Dormagen Zwei Autos gehen nachts in Flammen auf

Dormagen · Am Wochenende sind in Dormagen erneut unter mysteriösen Umständen Fahrzeuge ausgebrannt. Die Polizei tippt auf Brandstiftung. Seit Jahren kommt es in der Chemiestadt immer wieder zu solchen zerstörerischen Vorfällen.

 Das Cabrio von Ex-Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann wurde im April 2014 ein Raub der Flammen - ebenfalls in Stürzelberg.

Das Cabrio von Ex-Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann wurde im April 2014 ein Raub der Flammen - ebenfalls in Stürzelberg.

Foto: Stadt Dormagen

Es waren dramatische Minuten am frühen Samstagmorgen in Stürzelberg: In unmittelbarer Nähe eines Wohnhauses an der Feldstraße standen gegen 5.30 Uhr zwei Autos im vorderen Bereich in Flammen. Das Feuer drohte auf das Gebäude überzugreifen, berichteten Kräfte aus dem Stürzelberger Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr. Der Besitzer der beiden brennenden Autos habe es aber noch geschafft, einen Wagen zur Seite zu fahren. Zwei Trupps mit Atemschutz und Schaumpistole hätten den Brand dann schnell unter Kontrolle gebracht, so die Feuerwehr. Rund 20 Kräfte waren im Einsatz - der größte Teil aus dem Löschzug Stürzelberg, der von sechs Kameraden aus der Berufsfeuerwehr unterstützt wurde.

Nach Angaben der Polizei entstand an beiden Autos erheblicher Sachschaden. Beklemmend: Zwar sei die Brandursache noch ungeklärt, "allerdings erscheint zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Ermittlungen vorsätzliche Brandlegung als wahrscheinlich", berichteten die Beamten am Wochenende.

 An der Hackhauser Straße musste die Feuerwehr vor 14 Monaten, im Dezember 2014, brennende Autos löschen.

An der Hackhauser Straße musste die Feuerwehr vor 14 Monaten, im Dezember 2014, brennende Autos löschen.

Foto: POLIZEI

Die Einschätzung der Polizei weckt unangenehme Erinnerungen. Denn in den vergangenen fünf Jahren kam es in Dormagen - wenn auch in größeren Abständen - immer wieder zu rätselhaften Autobränden, auch Roller gingen bereits in Flammen auf. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Brände gelegt wurden, ist hoch.

Tatorte fanden sich in einer ganzen Reihe von Stadtteilen (siehe Info), darunter Hackhausen und Straberg. In Nievenheim waren im September 2011 mehrere Fahrzeuge durch Feuer stark beschädigt worden. Darüber hinaus waren der Bereich Stürzelberg und dessen nähere Umgebung angesichts des neuen Falls am Samstagmorgen bei der Serie bisher besonders betroffen. Am Rochusweg im benachbarten Zons hatte Anfang Mai 2015 ein Auto gebrannt, auf dem Gelände einer Firma in St. Peter brannte am 13. Februar 2011 ein Ford völlig aus.

 Eines der beiden Autos, die am frühen Samstagmorgen in Stürzelberg in Brand gesteckt wurden.

Eines der beiden Autos, die am frühen Samstagmorgen in Stürzelberg in Brand gesteckt wurden.

Foto: ""

Ein prominentes Opfer in Stürzelberg war Ende April 2014 außerdem Dormagens damals noch amtierender Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann gewesen. Das seinerzeit vor seinem Haus an der Jahnstraße geparkte BMW-Cabrio, das sowohl von ihm, als auch von seiner Ehefrau genutzt wurde, war offenkundig angezündet worden. "Sechs Wochen danach hat mir die Staatsanwaltschaft den Bescheid geschickt, dass die Ermittlungen eingestellt worden seien", erzählte Hoffmann gestern im Telefonat mit unserer Redaktion; danach habe er nichts mehr von der Sache gehört. Die Täter seien erfahrungsgemäß schwer zu ermitteln, auch wirkungsvoll schützen könne man sich wohl kaum gegen derartige Attacken, meinte Hoffmann.

(NGZ)
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