Dormagen Zonser Mundarttheater wird 2018 fortgesetzt

Dormagen · Lachen live: Die Theatergruppe der Kultur- und Heimatfreunde Stadt Zons begeisterte mit ihren Aufführungen von "Nur Zoff mit dem Stoff".

 Anja Wingerath zieht als "Maja Müslein" ihrem verschlafenen Mann "Klaus" (Sebastian Schnee) am Ohr: Das Mundarttheater begeisterte in Zons.

Anja Wingerath zieht als "Maja Müslein" ihrem verschlafenen Mann "Klaus" (Sebastian Schnee) am Ohr: Das Mundarttheater begeisterte in Zons.

Foto: L. Berns

Ungeahnte Verwicklungen, offensichtliche Missverständnisse und ihre belustigenden Auswirkungen gehören zu einem Schwank ebenso dazu wie skurrile Gestalten, witzige Dialoge und ein paar "Schenkelklopfer". Das alles bot die Theatergruppe der Kultur- und Heimatfreunde Stadt Zons bei ihren sechs ausverkauften Vorstellungen des Mundarttheaterstücks "Nur Zoff mit dem Stoff" in der Nordhalle des Kreiskulturzentrums in Zons. Nach dem großen Erfolg des Theaters steht fest: In zwei Jahren soll es eine weitere Aufführung geben. "Unser zehntes Stück soll bestimmt nicht unser letztes sein", sagte Leiter Hans Uhr, der die Zuschauer aufforderte, "Ihr könnt ruhig laache un klatsche", was sie auch ausgiebig taten. Auch Schirmherr, Bürgermeister Erik Lierenfeld, lobte die Vorstellung: "Das hat mir sehr gut gefallen." Angelika Dappen, Vorsitzende der Kultur- und Heimatfreunde, sagte stolz: "Wie immer ein Genuss."

Mit viel Spielfreude gelang es den zehn Schauspielern, die witzige Geschichte charmant und lustig auf die Bühne zu bringen - inklusive deftiger Sprüche und Klamauk-Szenen. Schon die Gegensätze der Figuren sorgen für erste Lacher: Gemüsebauer Franz Knollekopp (Michael Kaspers) und seine Frau Erika (Christa Stumps), die finanzielle Sorgen haben, wohnen gleich neben der Öko-Bäuerin Maja Müslein (Anja Wingerath), die auf chinesische Heilkunst und überteuerte Preise setzt, und ihrem verschlafenen Mann "Klausi-Mausi" (Sebastian Schnee). Herrlich die beiden "Ristorante-Italiener" Giovanni (Reinhard Spitzer) und Maria Tomati (Anita Hoffmann), die mit tollem Akzent, Wortverdrehungen ("Mir isse ganze slechte, habe Fall-Durch") und großen Gesten das Publikum in der Nordhalle begeistern. Sehr komisch auch Maria Graf als "Henneliese von Wolkenstein", die sich teure Behandlungen bei Müslein gönnt - und dabei auch ihren Kater Amadeus nicht ausnimmt. Auch Maria Schoppmeyer als "Berta Lädele" überzeugt mit ihrer Irritation, welcher der beiden Bauern-Richtungen denn nun die richtige sei. Gekrönt wird der Schwank von einem Schuss Krimi, der jetzt nach der letzten Vorstellung ruhig verraten werden darf: Drogen-Dealer Mario (Willi Rademske) gibt seine Cannabis-Pflanzen als einfache Setzlinge bei Bauer Knollekopp in Pflege - natürlich finden sie über den nicht sehr hellen Klaus Müslein den Weg auf den Bio-Bauernmarkt. Wie gut, dass sich Drogenfahnder Thorsten (Guido Schenk) bereits, als schwuler Pensionsgast getarnt, in Reichweite des Kriminellen befindet. So steht einem Happy-End um 22.30 Uhr nichts mehr im Wege.

Unter der Leitung von Hans Uhr, der als schicker und schicklich angezogener "Nummernboy" die geänderte Tageszeit vor dem zweiten und dritten Akt kundtat, sorgen viele schöne Details auch bei der Kulisse für ein stimmiges Gesamtbild, zum Beispiel durch Stoff-Tomaten, mit denen sich die Öko-Bäuerin unterhält, und ein Bild von Zons mit St. Martinus, Juddeturm und Rheinturm als Ausblick.

(NGZ)
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