit", so Schlimgen. Ein wenig anders ist es bei der städtischen Tochter evd. Der Dormagener Energieversorger hat mit seinem Betriebsrat eine Betriebsvereinbarung zum Nichtraucherschutz geschlossen. "Darin ist geregelt, dass maximal 15 Minuten pro Tag geraucht werden darf, ohne dass es von der Arbeitszeit abgezogen wird. Wenn diese Zeit überschritten wird, müssen die Mitarbeiter ausstempeln", erklärt Sprecherin Angelika Haas. Für Raucher gebe es überdachte Unterstände auf dem Gelände. "Allerdings raucht bei uns kaum noch jemand. Wir haben ein umfangreiches Gesundheits- und Raucherentwöhnungsprogramm. Von unseren Mitarbeitern greift vielleicht noch ein Prozent regelmäßig zur Zigarette", sagt Haas. Auch bei der Bayer AG gibt es Nichtraucherkurse - aber auch rauchende Mitarbeiter. Auf dem Werksgelände dürfen sie sich keine Zigarette anmachen. "Aus Sicherheitsgründen ist das Rauchen auf dem kompletten Chemparkgelände verboten", sagt Bayer-Sprecher Markus Siebenmorgen. Das Unternehmen habe schon vor Jahren in den Nichtrauchschutz investiert und etwa getrennte Pausenräume für Raucher und Nichtraucher geschaffen. "Die meisten Bürogebäude sind nun flächendeckend mit modernen Raucherkabinen auf den Fluren ausgestattet", erzählt Siebenmorgen. Für eine formelle Regelung der Raucherzeiten habe bisher kein Bedarf bestanden. "Die gelebte Praxis zeigt, dass wir einen vertrauensvollen Umgang pflegen", sagt er. Auf Vertrauen wird auch im Autohaus Hans Brandenburg gesetzt. Rund die Hälfte der 20 Mitarbeiter sind Raucher. "Die meisten genießen ihre Zigarette während der Pausen. Wer zwischendurch eine rauchen will, kann das in einem speziellen, belüfteten Bereich tun. Von der Arbeitszeit abgezogen wird die Zigarettenlänge nicht - solange es nicht überhand nimmt. Bisher haben wir mit dieser Regelung keine schlechten Erfahrungen gemacht", sagt Serviceleiter Heinz Kames.

Bei der Maschinenfabrik Hobema gibt es unter 20 Mitarbeitern nur einen Raucher. "Wenn er seine Zigarette braucht, kann er am Arbeitsplatz rauchen. Damit hat keiner der Kollegen ein Problem", sagt Sabine Schmitz von Hobema. Noch gesünder geht es bei Ropina in der Innenstadt zu. "Wir arbeiten zu fünft im Laden - und kein einziger davon raucht", sagt Inhaberin Dietlinde Ladermann.

(NGZ)
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