New Fall Festival in Düsseldorf 16 Konzerte an fünf Orten in vier Tagen

Düsseldorf · Das New Fall Festival ist am Donnerstag in Düsseldorf gestartet. Die Zuschauer haben noch bis Sonntag die Qual der Wahl. Viele Konzerte finden parallel statt.

 Die Sängerin Judith Holofernes, die am 12. Oktober beim "New Fall"-Festival im Robert-Schumann-Saal zu erleben ist.

Die Sängerin Judith Holofernes, die am 12. Oktober beim "New Fall"-Festival im Robert-Schumann-Saal zu erleben ist.

Foto: Christoph Voy

Besondere Künstler an besonderen Orten. So lautet die Mission des New Fall Festivals. Es erschließt Bands und ihrem Publikum Räume, die dem Pop normalerweise nicht offenstehen: ehrwürdige Sinfoniehallen am Rhein, holzvertäfelte Konzertsäle im Museum, japanische Hotel-Bühnen in Düsseldorfs "Little Tokyo". Der Grund ist, dass Musik und Ort einander beeinflussen und manche Musik erst am richtigen Ort ihren ganzen Zauber entfaltet.

Donnerstag Das erste Konzert des New Fall Festivals gibt Maxim im Robert-Schumann-Saal. Der Sänger und Songwriter singt Pop mit deutschen Texten, gemischt mit internationalen Trends, Synthies, Drumcomputern und Akustikgitarre. Begleitet wird Maxim vom Cello-Orchester der Robert-Schumann- Hochschule Düsseldorf. Gleichzeitig tritt Mulatu Astatke im Tanzhaus NRW auf. Der 71-Jährige ist einer der bedeutendsten Musiker Äthiopiens und verbindet Jazz und Latin mit traditionellen Rhythmen seines Landes.

Freitag Die schottische Band Mogwai verzichtet in ihren mystischen Kompositionen für Bass, Gitarre und Schlagzeug weitestgehend auf Gesang. Die fünf Musiker haben mit der Tonhalle einen perfekten Auftrittsort gefunden. Im Robert-Schumann-Saal treffen sich die Fans von Erlend Øye. Der Norweger hat auf Sizilien sein zweites Solo-Album "Legao" produziert und sich von der Musik Italiens der 1970er-Jahre inspirieren lassen. Das Trio "OK KID" entstand vor drei Jahren aus der Indie-Pop-Band "Jonas:S". Im Bachsaal der Johanneskirche spielt OK KID nun unter anderem Songs ihres zweiten Albums "Grundlos", in dem Hip-Hop und Rock auf klassische Singer-Songwriter-Qualitäten treffen. Nebenan in der Johanneskirche tritt gleichzeitig Alexis Taylor auf. Der Engländer wird den Saal mit intimen Akustikklängen erfüllen.

Samstag Erst 2012 erschien die Band "London Grammar" in der Musikszene und verbuchte internationale Erfolge mit dem Album "If you want": Zu minimalistischen Melodien aus Piano, Gitarre und Synthesizer singt Frontfrau Hannah Reid über die Liebe. Beim New FallFestival tritt London Grammar in der Tonhalle auf. Im Robert-Schumann-Saal gibt José Gonzáles ein Konzert. Er setzt auf minimalistische Instrumentalisierung und singt — nur von seinen Gitarrenklängen begleitet — zeitgemäße Folk-Songs. Der deutsche Musiker Maeckes performed Songs mit hintersinnigem Humor über die Abgründe des Alltags. "Zwei" heißt sein Album, das er in der Johanneskirche vorstellt. Anschließend tritt "Sohn" auf. Die Musik des Londoners besteht größtenteils aus minimalistischen Drumcomputer-Beats und seiner verfremdeten Stimme. Existenzielle Gedanken über Leben, Tod und Liebe bestimmen die Texte. Die Musik ist schwermütig, verträumt und erhaben.

Sonntag Eingängige Melodien mit hohem Mitsing-Faktor bilden das Erfolgsrezept der britischen Band "Kaiser Chiefs". Das Quintett spielt am Sonntag neue Songs aus dem Album "Education, Education, Education & War" in der Tonhalle. Judith Holofernes, bekannt geworden als Sängerin der Band "Wir sind Helden", die 2012 eine auf unbestimmte Zeit angelegte Pause bekanntgegeben hat, stellt im Robert-Schumann-Saal ihr Solo-Album vor. Auf "Ein leichtes Schwert" mischt sie Country, Mundharmonika und Lap-Steel-Gitarren-Klänge. Französische Chansons und Electro-Pop verschmelzen in der Musik des Sängers Sébastien Tellier. Er tritt im Tanzhaus NRW auf und hat Werke seines Albums "L'Aventura" im Programm.

Mehr Informationen zum New Fall Festival 2014 finden Sie auf www.tonight.de - darunter Interviews mit den Kaiser Chiefs und Judith Holofernes.

(RP)
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