Düsseldorf 154 Millionen Euro für Forschungsbau an Uni

Düsseldorf · Viele Meter lange Bauzäune und Absperrbänder, Bauarbeiter und Techniker: Wer über den Campus der Heinrich-Heine-Universität geht, wird sie an vielen Stellen sehen, denn in einem Mammutprojekt werden zurzeit alte Gebäude abgerissen oder saniert, und es entstehen auch Neubauten.

 Am Botanischen Garten der Universität entstehen drei U-förmige Bauten für Studenten und Forscher.

Am Botanischen Garten der Universität entstehen drei U-förmige Bauten für Studenten und Forscher.

Foto: Hascher Jehle Architektur

Am Montag wurde der Grundstein für das größte Bauprojekt an der Hochschule gelegt: Nahe dem Botanischen Garten entsteht ein dreiteiliger Gebäudekomplex für die Studenten und Forscher der Bio- und Lebenswissenschaften, mit Laboratorien, Seminarräumen, Hörsälen, Büros sowie Forschungsgewächshäusern auf dem Dach. Im Erdgeschoss sollen die Gebäude durch eine verglaste Magistrale miteinander verbunden werden. Kostenpunkt: 154 Millionen Euro. Ab Ende 2016 sollen die Studenten und Forscher der Biologie, Biochemie sowie ein Teil der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät in die Gebäude einziehen können.

Lutz Schmitt, Prorektor an der Uni für Forschung und Innovation, sagte, dass die "drei neuen Gebäude die Forschungskapazitäten in den Bio- und Lebenswissenschaften nachhaltig stärken werden." So gehören die Bio- und Lebenswissenschaften inzwischen zum Aushängeschild der Düsseldorfer Uni: Zum Beispiel hatten sich die Wissenschaftler im Jahr 2012 mit einem Forschungsprojekt zur nachhaltigen Pflanzenproduktion (CEPLAS) als Spitzenforschungszentrum (Exzellenzcluster) im bundesweiten Wettbewerb der Deutschen Forschungsgemeinschaft durchgesetzt. Dabei handelt es sich um einen Großforschungsverbund im Bereich Pflanzenwissenschaften, den die Uni mit der Universität zu Köln, dem Forschungszentrum Jülich und dem Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung auf die Beine gestellt hat. Das Ziel der beteiligten 300 Wissenschaftler ist es, effektivere und nachhaltige Methoden des Pflanzenanbaus zu entwickeln.

NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze lobte am Montag die Düsseldorfer Bio- und Lebenswissenschaftler, die sich bei ihrer Arbeit mit wichtigen Zukunftsfragen der Gesellschaft beschäftigten und Antworten darauf suchten. Durch die neuen Gebäude können die Wissenschaftler zudem jetzt auch räumlich näher zusammenkommen. "Das verbessert die Lehr- und Forschungsbedingungen deutlich und macht die Universität Düsseldorf noch attraktiver - für exzellente Forscher, für Lehrende und für Studierende gleichermaßen", sagte die Wissenschaftsministerin.

Errichtet werden die Neubauten durch den Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW. "Universitäten stehen in einem ständigen Entwicklungs- und Veränderungsprozess", sagte die Düsseldorfer Niederlassungsleiterin Therese Yserentant. Mit dem neuen Gebäudeensemble am Botanischen Garten könne man die neuen Anforderungen an die Forschung, Lehre und das interdisziplinäre Zusammenarbeiten berücksichtigen.

Finanziert wird das Bauprojekt hauptsächlich über das Hochschulmodernisierungsprogramm des Landes (100 Millionen Euro), aber auch die Heinrich-Heine-Universität beteiligt sich an den Kosten.

(RP)
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