Düsseldorf 350 Teilnehmer bei Demo gegen schärferes Asylrecht

Düsseldorf · Rund 350 Demonstranten sind am Samstag einem Aufruf des Bündnisses "Düsseldorf stellt sich quer" gefolgt und haben gegen eine Verschärfung des Asylrechts protestiert. Sie versammelten sich vor dem DGB-Haus an der Friedrich-Ebert-Straße und zogen dann vorbei an den Landesparteizentralen von CDU und SPD in Richtung Altstadt.

 350 Menschen demonstrierten in der Innenstadt.

350 Menschen demonstrierten in der Innenstadt.

Foto: Andreas Endermann

Hintergrund sind die von der Bundesregierung geplanten Asylrechtsverschärfungen, vor allem die Aussetzung des Familiennachzugs für Asylantragsteller. "Hilfsorganisationen befürchten, dass durch die Neuregelung mehr Familien mit Kindern die lebensgefährliche Überfahrt über das Mittelmeer riskieren werden", erklärte Oliver Ongaro, Sprecher des Bündnisses und Mitarbeiter der Flüchtlingsberatungsstelle "Stay!". "Für uns als Beratungsstelle wären die Neuerungen das Schlimmste, was passieren kann. Viele juristische Spielräume würden damit zugemacht."

Symbolisch dafür bauten die Teilnehmer der Demonstration vor der CDU-Parteizentrale daher eine Grenze aus Stacheldraht auf und entzündeten Kerzen für die mehr als 3300 Menschen, die im vergangenen Jahr bei der Flucht übers Mittelmeer ums Leben gekommen waren. "Wichtig ist uns vor allem, dass das Leid der Menschen inmitten der vielen politischen Debatten nicht vergessen wird", so Ongaro.

Stellenweise jedoch geriet diese Botschaft in den Hintergrund. Denn schon vor dem eigentlichen Beginn versuchten einige Demonstranten, die Friedrich-Ebert-Straße zu blockieren, ignorierten polizeiliche Anweisungen und ließen damit zumindest Zweifel am friedlichen Tenor der Veranstaltung aufkommen.

(juch)
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