Düsseldorf 25.000 Euro für Wirtschaftsstudenten

Düsseldorf · Die Bürgerstiftung unterstützt fünf Studenten der Wirtschaftswissenschaften auf zwei Jahre mit einem Förderbeitrag von je 5000 Euro. Das Geld ermöglicht ihnen, einige Zeit im Ausland zu studieren und weniger nebenher zu arbeiten.

 (v. l.) Suzanne Oetker-von Franquet, Britta Schröder (beide Bürgerstiftung), Jana Schmitting, Katharina Hellermann, Anne-Jeanette Breuer, Raimund Schirmeister (Heinrich-Heine-Universität), Sabine Wall, Steffen Pfeiffer, Roland Oetker und Ursula Zingraf (Bürgerstiftung)

(v. l.) Suzanne Oetker-von Franquet, Britta Schröder (beide Bürgerstiftung), Jana Schmitting, Katharina Hellermann, Anne-Jeanette Breuer, Raimund Schirmeister (Heinrich-Heine-Universität), Sabine Wall, Steffen Pfeiffer, Roland Oetker und Ursula Zingraf (Bürgerstiftung)

Foto: Andreas Endermann

Sabine Wall hat schon im Bachelorstudiengang als Aushilfe in der Buchhaltung gearbeitet. Nachdem ihre Mutter erkrankt war, reduzierte sie ihre Arbeitszeit dort, um ihre Familie zu entlasten. Dank eines Stipendiums der Bürgerstiftung kann sie ihren Masterstudiengang weiter vorantreiben. In den kommenden zwei Jahren erhält sie eine monatliche Unterstützung von 200 Euro.

Mit ihr können sich vier weitere Studenten der Wirtschaftswissenschaften freuen, die ebenfalls in den Genuss des Stipendiums kommen. "Es gibt den großen Wunsch vieler Stifter, junge Menschen finanziell zu fördern, bei denen Bedarf herrscht", sagt Suzanne Oetker-von Franquet, Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung. Zu den Auswahlkriterien zählen neben sehr guten Leistungen auch ehrenamtliches Engagement. Das kann der Einsatz in der Fachschaft, im kirchlichen oder im eigenen Umfeld sein, wie bei Sabine Wall.

In ihrer Bewerbung hätten alle fünf Stipendiaten außerdem eine besondere Zielstrebigkeit erkennen lassen, erklärte Oetker-von Franquet. Die Ausschreibungen für die Plätze wurden an der Heinrich-Heine-Universität vom Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre (insbesondere Finanzierung und Investition) von Professor Raimund Schirmeister ausgehängt.

Für eine Zeit im Ausland zu studieren, das wird heutzutage von den meisten Firmen erwartet. Dabei fallen allerdings viele Kosten an, die für Studenten mit knappem Budget schwer zu bewältigen sind. Zumal sie in dieser Zeit auch auf die Einkünfte ihres Nebenjobs verzichten. Katharina Hellermann, die im vierten Semester ihres Bachelorstudiengangs ist, freut sich jedenfalls, mit Hilfe des Stipendiums in England studieren zu können.

Ihre Kommilitonin Jana Schmitting ist erleichtert über einen Zuschuss für ihren Erasmus-Studienplatz in Göteborg. "In Schweden sind die Lebenshaltungskosten sehr hoch", sagt sie. Steffen Pfeiffer, der Wirtschaftschemie studiert und ebenfalls einen Platz in Göteborg bekommen hat, ergänzt: "Das Stipendium hilft bei Ausgaben für Flug und ein wenig Wohnungseinrichtung." Für Anne-Jeanette Breuer bedeutet die Unterstützung, dass sie nicht so viel jobben muss. "Ich arbeite acht Stunden in der Woche. Ein bisschen arbeiten ist schön, aber wenn es mehr wird, dann ist es stressig, vor allem, wenn die Zeit der Klausuren kommt."

"Viele Studenten unterschätzen die Möglichkeit, ein Stipendium zu bekommen", sagt Julius Kohl, Sprecher an der Heinrich-Heine-Universität. "Wenn ich selbst in der Situation wäre, jetzt mit einem Studium zu beginnen, würde ich mich sofort darum kümmern." Auch wenn die monatlichen Summen meist nicht allzu hoch seien, verschaffe das Geld Luft, um sich auf sein Studium zu konzentrieren. Für fünf Studenten der Fachhochschule hatte die Bürgerstiftung zuvor ebenfalls Stipendien vergeben, zusammen mit dem staatlichen Deutschland-Stipendium.

Im vorigen Jahr hatte die Stiftung mit 292 000 Euro den seit ihrer Gründung höchsten Förderbetrag ausgezahlt. Damit wurden vorrangig Projekte im Bereich "Bildung und Erziehung benachteiligter Kinder und Jugendlicher" unterstützt.

(RP)
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