Düsseldorf-Heerdt 140 Wohnungen für die Malmedyer Straße

Düsseldorf · Seit 2006 stehen die Abbruch-Häuser an der Grenze zu Neuss leer. Einzig der Jugendfreizeit-Treff West End harrt dort noch aus. Die Kinder und Jugendlichen warten auf den geplanten Neubau an der Heinrich-Heine-Schule.

 Der geplante Gebäudekomplex an der Malmedyer Straße. Noch in diesem Jahr will der Investor mit dem Bau beginnen.

Der geplante Gebäudekomplex an der Malmedyer Straße. Noch in diesem Jahr will der Investor mit dem Bau beginnen.

Foto: PDI Projektentwickler

Die Häuser stehen lange leer und sind abbruchreif. Einzig die Jugendfreizeiteinrichtung "West End" harrt an der Malmedyer Straße noch aus. Jetzt gibt es einen Lichtblick für eine Neubebauung des 11 500 Quadratmeter großen Grundstücks an der Grenze zu Neuss. Der Düsseldorfer Projektentwickler "PDI" (Proberty Development Investors GmbH) ist gemeinsam mit der "GWI Bauunternehmung" Sieger des Investoren-Wettbewerbs und hat das Areal von der Stadt erworben. Geplant sind etwa 140 Mietwohnungen. 40 Prozent sollen öffentlich gefördert werden. 60 Prozent der Einheiten entstehen im sogenannten mietpreisgedämpften Mietwohnungsbau, wobei die Anfangsmiete bei 8,50 Euro pro Quadratmeter liegen soll. Investition: 27 Millionen Euro.

"Wirtschaftlich möglich ist ein solches Projekt, weil nicht unterirdisch gebaut, es weder Tiefgarage noch Mieterkeller geben wird", sagt PDI-Geschäftsführer Mathias Düsterdick. So werden die Parkplätze ebenso oberirdisch angelegt wie Technikräume und Abstellflächen für die Mieter, und zwar jeweils in den vorgelagerten Bereichen der Wohnungen. In einem der Gebäude sind 700 Quadratmeter für eine Kita vorgesehen, die voraussichtlich dreizügig sein wird. Auf die Frage, ob auch die Jugendfreizeiteinrichtung "West End" Räume in einem der neuen Häuser bekommen wird, antwortete Düsterdick: "Davon wissen wir nichts, wir wurden nicht gefragt, ob das möglich ist."

Mit dem Bau der 140 Wohnungen soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Düsterdick: "Wir arbeiten an einer Bauvoranfrage. In Kürze werden wir sie bei der Stadt einreichen."

Nun müssen zunächst die abbruchreifen Häuser entfernt werden. Dabei stellt sich die Frage, was aus dem Jugendtreff "West-End" wird, der im Abbruchhaus Nummer 3 sein Domizil hat. Denn noch lässt der Ersatzbau, der auf dem ehemaligen Schulgrundstück der Heinrich-Heine-Grundschule geplant ist, auf sich warten. CDU-Ratsherr Giuseppe Saitta hatte in der Sitzung der Bezirksvertretung versichert, dass der Neubau in diesem Jahr gebaut werde. Bezirksvorsteher Rolf Tups (CDU) ist der Meinung, dass zeitgleich mit den Vorbereitungen für den Abriss der Häuser an der Malmedyer Straße der Neubau fürs "West End" beginnen sollte. Er könnte vom Erlös aus dem Verkauf des Grundstücks finanziert werden. Bis zur Fertigstellung müsse für die Kinder und Jugendlichen eine Übergangslösung geschaffen werden.

Seit 2006 stehen die Wohnhäuser an der Malmedyer Straße 1 bis 5 leer. Zuletzt hatten dort Asylbewerber gewohnt. Bereits seit 1991 wird um einen Neubau fürs "West-End" gerungen. Zunächst sollte er auf dem Gelände des Freizeitparks entstehen. Dazu gab es 2001 eine Bauvoranfrage und auch die Finanzierung schien gesichert. Das Vorhaben scheiterte, weil auf dem Baugrund Altlasten gefunden wurden. Danach wurde ein neuer Standort für den Neubau gesucht und in Nachbarschaft zur Grundschule gefunden. Direkt an der Aldekerkstraße auf einem Teil des Hofes, der aus der schulischen Zweckbindung ausgeklammert worden war, soll er nun gebaut werden. Doch dann wurde das Vorhaben gestoppt mit der Begründung, dass erst der Erweiterungsbau der Grundschule fertiggestellt werden müsse — was 2012 der Fall war.

Seitdem tut sich nichts, obwohl die linksrheinische Politik das Thema immer wieder auf die Tagesordnung setzt. "Das Grundstück ist verkauft, Geld wurde gezahlt, der Ersatzbau hätte längst realisiert werden können", so das einhellige Echo. Jetzt wird eine verbindliche Zusage seitens der Stadt erwartet.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort