Dormagen Zwei Gesundheitsminister zu Gast

Dormagen · Laumann (Land) und Gröhe (Bund) diskutierten in der BvS-Gesamtschule.

 Begrüßten Karl-Josef Laumann (2. v. r.): René Schneider, Heike Troles, Hermann Gröhe und Barbara Brand (v. l.).

Begrüßten Karl-Josef Laumann (2. v. r.): René Schneider, Heike Troles, Hermann Gröhe und Barbara Brand (v. l.).

Foto: CDU

"Es tut einfach gut, wenn wir in dieser ministeriellen Weise an unsere Wurzeln erinnert werden." Barbara Brand, Ortsverbandsvorsitzende der CDU in Nievenheim, bilanzierte erfreut den Auftritt von Karl-Josef Laumann und Hermann Gröhe. Der eine ist Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales in NRW, der andere Bundesgesundheitsminister. Ort des Geschehens war am Montag die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule.

Das sind zwei Minister zum Anfassen und keine, die auf Abstand halten. In ungeschnörkelt klarer Sprache brachten sie ihre Sicht der Dinge über und stellten sich der Diskussion. Dabei war nicht zu überhören, wie frohgemut sie dem großen Wahlsonntag entgegensehen und wie dessen erwartbares Ergebnis Wasser auf ihre Argumentationsmühlen war. Die Union steht im Moment glänzend da, ein Großteil des Wahlvolks geht mit seinem Status d´accord, und gesellschaftliche Verwerfungen erscheinen beherrschbar.

So kam es jedenfalls in dem durch ein langes Politikerleben gespeisten Vortrag von Karl-Josef Laumann zum Ausdruck. Dieses politische Urgestein, wieder neu mit einem Ministeramt in Düsseldorf bestallt, griff mit jedem Thema in die Vollen. Die rosarote, den Partei-Hochglanzbroschüren vorbehaltene Schönfärberei, ist seine Sache freilich nicht. "Die Welt ist heute nicht einfach", eröffnete er seine Rede mit Blick auf das große Geschehen und speziell auf Europa. Wohin man schaue, bedürfe es des entschiedenen Zugriffs der Politik. Die EU sei "mehr als Wohlstand", appellierte er an grenzüberschreitenden Zusammenhalt, um daraus abzuleiten: "Für Deutschland und Europa ist es gut, wenn Angela Merkel für die nächste Legislaturperiode zur Verfügung steht." Die Sorge um die Rente treibe heute viele Menschen um, so Laumann. Deshalb stünde die längere Lebensarbeitszeit im Raum. "Unideologisch", pragmatisch, wie es seine Art ist, will Laumann das regeln. Individuelle Lösungen würden weiterhelfen. Auch in der Bildung sei Umdenken von zu viel Akademisierung hin zum dualen System gefragt.

(nie)
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