Dormagen Zonserin veröffentlicht zehnten Krimi

Dormagen · Catherine Shepherd bringt am Samstag ihr zehntes Buch auf den Markt: "Engelsschlaf" aus der Krimi-Reihe mit der LKA-Ermittlerin Laura Kern. Sie hat seit 2012 weit über eine Million Bücher verkauft, zumeist als E-Book bei Amazon.

Im geräumigen Wohnzimmer stapeln sich die Taschenbücher. Frisch eingetroffen sind die Exemplare von "Engelsschlaf", der mittlerweile zehnte Krimi, den Catherine Shepherd veröffentlicht hat. Die Zonserin, die unter einem Pseudonym schreibt, gilt in der Szene der deutschen Krimi-Autoren als große Nummer. Dafür ist nicht allein die hohe Zahl der Veröffentlichungen ein Indiz, sondern vor allem die verkauften Bücher: weit über eine Million Exemplare sind es seit der Veröffentlichung ihres Erstlingswerks "Der Puzzlemörder von Zons" 2012.

Die allermeisten Exemplare werden dabei online verkauft. Shepherd bringt die "Zons-Krimis" im Selbstverlag heraus und bietet sie über Amazon an - mit großem Erfolg. Daher war es kein Wunder, dass mit Piper einer der großen deutschen Verlage auf sie aufmerksam wurde und mit ihr ins Geschäft kommen wollte. Das gelang im vergangenen Jahr: Das Erstlingswerk ihrer zweiten und insgesamt drei verschiedenen Krimi-Reihen, "Krähenmutter" wurde dort mit großem Werbeaufwand veröffentlicht. So wurden für Shepherd im Krimi-Katalog für den vergangenen Herbst sechs Seiten reserviert - einschließlich der Titelseite.

Der Nachfolge-Roman "Engelsschlaf", der am Samstag erscheint, ist wieder im Kafel-Verlag erschienen, den die Zonserin vor fünf Jahren gegründet hatte, um ihre Zons-Reihe zu veröffentlichen. Warum nicht mehr bei Piper? "Der Verlag wollte ,Engelsschlaf' erst 2018 herausbringen, das wären dann bald drei Jahre nach dem Erstlingswerk gewesen. Da hatte ich kein gutes Gefühl. Piper war nicht entzückt, aber es hat keinen Streit gegeben." Warum auch? Die "Krähenmutter" verkaufte sich 30.000 Mal als Taschenbuch, womit der Verlag zufrieden war. Shepherd gehört einer rund 25 Personen starken Autoren-Gruppe an, "Lieblings-Autoren", die sich austauscht und zum Beispiel bei der Leipziger Buchmesse gemeinsam an einem Stand als "Self-Publisher" auftritt.

Jetzt liegt das neue Werk, "Engelsschlaf" frisch auf dem Tisch. Unter www.ngz-online.de/dormagen ist eine Leseprobe zu hören.

Jetzt liegt das neue Werk, "Engelsschlaf" frisch auf dem Tisch. Unter www.ngz-online.de/dormagen ist eine Leseprobe zu hören.

Foto: kds

Inzwischen taucht die Zonserin regelmäßig in Bestenlisten auf. Mit ihren Zons-Krimis ist sie über Monate in der Top 20 vertreten, vier Wochen war "Krähenmutter" i n der Top 10 der Bild-Krimi-Bestenliste vertreten. Die Ideen für ihre drei Krimi-Reihen fließen ihr offenbar zu. Dabei sieht sich Shepherd nicht als Vielschreiberin. "Ich bin mit meinen tausend Wörtern am Tag eine lahme Ente im Vergleich zu Kollegen, die vier- bis sechtausend Wörter schaffen." Für ihren siebten Zons-Krimi "Tränentod" (in der Zons-Reihe gibt es mit dem Mittelalter und der Jetzt-Zeit zwei Zeitebenen, die miteinander verknüpft werden) schöpfte sie die Grundidee aus einer Radio-Reportage über Gift. "Gift und Mittelalter - das passt." Wenn die Grundidee vorhanden ist, dann "kenne ich Anfang, Mittelteil und Ende", sagt Shepherd, "dazwischen entwickelt sich die Handlung spontan. Einen fertigen Plot habe ich nie. Ich kann die Geschichte erst aufschreiben, wenn ich sie wie ein Video vor Augen habe."

(schum)
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