Dormagen Zentrum will Hundetoiletten in der Stadt

Dormagen · Von den neuen politischen Mehrheiten in Dormagen erhofft sich die Fraktion die Umsetzung ihres Antrags, der vor der Kommunalwahl abgelehnt worden war. Gefordert werden 20 Hunde-Klos, die übers Stadtgebiet verteilt werden sollen.

Es ist ein Thema, das Dormagener Hundebesitzern unter den Nägeln brennt: Sie vermissen in der Stadt eine ausreichende Anzahl von Hundetoiletten, um die Hinterlassenschaften ihrer Lieblinge sauber und ordnungsgemäß zu entsorgen. "Als wir im vergangenen Jahr erstmals die Anschaffung von Hunde-WC beantragt haben, haben wir sehr viele positive Rückmeldungen von Hundehaltern bekommen, viel mehr als bei manch einem anderen Antrag", berichtet der Zentrums-Fraktionsvorsitzende Hans-Joachim Woitzik. Mit den Stimmen der damaligen Jamaika-Koalition wurde die Forderung jedoch abgelehnt. Weil sich die politischen Mehrheiten in Dormagen aber inzwischen geändert haben und die Resonanz der Hundehalter so groß gewesen sei, wolle man den Vorschlag nun aber erneut vom Dormagener Hauptausschuss beraten lassen, erklärt Woitzik.

Rund 20 Hundetoiletten, die flächendeckend über das Stadtgebiet verteilt werden sollen, fordert das Zentrum; die Anschaffungskosten in Höhe von 6000 Euro sollten dafür im Stadtetat 2015 bereitgestellt werden. "Das ist eine Mini-Summe, ich halte das für gerechtfertigt", betont Woitzik. Schließlich seien in der Stadt etwa 3500 Hunde angemeldet, jedes Jahr flössen 331 000 Euro aus der Hundesteuer in die Stadtkasse. "Ein Teil dieser Einnahmen sollte zweckgebunden für die Hunde und deren Hundesteuerzahler eingesetzt werden", meint Woitzik.

Andere Kommunen hätten sich längst zur Bereitstellung zahlreicher Klos samt Spender für kostenlose Kotbeutel entschlossen, Tendenz steigend. In Dormagen dagegen werde eine Drohkulisse aufgebaut: Auf den City-Display-Informationstafeln erscheine immer wieder der Hinweis "Ein Haufen Ärger" im Zusammenhang mit liegengelassenem Hundekot, gleichzeitig werde daran erinnert, dass nicht beseitigte Häufchen 25 Euro Strafe kosten können. "Das ist der falsche Ansatz, Hundebesitzer zu erziehen, zumal nicht immer jeder einen Kotbeutel dabei hat", urteilt Hans-Joachim Woitzik. Stattdessen müsse die Stadt den Hundehaltern auch Angebote machen.

Ein erster Schritt ist von der Kommune im vergangenen März unternommen worden. Aus Anlass des Sauberhaft-Tages wurden an einigen Stellen in der Nähe von vorhandenen gewöhnlichen Abfalleimern Tütenspender zur Entsorgung von Hundekot aufgestellt. Die Anzahl sei aber viel zu gering, "und leider sind die Standorte mit uns als Antragstellern nicht abgestimmt worden", berichtet Zentrums-Politikerin Kerstin Born. An der Erich-Kästner-Schule etwa gebe es Probleme mit einer vollgekoteten Spielwiese, der Beutelspender sei aber woanders, nämlich hinter dem Minigolfplatz, platziert worden.

Der Hauptausschuss beschäftigt sich in seiner nächsten Sitzung am Freitag, 21. November, ab 13 Uhr im Ratssaal mit dem Antrag der Zentrums-Fraktion. Woitzik und Born hoffen, dass der Beschluss diesmal in ihrem Sinne ausfällt.

(NGZ)
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