Straßenschilder 17 neue Namen im Stadtplan
Düsseldorf · Die Stadt hat im zu Ende gehenden Jahr neue Straßen benannt. Alleine fünf auf dem früheren Derendorfer Güterbahnhof, drei rund um den Flughafen. Bei der LTU-Arena-Straße wurde der Name des Ex-Sponsors gestrichen.
Wenn demnächst wieder Stadtpläne und Navigationsgeräte auf den aktuellsten Stand gebracht werden, wird das Verzeichnis für Düsseldorf um 16 Straßennamen wachsen. Und ein weiterer Straßenname wird sich ändern: Nachdem der Sponsor des neuen Stadions neben der Messe gewechselt hat, wurde die dorthin führende Straße umbenannt — statt LTU-Arena-Straße heißt sie jetzt neutral Arena-Straße.
Doch Vergangenes ist reichlich im Straßenbild zu finden, nicht nur, wenn es sich um historisch bedeutende Persönlichkeiten handelt. So gibt es nach wie vor das Mannesmannufer, wo längst Vodafone residiert — und das auch nur noch bis 2012. Die Rheinfire-Straße erinnert nach wie vor an den einst siegreichen und vor zwei Jahren mit der gesamten deutschen Liga aufgelösten American-Football-Vereins. Eine Unbenennung wurde nie ernsthaft in Erwägung gezogen.
Bei Umbenennungen oder bei "überbezirklicher Bedeutung" entscheidet prinzipiell der Stadtrat über die neuen Namen. Ansonsten ist die jeweilige Bezirksvertretung zuständig. Sie hat auch das Vorschlagsrecht. "Intern haben wir eine Liste von rund 150 locker gesammelten Namensideen", sagt Roland Hahn, stellvertretender Leiter des Amts für Verkehrsmanagement.
Jeder Vorschlag werde "diskret und mit viel Fingerspitzengefühl" geprüft, damit nicht am Ende jemand mit einer Straße geehrt wird, der es möglicherweise nicht verdient hat. Grundsätzlich geeignet sind laut Hahn Personen, die sich um die Stadt oder den Stadtteil verdient gemacht haben. Aber auch Firmen oder Verbände, die zum städtischen Wohl beitragen, indem sie beispielsweise ihre Zentrale nach Düsseldorf verlegen oder sich bei Neubauten an den Erschließungskosten beteiligen, das Umfeld gestalten oder eine Gegend aufwerten. Deshalb gibt es etwa eine E-Plus- oder eine C & A-Straße.
Durch den Umbau der Diakonie entstand 2009 eine neue Freifläche — sie heißt jetzt "Platz der Diakonie". Auch einem anderen Investor wurde sein Wunsch erfüllt, er wählte jedoch nicht seinen eigenen, sondern Namen mit französischem Bezug: Auf dem Gelände des früheren Derendorfer Güterbahnhofs, im "Le Quartier Central", werden die neu entstandenen Straßen und Plätze Namen von berühmten Persönlichkeiten und Städten aus dem Nachbarland tragen. Das ist bereits beschlossen, die Schilder liegen in der städtischen Schilderwerkstatt und sollen bald angeschraubt werden. Dann wird es einen Louis-Pasteur-Platz, eine Marc-Chagall-Straße, einen Berty-Albrecht- und einen Maurice-Ravel-Park sowie eine neue Entlastungsstraße namens Toulouser Allee geben.
Bei Einsätzen besser zu finden
Die Flughafenstraße, die bisher auf drei Kilometern Länge so hieß, ist nun gestückelt, die einzelnen Teilen heißen Frachtstraße, Tower Straße und Terminal-Ring. Der Grund für die Aufteilung war eine bessere Zuordnung. "Dabei spielten vor allem Sicherheitsaspekte eine Rolle", sagt Hahn. Insbesondere bei Einsätzen von Feuerwehr oder Rettungswagen ist das Ziel nun besser zu lokalisieren.
"Keine Hektik an den Tag legen, aber doch eine gewisse Zügigkeit", beschreibt Hahn die Devise bei Straßenbenennungen. Geht's zu schnell, kann es zu Peinlichkeiten kommen. Wie bei der Würdigung der Fußball-Legende Toni Turek. Es sollte schnell gehen, kurzerhand wurde in einem Plangebiet symbolisch das Schild der Toni-Turek-Straße enthüllt. Das Gebiet ist bis heute nicht bebaut worden, die Straßenbenennung wurde rückgängig gemacht.
