Dormagen Wird Krumbein Erster Beigeordneter?

Dormagen · Unter den 23 Bewerbungen für die Stelle des Ersten Beigeordneten sticht die von Robert Krumbein (SPD) heraus. Der Solinger Beigeordnete möchte gern in seiner Heimatstadt Dormagen Verantwortung übernehmen: "Ein Lebenstraum!"

 Im September 2008 wurde Robert Krumbein (l.) vom damaligen Bürgermeister Heinz Hilgers verabschiedet. Jetzt könnte der Solinger Beigeordnete als neuer Erster Beigeordneter in seine Heimatstadt zurückkehren.

Im September 2008 wurde Robert Krumbein (l.) vom damaligen Bürgermeister Heinz Hilgers verabschiedet. Jetzt könnte der Solinger Beigeordnete als neuer Erster Beigeordneter in seine Heimatstadt zurückkehren.

Foto: H. Jazyk

Die Entscheidung fällen die Ratsmitglieder am 16. Juni in der Ratssitzung, aber unter den 23 Bewerbungen für die Stelle des Ersten Beigeordneten ist auch ein "alter Bekannter", wie die NGZ gestern erfuhr: Robert Krumbein (SPD), zurzeit Beigeordneter der Stadt Solingen, hat sich um den Verwaltungsposten beworben, der ihn wieder in seine Heimatstadt Dormagen bringen könnte. "Es war immer ein Lebenstraum von mir, mich in meiner Heimatstadt an verantwortungsvoller Stelle in der Verwaltung einzusetzen", bestätigte Robert Krumbein, der mehr als 18 Jahre SPD-Fraktionsvorsitzender in Dormagen war, gestern auf Nachfrage unserer Zeitung. Der 58 Jahre alte Jurist sieht sich jedoch trotz seiner Dormagen-Kenntnisse nicht in der Favoritenrolle: "Ich habe das Meine getan und mich beworben, jetzt liegt die Entscheidung beim Rat."

Mehr als die Anzahl der bei der Stadt eingegangenen Bewerbungen kommentiert Bürgermeister Erik Lierenfeld nicht: "Wir haben uns in der Runde mit den Fraktionsspitzen darauf verständigt, nur die Anzahl der 23 Bewerbungen zu veröffentlichen, daran halte ich mich auch."

Am Mittwochnachmittag hatten die Vorsitzenden der Fraktionen die Bewerbungen gesichtet, eine anonymisierte Darstellung der aussichtsreichsten Bewerber soll den Fraktionen zeitnah vorgelegt werden. Persönliche Vorstellungstermine mit einem halben Dutzend Kandidaten sind für den 11. und 12. Juni geplant, so dass sich die Ratspolitiker eine Meinung über die Bewerber bilden können, bevor am 16. Juni die Wahl des Ersten Beigeordneten ansteht. In der gleichen Ratssitzung soll Dezernentin Tanja Gaspers zur Beigeordneten gewählt werden.

Als Erster Beigeordneter könnte Robert Krumbein nicht nur auf sein großes Wissen über seine Heimatstadt zurückgreifen, sondern auch auf langjährige politische Arbeit. Für die hatte er im September 2008 zur Verabschiedung nach Solingen bereits die Goldene Ehrennadel aus den Händen des damaligen Bürgermeisters Heinz Hilgers erhalten. 27 Jahre war Krumbein für die SPD im Dormagener Stadtrat, davon von 1989 bis 2008 als SPD-Fraktionsvorsitzender. Von 1995 bis 2000 saß der Volljurist zudem als Abgeordneter für den Wahlkreis Neuss II im Düsseldorfer Landtag. Im Oktober 2008 übernahm Robert Krumbein als Beigeordneter in der 165 000 Einwohner großen Stadt Solingen das Dezernat für Bürgerservice, Recht, Soziales, Sicherheit und Ordnung.

"Bei allem Spaß, den die Arbeit in einer Großstadt macht, ist die Aussicht sehr verlockend, in Dormagen gemeinsam mit Bürgermeister Erik Lierenfeld, dessen politische Anfänge in Dormagen ich miterlebt habe, als sein Allgemeiner Vertreter zu wirken", erklärte Krumbein, der 2009 von Dormagen nach Solingen gezogen ist. Selbst habe er das Bürgermeisteramt nie angestrebt: "Repräsentieren ist nicht meine große Stärke", sagte er lachend. Vielmehr möchte er gern dazu beitragen, "Dormagen aus der schwierigen Haushaltslage zu helfen".

Der Zeitpunkt, wann Robert Krumbein, wenn er denn gewählt wird, von Solingen nach Dormagen wechseln kann, steht noch nicht fest. Da in der kreisfreien Stadt Solingen zurzeit nur drei von vier Beigeordnetenstellen besetzt sind, könnte sich die Freigabe bis in den Herbst hinauszögern.

(NGZ)
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