Düsseldorf 189 neue Polizisten und ein Personalproblem

Düsseldorf · Das Düsseldorfer Präsidium hat mehr neue Beamte bekommen, als es im Lauf des Jahres abgeben wird. Für den Staatsschutz gibt es neue Stellen. Eng wird es trotzdem - in den Führungsetagen.

 Im Innenministerium am Kirchplatz begrüßten Polizeipräsident Norbert Wesseler (l.) und der stellvertretende Kripo-Chef Frank Kubicki die neuen Kollegen.

Im Innenministerium am Kirchplatz begrüßten Polizeipräsident Norbert Wesseler (l.) und der stellvertretende Kripo-Chef Frank Kubicki die neuen Kollegen.

Foto: end

151 Berufsanfänger und 38 erfahrene Polizeibeamte haben gestern ihren Dienst in Düsseldorf begonnen. Ihre Begrüßung war in mehrfacher Hinsicht besonders, denn Polizeipräsident Norbert Wesseler empfing die Neuzugänge erstmals im neuen Innenministerium am Kirchplatz. Dass es dabei in Strömen regnete, hat es seit mehr als 20 Jahren auch noch nicht gegeben, aber wichtiger dürfte für den Polizeichef sein, dass er mehr Beamte in Empfang nahm, als er im Lauf der nächsten zwölf Monate in den Ruhestand oder an andere Behörden abgeben wird. Das ist ein Zugeständnis des Innenministeriums, das die neu ausgebildeten Beamten verteilt, an die besonderen Aufgaben der Landeshauptstadt-Polizei.

Zugeständnisse macht das Land auch hinsichtlich der aktuellen Lage. So sind beim polizeilichen Staatsschutz neue Stellen geschaffen worden, um politisch motivierte Straftaten von Extremisten jeder Couleur aufzuklären. Der Großteil der neuen Beamten wird aber zunächst in den Objektschutz und die Einsatzhundertschaft gehen. Gerade letztere ist in den vergangenen Monaten durch Einsätze bei Großdemonstrationen, Fußballspielen und zur Kriminalitätsbekämpfung insbesondere in der Altstadt besonders belastet.

Eng wird es für die Düsseldorfer Polizei in diesem Jahr aber besonders in den Führungsetagen. Wesseler spricht von einem "Aderlass an Wissen und Erfahrung", wenn in den Polizeiinspektionen und den Direktionen demnächst nahezu alle Chefposten freiwerden.

Was eigentlich für das Präsidium spricht - dass die Führungskräfte hier sehr lange bleiben und nicht, wie anderswo, Funktionen und Behörden wechseln - gereicht ihm gerade in diesem und dem nächsten Jahr zum Nachteil. Beim Abschied des langjährigen Leiters der Polizeiinspektion Süd ist das gerade am Montag deutlich geworden: Wolfgang Töpfer hat dazu viele leitende Kollegen eingeladen, die er seit der Ausbildung kennt - und demzufolge ebenfalls in Kürze das Pensionsalter erreichen. Wo Wechsel anstehen;

Polizeiinspektion Süd: Thomas Decken kommt von der Kreispolizeibehörde Mettmann an die Spitze der größten Polizeiinspektion (260 000 Einwohner). Er löst Töpfers Stellvertreter Ralf Kazmierczak ab, der die Inspektion seit einem Jahr kommissarisch geleitet hat.

Polizeinspektion Nord Die vor allem durch Großveranstaltungen in Arena, ISS-Dome und Messe belastete Inspektion soll von einer Frau übernommen werden, die auf Hans-Joachim Kensbock-Rieso (Abschied im Juni) folgt.

Direktion Verkehr Hier hat Wolfgang Töpfer ein Jahr lang die Geschäfte geführt, Vorgänger Martin Vonstein ging schon Ende 2013 in Pension. Um seine Stelle streitet ein abgelehnter Bewerber vor dem Verwaltungsgericht.

Direktion Kriminalität Jürgen Schneider geht 2016 in den Ruhestand, war dann zwölf Jahre im Amt.

Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz Georg Schulz kam 2012 nach Düsseldorf zurück, wo er schon mal Verkehrschef und Stabsleiter war. Er verlässt die Behörde nächstes Jahr.

Polizeiliche Sonderdienste Zur Dienststelle gehören u.a. Objektschutzwache, Hundestaffel, Einsatzhundertschaft und SEK. Chef Norbert Topka geht noch dieses Jahr in den Ruhestand.

(RP)
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