Dormagen Zirkus Althoff kommt mit Tigern

Dormagen · Der Zirkus René und Patrizia Althoff macht bis Montag Station auf dem Schützenplatz in Dormagen. Höhepunkte der Vorstellungen sind die Raubtiernummern. Mit dabei: Dominic Fischer, jüngster Dompteur Europas.

 Dominic Fischer mit dem zehnjährigen Tiger James. Das sieht friedlich aus: Die Gefahr des Raubtiers, sagt der Dompteur, dürfe nie unterschätzt werden.

Dominic Fischer mit dem zehnjährigen Tiger James. Das sieht friedlich aus: Die Gefahr des Raubtiers, sagt der Dompteur, dürfe nie unterschätzt werden.

Foto: H. Jazyk

Die Tiere blicken einem beim Näherkommen durch die Gittestäbe entgegen. Hinter dem Zirkuszelt stehen die mobilen Käfige, in denen Tiger und Löwen von Auftrittsort zu Auftrittsort gefahren werden. "Wir sind der größte Raubtierzirkus Europas", sagt Dominic Fischer. Er ist 23 Jahre alt und damit europaweit der Jüngste, der als Dompteur in der Manege steht. "Ich war mal der jüngste Raubtierdompteur der Welt", sagt er. Damals war er gerade 13. Ein junger Mann der Rekorde.

Der Zirkus René und Patrizia Althoff macht derzeit Station in Dormagen. Auf dem Schützenplatz an der Walhovener Straße hieß es am Freitag zum ersten Mal "Manege frei!" Dominic Fischer dürfte dabei mit seinen Raubtiernummern der heimlicher Star der Vorstellungen sein. Er stammt aus einer Zirkusfamilie, ist in Bonn geboren.

Dompteur zu sein — ist das nicht gefährlich? "Wenn's einfach wäre, könnte es jeder machen", antwortet er schlagfertig. Da schwingt auch etwas Stolz mit, Stolz darauf, eine Tradition fortzuführen, die im Schwinden begriffen ist. Das mit der Gefahr will Fischer dabei aber nicht klein reden. Aber: "Man darf keine Angst haben." Und man dürfe die Tiere nie unterschätzen, betont er. Dass er hier und da mal einen Kratzer abbekommen hat — das gehört zum Geschäft, das er so lange schon beherrscht. "Ich habe mir viel abgeguckt", beschreibt er seine Ausbildung. Unverzichtbar sei darüber hinaus aber das gewisse Gespür und die Gabe, richtig einschätzen zu können, wie weit man bei Tiger und Co. gehen darf. Auch Dominics Bruder Michael arbeitet als Dompteur. Zwar sind die Raubtiernummern Höhepunkte des Programms, doch längst nicht die einzigen Nummern, die den Zuschauer beeindrucken. Internationale Artisten sind ebenso mit von der Partie wie Clownerie — eben all das, was zu einem "richtigen" Zirkus dazu gehört. Das Unternehmen Althoff blickt dabei übrigens auf eine lange Geschichte zurück: Bis 1660 lassen sich die Ursprünge nachweisen. Aus rund 28 Zirkusfamilien gingen im Laufe der Zeit 72 Zirkusunternehmen mit dem Namen Althoff hervor.

(NGZ)
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