Bundestagswahl 2017 413.000 Düsseldorfer haben die Wahl

Düsseldorf · Seit Monaten wird über die Bundestagswahl geredet - am Sonntag ist es so weit. In der Stadt gibt es etwas weniger Wahllokale als früher. Fünf Düsseldorfer Kandidaten haben sehr gute Chancen auf ein Mandat.

 Im Wahlamt konnten Bürger wie Martin Radtke bereits in den vergangenen Wochen ihre Stimme abgeben. Das zählt dann auch als Briefwahl.

Im Wahlamt konnten Bürger wie Martin Radtke bereits in den vergangenen Wochen ihre Stimme abgeben. Das zählt dann auch als Briefwahl.

Foto: A. Endermann

Wie gibt man seine Stimme ab? Es gibt 315 Wahllokale im Stadtgebiet. Sie sind am Sonntag von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Achtung: Weil immer mehr Menschen Gebrauch von der Briefwahl machen, hat sich die Zahl der Lokale wieder leicht verkleinert, manche Düsseldorfer müssen also zu einem anderen Lokal als bisher. Die Adresse befindet sich auf der Wahlbenachrichtigung oder lässt sich mit dem "Wahllokalfinder" auf der städtischen Internet-Seite herausfinden. Mehr als 110.000 Menschen haben bereits die Briefwahlunterlagen beantragt. Der rote Wahlbriefumschlag muss am Wahltag bis spätestens 18 Uhr eingegangen sein; später eingehende Wahlbriefe werden bei der Wahl nicht berücksichtigt. Wer seine Unterlagen noch nicht bekommen hat, muss sich um Ersatz bemühen: Die Ersatzausstellung von Wahlscheinen ist bis Samstag, 12 Uhr, beim Amt für Statistik und Wahlen (Brinckmannstraße 5) möglich. Die Telefonhotline des Amtes unter der Rufnummer 899 3368, steht Samstag von 8 bis 12 Uhr und am Sonntag während der Öffnungszeiten der Wahllokale zur Verfügung.

Wie läuft die Wahl in Düsseldorf ab? Düsseldorf ist in zwei Wahlkreise unterteilt. Der Kreis 106 umfasst den Norden, der Kreis 107 den Süden der Stadt. Jeder Wahlberechtigte hat zwei Stimmen. Mit der Zweitstimme wird eine Partei gewählt. Diese Stimme ist maßgeblich für die Zusammensetzung des Bundestags. Die Erststimme geben die Wähler einer Person und bestimmen so die beiden Direktkandidaten, die die Düsseldorfer Wahlkreise in Berlin vertreten. Diese Entscheidung im Mehrheitswahlrecht ist in Düsseldorf traditionell ein Rennen zwischen den beiden größten Parteien, auch wenn andere Parteien ebenfalls Kandidaten ins Rennen schicken.

Wer hat gute Chancen? Im strukturell konservativeren Norden gilt ein erneuter Sieg des Bundestagsabgeordneten Thomas Jarzombek (CDU) gegen Philipp Tacer (SPD) laut Prognosen als sehr wahrscheinlich. Im Süden könnte es zwischen den beiden bislang im Bundestag vertretenen Politikern Sylvia Pantel (CDU) und Andreas Rimkus (SPD) enger werden. Jarzombek und Rimkus sind auch über die Landeslisten ihrer Parteien abgesichert, für Pantel würde eine Niederlage wohl den Abschied aus Berlin bedeuten. Beim Wiedereinzug der FDP in den Bundestag ist Marie-Agnes Strack-Zimmermann dabei, die hinter Christian Lindner auf Platz zwei der Landesliste steht. Die frühere Bürgermeisterin tritt zudem als Direktkandidatin im Norden an. Einen Einzug über die Landesliste dürfte zudem Linken-Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht erreichen, die im Südkreis antritt.

Bundestagswahl 2017: Das sind die Kandidaten für den Wahlkreis 107 Düsseldorf II
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Bundestagswahl-Kandidaten für Düsseldorf - Wahlkreis 107

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Foto: Endermann, Andreas

Wie werden die Stimmen ausgezählt? Wenn die Wahllokale um 18 Uhr schließen, beginnen die Wahlhelfer - fast ausschließlich Mitarbeiter der Stadtverwaltung - damit, die Stimmzettel auszuzählen. Ergebnisse melden sie an die Wahlleitung. Anders sieht es im Wahlamt aus: Dort arbeiten rund 750 Wahlhelfer am Sonntag und zählen die Stimmen der vielen Briefwähler aus. Die Briefe werden ab dem Nachmittag für die Auszählung vorbereitet, das heißt, die grauen Umschläge mit den Stimmzetteln werden aus den tausenden roten Postumschlägen entfernt. Sie sind zudem ihren Wahlbezirken zugeordnet. Mit der richtigen Auszählung dürfen die Helfer allerdings erst um 18 Uhr beginnen.

(RP)
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