Dormagen Zons überzeugt mit Natur und Geschichte

Dormagen · Die Zollfeste verdankt ihre Beliebtheit bei Touristen und Einheimischen ihrer historischen Altstadt und der Verbindung zum Rhein.

Dormagen: Zons überzeugt mit Natur und Geschichte
Foto: Linda Hammer

Die Zollfeste ist das beliebteste Ziel für Touristen und Einheimische in ganz Dormagen: Etwa geschätzte 600 000 Menschen besuchen im Jahr das "rheinische Rothenburg". "Genau wissen wir das natürlich nicht", schränkt Guido Schenk, Stadtmarketing-Leiter der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD), ein. Aber es gibt auch harte Fakten: "Alle Zahlen bei der Auslastung der Parkplätze ebenso wie bei den Übernachtungen und den Stadtführungen zeigen nach oben", erklärt Schenk. Das gilt für ganz Dormagen, aber vor allem für Zons. "Dort ist die Mischung aus Historischem und Natur auf kurzer Distanz so reizvoll", erklärt Schenk, der diese Stärke weiter ausbauen will.

Dormagen: Zons überzeugt mit Natur und Geschichte
Foto: Jazyk, Hans (jaz)

Dass ganz Dormagen gern angesteuert wird, belegen die gestern veröffentlichen Übernachtungszahlen des statistischen Landesamtes Information und Technik (IT) NRW: Im ersten Halbjahr 2014 stieg die Gästeübernachtung in Dormagen um 12,8 Prozent auf 61 594, das sind fast 7000 Übernachtungen mehr als im ersten Halbjahr 2013. Der Anteil der ausländischen Gäste stieg um 32 Prozent auf 9790. "Dass darunter auch viele Fahrradtouristen sind, lässt die um 20 Prozent gestiegene Zahl an Übernachtungen in einfachen Gasthöfen, die meist von Radlern aufgesucht werden, vermuten", sagt Schenk, der stolz darauf verweist, dass die Gäste jetzt 4,2 Tage im Schnitt in Dormagen verweilen (von 3,7 gestiegen). "Jeder Gast bringt Geld in die Stadt, jeder Übernachtungsgast rund 120 Euro."

Davon profitiert auch Zons, das mit seiner Lage am Rhein sowohl bei Naturfreunden als auch bei Kulturtouristen punkten kann. In der historischen Altstadt sind seit diesem Jahr auch Passagiere der "Weißen Flotte", die mittwochs Zons anfährt, und der "Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschifffahrt AG" (KD) unterwegs. Die KD-Schiffe machen nun am Rheinufer neben der Fähre an einem eigenen Anleger Halt. Damit dort Schiffe mit bis zu 135 Metern Länge andocken können, hat das Unternehmen fast 200 000 Euro investiert.

Zons soll auch diesen Tagestouristen schmackhaft gemacht werden. Jetzt nach den Sommerferien übernehmen es drei Studenten der Düsseldorfer Fachschule für Tourismus, für eine Hausarbeit zu untersuchen, wie das attraktive Zons für Schiffsgäste interessant gemacht werden kann. Susanne Volkmer, Jana Dermietzel und Sascha Hoffmann schlagen das weitere Werbe-Vorgehen vor - in Kooperation mit der SVGD und der KD. "Sie erstellen vielleicht eine Broschüre, erarbeiten Schilder und Wegweiser - da sind wir sehr gespannt auf das Ergebnis", sagt Guido Schenk, der sich auch Rabatt-Coupons zur direkten Nutzung in Zons vorstellen kann. Wenn dann spätestens im November die Ergebnisse vorliegen, setzt sich die SVGD mit den Studenten und touristischen Anbietern in Zons zusammen: "Da schauen wir, wie wir das Angebot für die Gäste noch verbessern können", erklärt Schenk.

Die Entwicklung des Tourismus speziell in Zons sieht Guido Schenk als "sehr erfreulich" an. Die Altstadt hat mit dem Rheinturm, der Pfarrkirche St. Martinus, dem Juddeturm, der Mühle und dem Kreiskulturzentrum mit Kreismuseum, Archiv im Rhein-Kreis und dem Park von Burg Friedestrom auch jede Menge weithin sichtbarer markanter Punkte vorzuweisen. Aber es gibt auch viele versteckte Ecken, zum Beispiel den Kinderspielplatz an der Museumsstraße, den kaum jemand kennt. Sehr beliebt sind in Zons auch die bronzenen Ferkel am Schweinebrunnen, die gerade von Kindern gern ins Spiel einbezogen werden.

Bei Jung und Alt beliebt sind die zahlenmäßig angestiegenen Führungen durch Zons, vor allem die Nachtwächter-Rundgänge, die den Besucher im Dämmerlicht in eine andere Welt entführen.

(NGZ)
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