Dormagen Tourismus mit neuen Angeboten stärken

Dormagen · Vor allem Zons ist bei Besuchern aus dem Rhein-Kreis und weit darüber hinaus beliebt. Jetzt sprach sich der Kulturausschuss dafür aus, einen auf andere Angebote abgestimmten elektronischen Stadtführer zu prüfen.

 Die Altstadt von Zons zwischen Rheinturm und Burg Friedestrom, Mühle und Wallgraben zu entdecken, ist ein Erlebnis für zahlreiche Touristen. Jetzt soll das Informations-Angebot für die Gäste verbessert werden.

Die Altstadt von Zons zwischen Rheinturm und Burg Friedestrom, Mühle und Wallgraben zu entdecken, ist ein Erlebnis für zahlreiche Touristen. Jetzt soll das Informations-Angebot für die Gäste verbessert werden.

Foto: L. Hammer

Rund 600 000 Besucher schlendern im Jahr durch Zons. Es gibt viele Wege, sich über ein solches Ausflugsziel wie die Zollfeste zu informieren, Bücher, Broschüren, Internetseiten und unterhaltsame Stadtführungen gibt es bereits - auch im Handy-Kulturführer "Kulto(h)r des Rhein-Kreises Neuss sind die Sehenswürdigkeiten von Zons abrufbar. Jetzt sollen QR-Codes an neuen Schildern (Quick Response = "schnelle Antwort") weitere Informationen über die Kulturschätze des "rheinischen Rothenburgs" schnell per Handy abrufbar machen (die NGZ berichtete). Dormagens Kulturpolitiker diskutierten nun im Ausschuss über die Möglichkeiten, diese Angebote zu vereinheitlichen und noch einfacher nutzbar zu machen.

Auch die Arbeit dreier Absolventen der Fachschule für Tourismus aus Düsseldorf, die in Zusammenarbeit mit der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD) für Tagestouristen eine Broschüre mit einfachen, schnell zugänglichen Hinweisen in Deutsch und in Englisch erstellt hatten, wurde im Kulturausschuss vorgestellt. Susanne Volkmer und Jana Dermitzel erklärten. Auch Stadtmarketingleiter Guido Schenk erläuterte die Vorgehensweise: "Wir wollen die Touristen auf die Schönheiten von Zons aufmerksam machen." Dabei soll in weiteren Gesprächen langfristig auch erreicht werden, dass die Touristen, die mit den Flusskreuzfahrt-Schiffen der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschifffahrt AG (KD) in Zons vor Anker gehen, nicht sofort mit Bussen nach Köln oder zu anderen Zielen gefahren werden. "Die KD nutzt Zons als beliebte Ausweich-Anlegestelle - und da konkurriert die Zollfeste dann mit dem Dom oder der Altstadt von Köln", erläutert Schenk. Er wies darauf hin, dass der Tourismusmarkt noch ausbaufähig sei: Von rund zwei Milliarden Euro blieben rund 30 Prozent im Rhein-Kreis, "davon ein nicht unerheblicher Teil in Dormagen."

Was die Tourismus-Studenten ebenfalls herausstellten, ist die Notwendigkeit, mehr Gastronomie-Betriebe und andere Dienstleister von einem Coupon-Anreiz zu überzeugen. "Dann könnte den Touristen noch mehr geboten werden", wünscht sich Schenk eine bessere Resonanz auf den Aufruf an die Betriebe. "Die Zusammenarbeit zwischen der SVGD und der Fachschule für Tourismus ist gut und nachahmenswert", sagte Ausschussvorsitzender Karl Kress (CDU).

Bevor es einen elektronischen Stadtführer gibt, sollen die bisherigen Angebote überprüft und angepasst werden. Michael Dries (SPD) regte an, das (App-)Angebot des Rhein-Kreises Neuss "Kultohr" mit in die Überlegungen einzubeziehen. Der städtische Denkmalschutzbeauftragte Jürgen Waldeck berichtete, dass als erstes QR-Code-Projekt zum Abrufen über das Handy das Schild an der Zonser Windmühle in drei bis vier Wochen nun umgesetzt werde. "Wir versuchen, die Nummerierungen zu vereinheitlichen", lenkte Waldeck den Blick darauf, dass in unterschiedlichen Publikationen, Stadtrundgängen und Plänen eine andere Nummerierung der Zonser Sehenswürdigkeiten vorgenommen wurde. Den ersten Entwurf für das erste QR-Code-Schild an der Mühle hat der Heimat- und Verkehrsverein Zons bereits entwickelt und über Sponsoren und die Sparkassen-Stiftung die Finanzierung gesichert, wie Waldeck ausführte.

(NGZ)
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