Sabine Misiorny Und Tom Müller "Wir sind zu 70 Prozent ausgelastet"

Dormagen · Vor drei Jahren bauten Sabine Misiorny und Tom Müller das alte Kino am Niederfeld zu ihrem Kammertheater um. Seit April 2015 begeistern die beiden Schauspieler, Autoren und Regisseure eine wachsende Anzahl an Zuschauern.

Dormagen Seit 25 Jahren sind Sabine Misiorny und Tom Müller das "M & M-Theater" - seit April 2015 sind sie nicht mehr auf Tour, sondern mit ihren Komödien im eigenen Kammertheater an der Ostpreußenallee 23 heimisch. Sie verraten, was ihnen in Dormagen so gut gefällt.

Frau Misiorny, Herr Müller, vor drei Jahren steckten Sie mitten in den Renovierungsarbeiten für Ihr eigenes Theater, das Kammertheater. Hat sich die Arbeit für Sie gelohnt?

Sabine Misiorny Wir wollen nie mehr etwas anderes machen und sind total glücklich, dass wir unser eigenes Theater haben, in dem wir unsere Stücke einem tollen Publikum zeigen. Es macht viel Spaß! Tom Müller Wir haben damit unseren Traum verwirklicht. Manchmal fragen wir uns tatsächlich, ob das alles wahr ist...

Sie stammen aus Wuppertal und Neuss, leben seit vielen Jahren in Gohr-Broich. Was ist so besonders an Dormagen und am Dormagener Publikum?

Misiorny Wir leben gern hier. Ich habe das Rheinland lieben gelernt (lacht). Und die Dormagener scheinen unsere Komödien sehr zu mögen. Das Publikum geht sehr gut mit - und kommt auch gern ein zweites oder drittes Mal zu uns, um das gleiche Theaterstück mit Freunden und Verwandten erneut anzuschauen. Müller Ja, es ist toll, dass wir so viele "Wiederholungstäter" haben, die andere Zuschauer mitbringen und uns ihnen vorstellen. Die positive Resonanz freut uns natürlich sehr.

Ein eigenes Theater ohne Subventionen oder Förderungen aufzubauen, ist ein Wagnis. Wie sind Sie mit der finanziellen Entwicklung zufrieden?

Müller Wir haben nicht erwartet, dass es so gut angenommen wird. Wir haben unseren Zuschauerschnitt im vorigen Jahr von 56 auf 65 Zuschauer pro Abend steigern können - das bedeutet eine Auslastung von 70 Prozent. Das ist riesig!

Wünschen Sie sich noch mehr Unterstützung, zum Beispiel von der Stadt Dormagen?

Misiorny Dass Dormagen ein eigenes Theater hat, ist schon was Besonderes. Da ist es gut, dass wir auch auf der städtischen Homepage zu finden sind. Vielleicht wäre da ein Hinweis-Button direkt auf der Startseite cool (schmunzelt), damit wir noch besser zu finden sind. Aber es ist schon toll, dass die Stadt Dormagen sehr kulturaffin ist.

Was können die Zuschauer denn vom Beginn der zweiten Hälfte der dritten Spielzeit erwarten?

Misiorny Wir freuen uns sehr auf die Wiederaufnahme der Krimi-Komödie "Alles nur Theater", bei der es ab 12. Januar um ein "Stück im Stück", um einen Blick hinter die chaotischen Theaterkulissen geht.

Dabei stehen Sie beide mit zwei weiteren Schauspielern auf der Bühne. Ist das eine Abkehr vom Zwei-Personen-Stück des "M & M-Theaters"?

Müller Nein, natürlich gibt es weiterhin unsere Beziehungskomödien und anderen Zwei-Personen-Stücke mit meiner Frau und mir. Das macht uns seit 25 Jahren mit 18 Zwei-Personen-Komödien immer noch viel Spaß. Aber es ist eine tolle Gelegenheit, mit so wunderbaren Kollegen wie Haka Linß und Rainer Wittig aufzutreten. Das soll auch im Spielplan für Abwechslung sorgen.

Wie suchen Sie die Stücke für eine Spielzeit aus?

Misiorny Wir schauen, dass wir gut laufende Stücke noch mal anbieten, so wird es sicher im Herbst noch mal den Dauerbrenner "Zwei wie Bonnie und Clyde" geben, nach dem uns auch junge Zuschauer immer wieder fragen.

Es lohnt sich also, Ihnen als Theatermacher Wünsche mitzuteilen?

Müller Na klar (lacht). Auch wenn wir sicherlich nicht alle erfüllen können, würde das verstärkte Wünschen eines Stücks sicherlich seine Chancen verbessern. Misiorny Wir können aber auch nicht immer dasselbe bieten, das wäre den Zuschauern trotz ihrer wunderbaren Treue nun wirklich nicht zuzumuten. Daher schauen wir, dass wir jede Saison mehrere neue Stücke dabei haben.

Welches neue Stück ist es denn bis zum Sommer?

Müller Da freuen wir uns auf "Magie im Blut" mit dem Zauberer Guido Hoehne, den wir endlich mit seinem Abendprogramm für uns gewinnen konnten. Das werden im April sicher vier magische Vorstellungen.

Was planen Sie für 2018/19?

Misiorny Da werden wir im Herbst mit den "Schwaadlappe", die sich aus den aufgelösten "Ückerather Schwaadlappe" gebildet haben, eine eigene Dormagen-Krimi-Komödie in Mundart zeigen. Darauf freuen wir uns sehr. Und vielleicht schaffen wir es auch, unsere vielen Ideen für weitere Stücke zu Papier zu bringen. Müller Wir müssen sie "nur" noch aufschreiben, die Geschichten und Figuren haben wir schon im Kopf.

(NGZ)
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